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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und dass es auch nicht um die schöne Helena ging, sondern um die Zinnvorkommen in Cornwall, die man zur Bronzeherstellung benötigte. Wir haben uns ebenso wie Sie auf die Spur des Odysseus gesetzt und festgestellt, dass sie über den Atlantischen Ozean führt. Vielleicht interessiert es Sie, dass seine Schiffe nicht durch die Felsbrocken zerstört wurden, die von den Lästrygonen auf sie herabgeworfen wurden, sondern durch einen Hurrikan.«
    »Und was ist mit dem Schatz, der sich auf den untergegangenen Schiffen befand?«
    »Der wurde vor acht Jahren geborgen und zur finanziellen Ausstattung und dem Aufbau eines kapitalkräftigen Unternehmens namens Odyssey verwandt.«
    Dirk saß ganz ruhig da, aber er spürte, wie seine Hände unter dem Tisch zitterten. Das war deutlich genug. Summer ließen diese Frauen möglicherweise am Leben, aber er bezweifelte, dass er noch einmal die Sonne aufgehen sah. »Darf ich fragen, woraus der Schatz bestand?«
    Epona zuckte die Achseln. »Ich wüsste nicht, weshalb ich Ihnen das vorenthalten sollte. Warum sollten wir aus unserer Ruhmestat ein Geheimnis machen? Unsere Bergungsmannschaften haben mehr als zwei Tonnen Gold zutage gefördert, Teller, Statuen, Schmuck und anderen Zierrat. Die Kelten waren Meister in der Kunst der Metallverarbeitung. All das sowie tausende andere Artefakte haben wir weltweit auf dem freien Markt angeboten und damit einen Nettogewinn von knapp über siebenhundert Millionen Dollar erzielt.«
    »War das nicht riskant?«, fragte Dirk. »Die Franzosen, denen Guadeloupe gehört, die Griechen und die einst unter keltischer Herrschaft stehenden Länder Europas hätten doch Besitzansprüche geltend machen können.«
    »Das Geheimnis wurde gut gewahrt. Alle Käufer der Artefakte wollten anonym bleiben, und die Transaktionen wurden sehr diskret abgewickelt. Das gilt auch für das Gold, das in China eingelagert wurde.«
    »Sie meinen damit natürlich die Volksrepublik China.«
    »Natürlich.«
    »Was ist mit den Bergungsunternehmen und ihren Tauchern? Die haben doch sicher mit einem Anteil an der Beute gerechnet und dürften nicht so leicht zum Schweigen zu bringen gewesen sein.«
    »Sie haben nichts erhalten«, erwiderte Epona mit einem höhnischen Unterton. »Und das Geheimnis ist mit ihnen gestorben.«
    Dirk verstand die Anspielung sehr wohl. »Sie haben sie ermordet«, sagte er, als wäre es eher eine Feststellung als eine Vermutung.
    »Sagen wir einfach, sie haben sich zu den Männern des Odysseus gesellt.« Sie zögerte einen Moment lang, dann lächelte sie geheimnisvoll. »Niemand, der auf die Insel kam, überlebte es. Auch nicht die Touristen, die mit ihren Booten im Hafen ankerten, oder die einfachen Fischer, die zu neugierig wurden. Keiner konnte erzählen, was er gesehen hat.«
    »Bislang habe ich nichts gesehen, das es wert wäre, dafür zu sterben.«
    »Und das werden Sie auch nicht.«
    Dirk war einen Moment lang unbehaglich zumute. »Warum diese Grausamkeit? Warum ermordet ihr unschuldige Menschen? Woher kommen Sie und Ihre Soziopathenbrut überhaupt, und was wollen Sie damit erreichen?«
    Eponas Tonfall wurde eine Idee schärfer. »Sie haben ganz Recht, Mr. Pitt. Sowohl meine Schwestern als auch ich sind Soziopathinnen. Wir lassen uns, was unser Leben und unsere Geschicke angeht, von keinen Gefühlen leiten. Deshalb sind wir so weit gekommen und haben binnen weniger Jahre so viel vollbracht. Soziopathen könnten die Welt beherrschen, wenn man sie nur ließe. Sie sind keinerlei Moralvorstellungen unterworfen, werden von keinerlei Ethos beeinflusst oder behindert. Da sie keine Empfindungen haben, können sie ihre Ziele leichter erreichen. Soziopathen erfreuen sich höchster Genialität, und nur darauf kommt es an. Ja, Mr. Pitt, ich bin eine Soziopathin, so wie alle anderen Angehörigen unserer göttlichen Schwesternschaft.«
    »Die göttliche Schwesternschaft«, wiederholte Dirk langsam und betonte jedes Wort. »Dann habt ihr euch also zu Gottheiten erhoben. Sterbliche zu sein ist euch nicht gut genug.«
    »Die großen Führer der Geschichte waren allesamt Soziopathen, und ein paar von ihnen hätten beinahe die Welt beherrscht.«
    »Wie Hitler, Stalin, Attila, der Hunnenkönig, und Napoleon. Die Irrenhäuser sind voller Patienten, die unter Größenwahn leiden.«
    »Sie sind alle gescheitert, weil sie ihre Macht überschätzten. Wir gedenken diesen Fehler nicht zu begehen.«
    Dirk musterte die Frauen, die rund um den Tisch saßen. Ihm fiel auf, dass seine

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