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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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den Mund, worauf sich alle drei Frauen in die Dunkelheit zurückzogen.
    Mit einem Mal flammte eine Reihe lavendelfarbener Lichter auf, die wabernd und wirbelnd durch den Innenraum einer schüsselartigen Mulde tanzten, die aussah wie ein Amphitheater ohne Sitzreihen für das Publikum. Im nächsten Moment schossen Laserstrahlen in den Nachthimmel und erleuchteten einen Ring aus schwarzen Basaltsäulen, der die Anlage umgab. Erst jetzt sah Dirk den großen, wie ein Sarkophag wirkenden schwarzen Steinblock in der Mitte. Offenbar eine Art Altar, der für Opferriten benutzt wurde. Voller Entsetzen riss er die Augen auf, als er Summer erkannte, die in ein weißes Gewand gekleidet mit ausgebreiteten Armen und Beinen auf dem schwarzen Stein lag, als wäre sie auf der harten Platte festgeschmiedet. Von blanker Angst gepackt, richtete er sich auf, warf sich nach vorn, zerrte wie ein Wahnsinniger an den Ketten und versuchte sich loszureißen. Doch trotz der Wut, die ihm außergewöhnliche Kräfte verlieh, waren alle Mühen vergebens. Dennoch kämpfte er weiter, bis ihn die Kräfte verließen.
    Plötzlich gingen die Lichter aus, und die eigenartigen Klänge keltischer Musik hallten von den hohen Säulen wider. Zehn Minuten später flammten sie wieder auf und erfassten dreißig Frauen in bunten, wallenden Gewändern. Ihre roten Haare schimmerten im Lichtschein, und der silberne Glimmer auf ihrer Haut funkelte wie Sterne. Dann tanzten die Lichter in wilden Spiralen, wie immer, bevor Epona in ihrem goldenen Peplos auftauchte. Sie stieg zu dem schwarzen Opferaltar empor, hob die Hand und stimmte einen Gesang an. »
Oh, ihr Schwestern des Odysseus und der Kirke, möge all die der Tod ereilen, die des Lebens nicht würdig sind.
«
    Epona trug ihren Text vor und verstummte dann, als die anderen Frauen die Arme hoben und ihrerseits einfielen. Dann wurde der Gesang wiederholt, schwoll an und verklang schließlich zu einem kaum mehr vernehmbaren Wispern, als sie die Arme senkten.
    Dirk sah, dass Summer ihre Umgebung offenbar gar nicht wahrnahm. Mit blicklosen Augen starrte sie auf Epona und die Säulen, die rings um den Altar aufragten. Allem Anschein nach hatte sie keine Angst. Vermutlich war sie unter Drogen gesetzt worden, sodass ihr gar nicht klar war, in welcher Gefahr sie schwebte.
    Epona griff in die Falten ihres Gewandes und reckte einen reich verzierten Dolch in die Luft. Die anderen Frauen stiegen die Stufen empor, reihten sich um ihre Göttin, zückten ebenfalls Dolche und hielten sie hoch über ihre Köpfe.
    Dirks grüne Augen wirkten gequält, aber er konnte den Blick nicht losreißen, obwohl er wusste, dass ihn bald unendliches Leid heimsuchen würde. Er schrie laut auf, doch seine Stimme wurde durch den Knebel gedämpft.
    Dann stimmte Epona ihren Todesgesang an: »
Hier liegt eine, die nie das Licht der Welt hätte erblicken dürfen.
«
    Ihr Messer und die der anderen funkelten im Schein der wirbelnden Lichter.

47.
    Einen Sekundenbruchteil bevor sie und die anderen ihre Dolche in Summers Leib stoßen konnten, tauchten wie durch Zauberei zwei schwarz gekleidete Gestalten vor dem Altar auf. Die größere ergriff Eponas erhobenen Arm, verdrehte ihn und zwang sie unter den erschrockenen Blicken der übrigen Frauen auf die Knie.
    »Heute Nacht nicht«, sagte Pitt. »Der Zirkus ist vorbei.«
    Giordino huschte katzengewandt um den Altar, schwenkte den Lauf seines Schnellfeuergewehrs von einer Frau zur anderen und hielt sie in Schach, falls sie auf die Idee kommen sollten einzugreifen. »Zurück!«, befahl er mit barscher Stimme. »Steigt die Treppe runter und kniet euch hin.«
    Pitt, der sein Gewehr mit einer Hand an Eponas Brust drückte, machte sich daran, Summer zu befreien, die nur mit einem um den Bauch geschlungenen Riemen an den Altar gefesselt war.
    Verwirrt und ängstlich wichen die Frauen zurück und drängten sich zusammen, als ob sie unwillkürlich Schutz beieinander suchten. Aber Giordino ließ sich keinen Moment lang täuschen. Immerhin hatten ihre Schwestern auf Ometepe wie Tigerinnen gegen die Special Forces gekämpft. Er spannte sämtliche Muskeln an, als er sah, dass sie keinerlei Anstalten machten, die Dolche fallen zu lassen. Stattdessen scharten sie sich rings um ihn. Mit Höflichkeit und einer freundlichen Aufforderung kam er hier nicht weiter, so viel war ihm klar. Er legte sein Gewehr an, nahm sorgfältig Ziel und schoss der Frau, die aussah, als ob sie das Kommando hätte, den linken Ohrring weg.
    Im

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