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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nicht gesagt, dass ich auch die Stammbücher und Ahnendateien durchforsten soll.«
    Yeager saß nachdenklich da und sann über Max’ Mitteilungen nach. »Hast du irgendeine Ahnung, wie ein aus der Bronzezeit stammendes Artefakt aus Gallien in eine Korallenhöhle der Navidad Bank geraten sein könnte, die vor der Küste der Dominikanischen Republik liegt?«
    »Ich wurde nicht darauf programmiert, Mutmaßungen anzustellen«, erwiderte Max spitz. »Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wie es dorthin gelangt sein könnte.«
    »Dann spekulier doch einfach mal, Max«, sagte Yeager aufmunternd. »Ist es vielleicht von einem Schiff gefallen? Könnte es ein Frachtstück von einem Wrack gewesen sein, das beim Untergang abgetrieben wurde?«
    »Letzteres wäre möglich, Ersteres nicht, da kein Seemann, dem sein Leben lieb ist, über die Navidad Bank fährt. Vielleicht hatte eines der Wracks dort alte Kunstschätze geladen, die für einen reichen Kaufmann oder ein Museum in Lateinamerika bestimmt waren.«
    »Das könnte gut möglich sein.«
    »Nicht einmal annähernd«, erwiderte Max. »Meinen Untersuchungen zufolge ist der Korallenbewuchs zu alt, als dass dieser Gegenstand von einem Schiff stammen könnte, das untergegangen ist, seit Kolumbus über die weite See segelte. Die ersten organischen Ablagerungen sind meiner Einschätzung nach vor etwa zweitausendachthundert Jahren entstanden.«
    »Das kann nicht sein. Vor dem fünfzehnten Jahrhundert unserer Zeitrechnung gab es in der westlichen Hemisphäre keine Schiffe. Folglich konnte auch keines zerschellen.«
    Max hob die Hände. »Glaubst du mir etwa nicht?«
    »Ich muss zugeben, dass mir deine Datierung beinahe lachhaft vorkommt.«
    »Meinetwegen. Ich stehe dazu.«
    Yeager lehnte sich zurück und überlegte, was er von Max’ Schlussfolgerungen halten sollte. »Druck mir deine Untersuchungsergebnisse in zehnfacher Ausfertigung aus, Max. Ich werde sie weiterreichen.«
    »Da wäre noch was«, sagte Max. »Bevor du mich ins Nimmerland schickst.«
    Yeager warf ihr einen argwöhnischen Blick zu. »Als da wäre?«
    »Wenn ihr die Amphore innen ordentlich putzt, kommt unter den Ablagerungen eine goldene Figur in Gestalt einer Ziege zum Vorschein.«
    »Was?«
    »Tschüß, Hiram.«
    Yeager saß verdutzt da und starrte verständnislos auf die Röhre, als Max sich kurzerhand in ihre Schaltkreise zurückzog. Seine Gedanken überschlugen sich. Er versuchte sich einen Ruderer auf einem alten Schiff vorzustellen, einen Ruderer, der vor dreitausend Jahren ein Bronzegefäß über die Bordwand eines Schiffes warf, das viertausend Meilen von Europa entfernt durch die Karibik fuhr. Aber irgendwie wollte sich das Bild nicht einstellen.
    Er griff zu dem Bronzegefäß und blickte hinein, wandte sich aber sofort wieder ab, als ihm der faulige Modergeruch toten Meeresgetiers in die Nase stieg. Er legte die Amphore wieder in die Transportkiste, saß eine ganze Weile da und dachte über Max’ Feststellungen nach, die er nicht nachvollziehen konnte.
    Er nahm sich vor, Max am nächsten Morgen erst mal auf Herz und Nieren zu überprüfen, ehe er Sandecker den Bericht vorlegte. Womöglich war irgendwie die Fantasie mit ihr durchgegangen.

4.
    Normalerweise dauert es rund sechs Tage, bis ein Hurrikan zu voller Größe heranwächst. Hurrikan Lizzie schaffte es in vier.
    Schneller und immer schneller wirbelte der Wind um das Zentrum. Binnen kurzer Zeit war aus dem »tropischen Tief« mit einer Windgeschwindigkeit von etwa 60 Stundenkilometern ein tropischer Sturm und schließlich, bei Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde, ein ausgewachsener Hurrikan der Kategorie 1 auf der Saffir-Simpson-Skala geworden. Doch
Lizzie
steigerte ihre Windgeschwindigkeit bald darauf auf über 200 Stundenkilometer, durchlief rasch die Kategorie 2 und wurde ein Wirbelsturm der Kategorie 3.
    Im Hurricane Center der NUMA betrachtete Heidi Lisherness die neuesten Aufnahmen, die der geostationäre Satellit geliefert hatte, der sich in einer Höhe von 35.000 Metern auf Erdumlaufbahn über dem Äquator befand. Die übermittelten Messdaten wurden in einen Computer eingespeist, der etliche Hochrechnungen anstellte, anhand derer sich Geschwindigkeit, Kurs und die zunehmende Stärke von
Lizzie
voraussagen ließen. Auf den Satellitenaufnahmen waren allerdings nicht allzu viele Einzelheiten zu erkennen. Heidi hätte gern genauere Fotos vorliegen gehabt, aber es war noch zu früh, um eine Sturmaufklärungsmaschine der Air Force

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