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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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verbarg und immer ein Schaltuch trug, das Mund und Kinn verdeckte. Seine Staatsangehörigkeit war ebenso unbekannt wie seine Herkunft und sein Alter. Kein Reporter hatte bislang etwas über ihn in Erfahrung bringen können. Nicht einmal seinen Namen kannte man, aber da er sich so geheimnisvoll gab und bei seinen öffentlichen Auftritten wie ein Phantom wirkte, wurde er von den Medien nur Specter genannt. Man wusste lediglich, dass er Odyssey leitete, ein riesiges Forschungs- und Bauunternehmen, das in über dreißig Ländern tätig war und ihn zu einem der reichsten und mächtigsten Männer der Welt machte.
    Odyssey hatte keine Aktionäre. Die Firma veröffentlichte weder Jahresberichte noch Gewinn- und Verlustmeldungen. Das ganze Imperium war genauso geheimnisumwittert wie der Mann, der es leitete.
    Um vier Uhr nachmittags wurde die Stille über der aquamarinblauen See vom Heulen der Turbo-Prop-Triebwerke eines Flugzeugs zerrissen. Eine große Passagiermaschine, im typischen Lavendelton von Odyssey lackiert, näherte sich von Westen. Neugierig blickten die Hotelgäste zu dem ungewöhnlichen Flugzeug auf, das der Pilot in eine sanfte Kurve zog und einmal in weitem Bogen um das
Ocean Wanderer
steuerte, damit die Passagiere das schwimmende Wunderwerk aus der Vogelperspektive betrachten konnten.
    Noch nie hatte jemand so eine Maschine gesehen. Die in Russland gebaute Beriew Be-200 diente ursprünglich als amphibisches Löschflugzeug. Doch diese war zu einer luxuriösen Passagiermaschine umgebaut worden, in der achtzehn Fluggäste und vier Besatzungsmitglieder Platz fanden. Sie war ein Hochdecker, auf dessen Tragfläche zwei BMW-Rolls-Royce Turbo-Prop-Motoren montiert waren. Das robuste, über 650 Stundenkilometer schnelle Flugzeug konnte mühelos vom Wasser aus starten und auch bei anderthalb Meter hohem Seegang noch landen.
    Der Pilot legte die leistungsfähige Amphibienmaschine in die Kurve und schwebte vor dem Hotel zur Landung ein. Der massige Rumpf und die beiden Schwimmer unter den Tragflächen berührten die Wellen fast gleichzeitig, dann setzte die Beriew wie ein übergewichtiger Schwan auf und fuhr zu einem schwimmenden Anlegesteg vor dem Haupteingang des Hotels. Befestigungsleinen wurden ausgeworfen, mit denen das Flugzeug von seiner Besatzung vertäut wurde.
    Ein Empfangskomitee unter Führung eines kahlköpfigen Mannes, der eine Brille und einen eleganten blauen Blazer trug, stand an dem von goldenen Samtkordeln gesäumten Anlegesteg. Hobson Morton war der Direktor des
Ocean Wanderer,
ein gewissenhafter Mann, der sich mit Leib und Seele seiner Arbeit verschrieben hatte und seinem Dienstherren treu ergeben war. Er war einen Meter achtundneunzig groß, wog aber nur achtzig Kilo, weshalb er von seinen Bekannten insgeheim nur »die Latte« genannt wurde. Specter hatte ihn persönlich angeworben, da er sich mit Männern umgeben wollte, die klüger waren als er selbst. Kerzengerade wie ein Laternenmast stand er da, als ein sechsköpfiger Begleittrupp aus der Maschine stieg, gefolgt von vier Leibwächtern in blauen Overalls, die sich entlang des Stegs verteilten.
    Mehrere Minuten vergingen, bis Specter aus dem Flugzeug kam. Neben Morton wirkte er winzig, maß er doch allenfalls einen Meter fünfundsechzig, wenn er sich aufrecht und gerade hielt, was aber wegen seiner gewaltigen Leibesfülle unmöglich war. Beim Gehen – im Grunde genommen war es eher eine Art Watscheln – wirkte er wie ein hochschwangerer Ochsenfrosch aus den Sümpfen, der sich verlaufen hatte. Er trug einen maßgeschneiderten weißen Anzug mit doppelten Nähten, der sich über seinem mächtigen Bauch spannte. Um den Kopf hatte er einen weißen Seidenturban geschlungen, dessen unterer Zipfel Mund und Kinn verdeckte, sodass von seinem Gesicht fast nichts zu sehen war, zumal er überdies eine fast schwarze Sonnenbrille trug. Die Männer und Frauen, die Specter näher kannten, konnten nie begreifen, wie er mit diesen Gläsern etwas erkennen konnte. Sie wussten nicht, dass es sich um Einwegspiegel handelte, durch die er alles sah.
    Morton trat einen Schritt vor und verbeugte sich förmlich.
    »Willkommen im
Ocean Wanderer,
Sir.«
    Specter legte den Kopf in den Nacken, ohne ihm die Hand zum Gruß zu reichen, und blickte an dem großartigen Bauwerk empor. Er hatte sich zwar immer wieder persönlich vom Stand der Planung und vom Fortgang der Arbeiten überzeugt, aber in voller Pracht und auf See vertäut hatte er es noch nie gesehen.
    »Der äußere

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