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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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schicken könnte, gibt es nicht.«
    Anschließend schwiegen sie, und Dirk widmete sich wieder dem kaputten Funkgerät, das er vergebens zu reparieren versuchte. Er ließ sich keinerlei Hektik anmerken, als er die beschädigten Drähte und Stecker wieder anschloss, ging ruhig und zielbewusst vor, war ganz auf seine Arbeit konzentriert. Sie wechselten kein weiteres Wort, weil sie Atemluft sparen wollten, und verließen sich darauf, dass sie sich notfalls gegenseitig Kraft spenden konnten.
    Endlos zogen sich die nächsten beiden Stunden dahin. Sie sahen, wie sich die Sonne droben auf der See spiegelte, die rastlos über die Navidad Bank hinwegrollte. Trotz aller Hartnäckigkeit sah Pitt schließlich ein, dass er das Funkgerät nicht reparieren konnte.
    Er spürte, dass ihm das Atmen schwerer fiel. Zum hundertsten Mal blickte er auf die Manometer, um festzustellen, wie viel Luft noch in den unbeschädigten Tanks war. Sämtliche Nadeln standen auf null. Dirk beugte sich vor und schüttelte Summer sanft, die aufgrund des Sauerstoffmangels eingedöst war.
    »Aufwachen, Schwesterherz.«
    Sie schlug die grauen Augen auf und blickte ruhig und gefasst zu ihm auf, und mit einem Mal wurde ihm wieder bewusst, wie sehr er seine Zwillingsschwester liebte.
    »Aufwachen, Schlafmütze. Wir müssen ab jetzt aus der Pressluftflasche atmen.« Er stellte den Tank zwischen ihre Beine und reichte ihr das Mundstück des Atemreglers. »Ladys first.«
    Summer war sich nur allzu schmerzhaft ihrer Lage bewusst, auf die sie keinerlei Einfluss hatten. Diese Hilflosigkeit war ihr völlig fremd. Ihr ganzes Leben lang hatte sie stets darauf geachtet, alles im Griff zu haben. Diesmal aber war sie völlig machtlos, und das raubte ihr jeglichen Mut.
    Dirk wiederum war eher wütend als verzweifelt. Er hatte das Gefühl, als ob eine höhere Gewalt all seine Bemühungen hintertrieb, ihrem Kerker und dem sicheren Tod zu entrinnen. Ein ums andere Mal dachte er fieberhaft nach – irgendeinen Ausweg musste es geben, bevor sie ihren letzten Atemzug taten. Aber alles, was ihm einfallen wollte, war zum Scheitern verurteilt.
    Das Ende, so wurde ihm mit einem Mal klar, zeichnete sich unweigerlich ab.

14.
    Der oberste Rand der roten Sonnenscheibe versank am Horizont, und wenige Minuten später brach die Nacht herein. Der heftige Wind war zu einer frischen Brise abgeflaut, die von Osten über die See strich. Die Anspannung schien wie eine dunkle Wolke über der
Sea Sprite
und ihrer Besatzung zu hängen, seit sich herumgesprochen hatte, dass sämtliche Verbindungen zu
Pisces
abgerissen waren. An allen nagte die Angst, dass Dirk und Summer etwas zugestoßen sein könnte.
    Nur ein schwer beschädigtes Schlauchboot mit Aluminiumrumpf hatte den Hurrikan überstanden. Die anderen drei, die die
Sea Sprite
normalerweise mitführte, waren von schweren Sturzseen über Bord gespült worden. Während das Schiff mit voller Fahrt seinen alten Ankerplatz vor der Navidad Bank anlief, wurde das Boot so weit repariert, dass es drei Taucher tragen konnte. Pitt, Giordino und Cristiano Lelasi, ein ausgezeichneter Taucher und Ingenieur, der aus Italien stammte und sich an Bord der
Sprite
befand, um eine neue Robotersonde zu erproben, wollten die Such- und Rettungsaktion übernehmen.
    Die drei Männer sowie ein Großteil der Besatzung und die zutiefst besorgten Wissenschaftler versammelten sich im Konferenzraum des Schiffes. Sie hörten gespannt zu, als Barnum Pitt und Giordino die geologischen Verhältnisse am Meeresboden schilderte. Er hielt inne und warf einen Blick auf die große Uhr, die an einem Querschott hing. »In etwa einer Stunde sollten wir vor Ort sein.«
    »Da wir bislang keinerlei Funkkontakt hatten«, sagte Giordino, »müssen wir davon ausgehen, dass
Pisces
bei dem Hurrikan beschädigt wurde. Und wenn Dirks Vermutung zutrifft, könnte es gut sein, dass das Habitat durch eine der riesigen Wellen von seinem ursprünglichen Standort weggerissen wurde.«
    Pitt schaltete sich ein. »Wenn wir vor Ort sind und das Habitat ist weg, starten wir eine Suchaktion, bei der wir uns an die Raster halten, die wir in unseren GPS-Computer eingeben. Wir fächern uns auf – ich übernehme die Mitte, Al hält sich rechts und Cristiano links von mir – und kämmen das Riff in Richtung Westen ab.«
    »Warum nach Westen?«, fragte Lelasi.
    »In die Richtung ist der Sturm gezogen, als er über die Navidad Bank herfiel«, antwortete Pitt.
    »Ich bringe die
Sprite
so nahe ans Riff, wie ich

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