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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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kann«, erklärte Barnum. »Ich lasse keinen Anker auswerfen, damit wir rasch wieder Fahrt aufnehmen können, falls es notwendig sein sollte. Sobald ihr das Habitat entdeckt und seine Position festgestellt habt, macht ihr Meldung, in welchem Zustand es ist.«
    »Noch irgendwelche Fragen?«, sagte Pitt zu Lelasi.
    Der stämmige Italiener schüttelte den Kopf.
    Alle blickten Pitt voller Mitgefühl an. Immerhin galt die Suche nicht irgendwelchen Fremden. Dirk und Summer waren zwei Monate lang ihre Schiffskameraden gewesen; für die Besatzung waren sie mehr als nur gute Bekannte oder zeitweilige Freunde. Sie alle verband ein gemeinsames Anliegen – das Meer und alles, was darin lebte, zu erforschen und zu schützen. Niemand wagte auch nur daran zu denken, dass den Geschwistern irgendetwas zugestoßen sein könnte.
    »Dann sollten wir anfangen«, sagte Pitt. »Gott segne euch alle für eure Unterstützung«, fügte er hinzu.
    Pitt wollte nur eines – seinen Sohn und seine Tochter lebend und wohlbehalten finden. Obwohl er zweiundzwanzig Jahre lang keine Ahnung gehabt hatte, dass es sie überhaupt gab, hatte er sie sofort ins Herz geschlossen, als sie vor nicht allzu langer Zeit unverhofft vor seiner Tür gestanden hatten. Er bedauerte lediglich, dass er ihre Kindheit nicht miterlebt hatte. Und der Gedanke an ihre Mutter bedrückte ihn. All die Jahre hatte er nicht gewusst, dass sie noch am Leben war.
    Der einzige andere Mensch, der die Kinder ebenso ins Herz geschlossen hatte wie Pitt, war Giordino. Er war für sie so etwas wie ein Lieblingsonkel, ein Fixpunkt und Fürsprecher, an den sie sich halten, auf den sie sich verlassen konnten, wenn sich ihr Vater wieder einmal allzu stur stellte oder seine Fürsorglichkeit ein bisschen übertrieb.
    Die drei Taucher begaben sich zu dem Fallreep, das von der Bordwand hinunter ins Wasser führte. Einer der Seeleute hatte das zusammengeflickte Schlauchboot bereits zu Wasser gelassen und die beiden Außenbordmotoren angeworfen, die im Leerlauf vor sich hin tuckerten.
    Pitt und Giordino zogen diesmal Nasstauchanzüge mit dicken Polstern an Knien, Ellbogen und Schultern an, die sie vor den scharfen Korallen schützen sollten. Außerdem entschieden sie sich für herkömmliche Presslufttauchgeräte. Sie stülpten sich die Vollgesichtsbrillen über den Kopf und überprüften ihre Unterwasserfunkgeräte. Dann nahmen sie ihre Flossen in die eine Hand, hielten sich mit der anderen an der Leiter fest und stiegen in voller Ausrüstung ins Boot hinab. Der Seemann sprang heraus und hielt das Boot am Reep fest, bis alle an Bord waren. Pitt stellte sich an die Steuerkonsole, übernahm das Ruder und schob die beiden Gashebel vor, sobald der Seemann die Leine losmachte.
    Pitt hatte die Koordinaten des ursprünglichen Standortes von
Pisces
in das Satellitenortungsgerät eingegeben und steuerte jetzt direkt die knapp fünfhundert Meter entfernte Stelle an. Er gab Vollgas, wollte so schnell wie möglich dorthin gelangen und scheuchte das kleine Boot mit fast vierzig Knoten über die Wogen. Als das GPS-Gerät anzeigte, dass sie fast da waren, nahm er das Gas weg und ließ das Boot die letzten Meter mit leer laufenden Motoren treiben.
    »Wir müssten genau drüber sein«, sagte er.
    Er hatte den Satz kaum zu Ende gebracht, als Lelasi rücklings über die Bordwand glitt, sich ins Wasser fallen ließ und verschwand. Drei Minuten später tauchte er wieder auf. Er hielt sich mit einer Hand an der Greifleine fest, stemmte sich samt Flaschen, Flossen und allem anderen Zubehör über die Bordwand und wälzte sich in einem Zug ins Boot.
    Giordino, der die Aktion genau verfolgt hatte, grinste beifällig. »Ich frage mich, ob ich das auch noch fertig bringe.«
    »Ich bestimmt nicht mehr«, sagte Pitt. Dann kniete er sich neben Lelasi, der den Kopf schüttelte und in sein Mikrofon sprach.
    »Sorry,
Signore
«, sagte er mit starkem italienischem Akzent. »Das Habitat ist fort. Ich habe nichts als ein paar abgerissene Tanks und kleine Trümmer gesehen.«
    »Die können wer weiß wo sein«, versetzte Giordino düster. »Die Riesenwellen haben sie womöglich eine Meile weit mitgerissen.«
    »Dann wir folgen Spur«, warf Cristiano ein. »Sie hatten Recht, Signor Pitt. In Richtung Westen führt eine breite Schneise durch abgebrochene Korallen.«
    »Wir sparen Zeit, wenn wir von oben Ausschau halten. Beugt euch einfach über die Bordwand. Al, du übernimmst das Steuerbord, Cristiano, Sie gehen an Backbord. Lotst mich die

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