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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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legte, ging Pitt noch einmal in den Funkraum und bat Masón Jar darum, sich mit Summer und Dirk in Verbindung zu setzen. Jar versuchte es mehrmals vergebens, dann blickte er auf und schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, Mr. Pitt. Sie melden sich nicht.«
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht«, sagte Pitt versonnen.
    »Das könnte auch an irgendeiner Kleinigkeit liegen«, erwiderte Jar. »Vermutlich hat der Sturm die Antennen beschädigt.«
    »Hoffentlich nicht noch mehr.«
    Pitt ging zu Barnums Kabine. Der Kapitän und Giordino saßen am Tisch und gönnten sich ein Glas Gosling’s Rum.
    »Ich kann
Pisces
nicht erreichen«, sagte Pitt.
    Barnum und Giordino warfen sich einen besorgten Blick zu. Einen Moment lang war ihnen gar nicht mehr nach Feiern zumute. Dann wandte sich Giordino an Pitt.
    »Das Habitat ist so robust wie ein Panzer. Joe Zavala und ich haben es konstruiert. In die Hülle reißt kein Sturm ein Loch. Jedenfalls nicht fünfzehn Meter unter dem Meeresspiegel. Die ist für Tiefen von bis zu hundertfünfzig Metern gebaut.«
    »Denk an die Dreißig-Meter-Brecher«, sagte Pitt. »Möglicherweise saß
Pisces
bei diesen Wellentälern auf dem Trockenen und wurde von den nachfolgenden Wasserwänden auf die Felsen inmitten der Korallen geschmettert. Bei einem derartigen Aufprall könnte leicht das Bullauge beschädigt werden.«
    »Möglicherweise«, räumte Giordino ein, »aber wahrscheinlich nicht. Ich habe für das Bullauge ein besonders starkes Plexiglas ausgewählt, das selbst einer Mörsergranate standhält.«
    Barnums Telefon summte. Jar war am Apparat. Barnum legte auf und setzte sich wieder. »Der Kapitän von einem der Schlepper des
Ocean Wanderer
hat sich gemeldet. Sie sind ausgelaufen und müssten in etwa anderthalb Stunden vor Ort sein.«
    Pitt trat vor den Kartentisch und nahm einen Stechzirkel zur Hand. Er maß die Entfernung von ihrer derzeitigen Position zu dem auf der Karte eingezeichneten
X,
das
Pisces
darstellte. »Anderthalb Stunden, bis die Schlepper da sind«, sagte er nachdenklich. »Dann noch mal anderthalb Stunden, bis die Trossen losgemacht sind und wir abdampfen können. Danach noch mal zwei Stunden, bei voller Fahrt vielleicht auch etwas weniger, bis zum Habitat. Reichlich vier Stunden also, bis wir dort sind. Hoffentlich ist bei den Kids alles in Ordnung.«
    »Du klingst ja wie ein besorgter Vater, dessen Tochter nach Mitternacht noch nicht daheim ist«, sagte Giordino, der Pitts Befürchtungen zerstreuen wollte.
    »Ich muss Al beipflichten«, wandte Barnum ein. »Das Korallenriff hat sie vermutlich vor dem schlimmsten Toben des Sturms geschützt.«
    Pitt war nicht ganz davon überzeugt. Nervös ging er in der Kabine auf und ab. »Möglicherweise habt ihr beide Recht«, sagte er leise. »Aber die nächsten paar Stunden werden die längsten meines Lebens werden.«
    Summer legte sich auf die Matratze ihrer Koje, die sie auf der umgekippten Wand des Habitats ausgebreitet hatte. Sie atmete in flachen Zügen ein und aus und versuchte jede Anstrengung zu vermeiden, um so wenig Luft wie möglich zu verbrauchen. Unwillkürlich starrte sie immer wieder durch das Bullauge auf die kunterbunten Fische, die nach dem Sturm zurückgekommen waren, um das Habitat herumschossen und die Wesen im Inneren mit neugierigen Blicken musterten. Sie fragte sich, ob das der letzte Anblick war, der sich ihr bot, bevor sie an Sauerstoffmangel starb.
    Dirk dachte pausenlos darüber nach, wie sie entkommen könnten. Aber nichts haute hin. Die verbliebene Pressluftflasche nehmen und einfach auftauchen ging nicht. Selbst wenn sie irgendwie die Einstiegsluke aufbrechen konnten, was vermutlich nicht einmal mit einem Vorschlaghammer klappte, war der Wasserdruck zu stark – in rund fünfunddreißig Meter Tiefe dürfte er bei knapp dreißig Kilogramm pro Quadratzoll liegen. Das Wasser bräche mit einer solchen Wucht ein, dass sie vermutlich tödliche Verletzungen davontrügen.
    »Wie viel Luft haben wir noch?«, fragte Summer leise.
    Dirk warf einen Blick auf die Anzeigen. »Sie reicht noch etwa zwei Stunden. Vielleicht ein paar Minuten länger.«
    »Wo bleibt die
Sea Sprite?
Warum sucht Paul nicht nach uns?«
    »Das Schiff ist vermutlich irgendwo da oben«, erwiderte Dirk, ohne dass er davon überzeugt war. »Sie suchen uns, haben uns aber in der Schlucht noch nicht gefunden.«
    »Meinst du, sie sind im Hurrikan gesunken?«
    »Doch nicht die
Sprite
«
,
sagte Dirk ruhig. »Den Hurrikan, der sie auf den Meeresgrund

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