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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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weiß, sollte ein Teil der Mittel aus der Volksrepublik China kommen. Die Chinesen haben in Mittelamerika viel Geld investiert. Wenn die unterirdische Bahnverbindung fertig gestellt werden würde, könnten sie sowohl in Nord- als auch in Südamerika ihre ganze Wirtschaftsmacht ausspielen.«
    Pitt und Loren blickten einander an, als sei ihnen soeben etwas klar geworden. Dann wandte sich Loren an Micky. »Wie hieß das Bauunternehmen, das Sie engagiert hat?«
    »Das war ein großer, international tätiger Konzern namens Odyssey.«
    »Ja«, sagte Pitt leise und kniff Loren ins Knie. »Ja, ich glaube, davon habe ich schon mal was gehört.«
    »Das ist ja ein Zufall«, sagte Loren. »Dirk und ich haben uns erst vor ein paar Stunden über Odyssey unterhalten.«
    »Ein seltsamer Name für ein Bauunternehmen«, warf Summer ein.
    Loren lächelte leicht und zitierte Winston Churchill. »Ein Rätsel, umrankt von einem Labyrinth undurchsichtiger Machenschaften, die einem dunklen Geheimnis entspringen. Der Gründer und Leiter des Unternehmens, ein Mann, der sich Specter nennt, ist eine ausgesprochen absonderliche Person.«
    Dirk wirkte nachdenklich. »Warum hat er das Projekt Ihrer Meinung nach abgebrochen? Aus Geldmangel?«
    »Am Geld lag es bestimmt nicht«, antwortete Loren. »Britische Wirtschaftsjournalisten schätzen sein Privatvermögen auf weit über fünfzig Milliarden Dollar.«
    »Da fragt man sich doch«, murmelte Pitt, »warum er die Tunnel nicht gebaut hat, wenn es um so viel Geld geht.«
    Loren zögerte einen Moment lang, Giordino hingegen nicht. »Woher willst du wissen, ob er wirklich das Handtuch geworfen hat? Woher willst du wissen, ob er nicht heimlich in Nicaragua am Buddeln ist, während wir unseren Port trinken?«
    »Unmöglich«, versetzte Loren entschieden. »Auf Satellitenfotos würde man erkennen, dass dort ein Bauvorhaben im Gange ist. Ausschachtungsarbeiten in einer derartigen Größenordnung lassen sich unmöglich verheimlichen.«
    Giordino musterte sein leeres Glas. »Wäre ein prima Trick, wenn er Millionen Tonnen Erde und Gestein einfach verschwinden lassen könnte.«
    Pitt wandte sich an Micky. »Könnten Sie mir eine Karte von der Gegend besorgen, wo der Tunnel anfangen beziehungsweise enden sollte?«
    Micky war gern dazu bereit. »Sie haben mich neugierig gemacht. Geben Sie mir Ihre Faxnummer, dann lasse ich Ihnen die Baupläne zukommen.«
    »Was hast du vor, Dad?«, fragte Dirk.
    »Al und ich fahren in ein paar Tagen runter nach Nicaragua«, sagte Pitt mit durchtriebenem Grinsen. »Wir könnten uns ein bisschen in der Gegend umsehen.«

17.
    Dirk und Summer fuhren mit offenem Verdeck zu St. Juliens Wohnsitz. Sie waren mit Pitts 1952er Meteor unterwegs, einem aus Kalifornien stammenden Hot-Rod mit einer Glasfiberkarosserie Marke Eigenbau und einem V8-Motor, der aus einem DeSoto Fire-Dome stammte und von den üblichen einhundertsechzig auf zweihundertsiebzig PS auffrisiert war. Er war in den typischen amerikanischen Rennwagenfarben lackiert, weiß mit einem blauen Längsstreifen. Genau genommen hatte der Wagen gar kein Verdeck. Wenn es regnete, zog Pitt lediglich eine Plastikplane unter dem Sitz hervor, steckte den Kopf durch das Loch, das er herausgeschnitten hatte, und breitete sie über das Cockpit aus.
    Dirk bog in eine malerische, von Bäumen gesäumte Kopfsteinpflasterstraße ein und stieß auf eine Auffahrt, die in weitem Bogen zu einem alten, zweistöckigen Herrenhaus mit acht Giebeln und Erkern führte. Er fuhr daran vorbei und hielt vor der ehemaligen Remise des Anwesens, einem ziemlich großen Gebäude, in dem einst zehn Pferde und fünf Kutschen untergestellt waren und in dessen Obergeschoss die Stallknechte und Kutscher gewohnt hatten. St. Julien Perlmutter hatte es vor vierzig Jahren erstanden, die Innenräume umgestalten lassen und sein Privatarchiv darin eingerichtet, endlose Regale voller Bücher, dicht an dicht nebeneinander stehend, dazu allerlei Dokumente und persönliche Papiere, samt und sonders historische Aufzeichnungen über Schiffe und die Geschichte der Seefahrt in den letzten drei Jahrtausenden. Außerdem war er ein großer Gourmet und Bonvivant, der seine Speisekammer stets mit Delikatessen aus aller Welt füllte und rund viertausend Flaschen in seinem Weinkeller lagerte.
    An der Tür war keine Klingel, nur ein Türklopfer in Form eines Ankers. Summer betätigte ihn dreimal und wartete. Ganze drei Minuten später wurde die Tür von einem mächtigen Mann aufgerissen,

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