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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ausgefallene und absonderliche Schiffe. »Ein als Fischerboot getarntes Forschungsschiff. Das ist ja was ganz Neues.«
    »Ein in Schottland gebauter Fischkutter fällt doch in der Karibik mindestens ebenso auf wie ein Penner beim Presseball«, warf Giordino skeptisch ein.
    »Keine Sorge«, erwiderte Sandecker. »Die Aufbauten der
Poco Bonito
lassen sich elektronisch so verändern, dass sie vom Aussehen her in jede Fischereiflotte der Welt passt.«
    Pitt blickte zu Boden und versuchte sich das Schiff vorzustellen. »Wenn mich mein Schulspanisch nicht trügt, heißt
Poco Bonito
so viel wie ›kleiner Tunfisch‹.«
    Sandecker nickte. »Ich fand das ganz passend.«
    »Wozu der ganze Mummenschanz?«, fragte Pitt. »Wir begeben uns doch nicht in ein Kriegsgebiet.«
    Sandecker warf ihm einen verschlagenen Blick zu, den Pitt nur zu gut kannte. »Man kann nie wissen. Vielleicht begegnet ihr einem Geisterschiff voller Phantompiraten.«
    Pitt und Giordino schauten den Admiral an, als hätte er soeben behauptet, er wäre zum Mars und wieder zurückgeflogen.
    »Ein Geisterschiff?«, wiederholte Pitt spöttisch.
    »Hab ihr noch nie die Sage vom ruhelosen Bukanier gehört?«
    »In letzter Zeit nicht.«
    »Leigh Hunt war ein skrupelloser Pirat, der Ende des siebzehnten Jahrhunderts die Westindischen Inseln heimsuchte und jedes Schiff überfiel, das ihm in den Weg kam, gleichgültig ob Spanier, Engländer oder Franzose. Er war ein hünenhafter Mann, gegen den Blackbeard wie ein Weichling wirkte. In den spanischen Kolonien gingen zahllose Geschichten über seine Brutalität um. Häufig sollen sich die Besatzungen der Handelsschiffe, die er kaperte, lieber selbst umgebracht haben, als sich Hunt zu ergeben. Er war bekannt dafür, dass er die unglücklichen Gefangenen hinter seinem Schiff herschleifte, bis sie von den Haien gefressen wurden.«
    »Klingt wie ein alter Seebär, den ich kenne«, grummelte Giordino vor sich hin.
    Sandecker fuhr fort, als hätte er die Stichelei nicht gehört.
    »Hunts Schreckensherrschaft dauerte fast fünfzehn Jahre, bis er ein britisches Kriegsschiff zu kapern versuchte, das als hilfloser Handelsfahrer getarnt war. Hunt ließ sich täuschen, hisste seinen Jolly Roger, eine schwarze Flagge mit weißem Schädel, von dessen Augenhöhlen und Zähnen Blut tropfte, und setzte dem Briten einen Schuss vor den Bug. Doch als er längsseits gehen wollte, fuhren die Briten ihre Kanonen aus und deckten die
Scourge,
wie Hunts Schiff hieß, mit etlichen Breitseiten ein. Nach einem wilden Gefecht waren die Piraten erheblich dezimiert. Dann stürmte eine Kompanie britischer Seesoldaten das Piratenschiff und machte mit der Besatzung kurzen Prozess.«
    »Hat Hunt das Gefecht überlebt?«, fragte Summer.
    »Ja, sehr zu seinem Leidwesen.«
    Dirk strich mit den Fingern über Sandeckers alten, verwitterten Schreibtisch. »Haben es ihm die Briten mit gleicher Münze heimgezahlt und ihn hinter ihrem Schiff hergeschleift?«, fragte er.
    »Nein«, erwiderte Sandecker. »Der Kapitän hatte zwei Jahre zuvor seinen Bruder durch Hunt verloren, deshalb war er auf Rache aus. Er ließ Hunt die Füße abschlagen. Dann schlang man ihm ein Tau um den Oberkörper und hängte ihn über die Bordwand, sodass sich die blutigen Stümpfe nur ein paar Zentimeter über dem Wasser befanden. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Haie die Blutspur witterten, aus dem Wasser sprangen und nach ihm schnappten. Am Ende waren nur noch der Kopf, die Hände und die Arme übrig.«
    Summer verzog angewidert das Gesicht. »Das ist ja abscheulich.«
    Dirk war anderer Meinung. »Meiner Meinung nach hat er nichts anderes verdient.«
    »Klären Sie mich auf, Admiral«, sagte Giordino, der sich kaum noch wach halten konnte. »Was hat der Pirat mit dieser Sache zu tun?«
    Sandecker schenkte ihm ein schiefes Lächeln. »Leigh Hunt und seine blutrünstige Piratenmeute gehen nach wie vor in den Gewässern um, in denen ihr unterwegs sein werdet. Genau wie der
Fliegende Holländer.
«
    »Sagt wer?«
    »Im Laufe der letzten drei Jahre wurden sie von zahlreichen Dampfern, Jachten und Fischerbooten gesichtet. Einige haben per Funk gemeldet, dass sie von einem Spukschiff mit einer Geisterbesatzung angegriffen würden, ehe sie mit Mann und Maus verschwanden.«
    Pitt blickte Sandecker an. »Sie machen wohl Witze.«
    »Keineswegs«, versetzte der Admiral entschieden. »Da Sie ein ungläubiger Thomas sind, lasse ich Ihnen die Berichte zukommen.«
    »Notier dir bitte«, sagte

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