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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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»Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wer einen Grund haben sollte, uns umzubringen und das Boot zu versenken.«
    »Jemand, der Angst davor hat, dass wir womöglich etwas herausfinden könnten«, versetzte Pitt. »Und vorerst kommt dafür in erster Linie diese Bagage von Odyssey in Betracht. Die müssen über ziemlich gute Nachrichtenquellen verfügen, wenn sie Wind davon bekommen haben, dass der Admiral uns fünf und das Boot nach Bluefields geschmuggelt hat.«
    Giordino brachte Pitts Tauchausrüstung an Deck. Ihn musste man nicht eigens überzeugen. Er kannte Pitt seit der Grundschule und wusste, dass ihn seine Ahnungen selten trogen, dass er sich so gut wie nie verschätzte. Sie vertrauten einander nicht nur blindlings, sondern hatten sich auch schon oftmals, wenn es darauf ankam, blind verstanden.
    »Wir sollten lieber schnell machen«, sagte Pitt. »Wenn wir zu lange hier rumliegen, wird unseren Freunden klar, dass wir ihnen auf die Schliche gekommen sind. Die rechnen damit, dass sie in den nächsten zehn Minuten ein Feuerwerk zu sehen kriegen.«
    Das kapierten alle. Keiner musste weiter gedrängt werden. Sie sprachen sich rasch ab, teilten sich auf und nahmen sich jeweils ihren Teil des Bootes vor, während Pitt sich bis auf die Badehose auszog und seine Pressluftflaschen samt Atemregler umschnallte. Da er keine Zeit verlieren wollte, legte er weder Tauchanzug noch Tarierweste oder Bleigurt an, der ihn nur behindert hätte. Er klemmte sich das Mundstück des Atemreglers zwischen die Zähne, schnallte sich eine kleine Werkzeugtasche ans linke Bein, nahm die Unterwasserlampe in die rechte Hand und sprang vom Achterdeck.
    Das Wasser fühlte sich wärmer an als die Luft, und es war nahezu glasklar. Er richtete die Lampe nach unten, bis er knapp fünfundzwanzig Meter unter sich den flachen Sandboden sah. Pitt fühlte sich eigenartig wohl, als er den leichten Druck des lauen Wassers spürte. Der Rumpf war unterhalb der Wasserlinie blitzblank, ohne jeden Bewuchs, da Sandecker die
Poco Bonito
im Trockendock gründlich hatte säubern lassen, ehe er sie gen Süden geschickt hatte.
    Er nahm sich zunächst Ruderblatt und Schrauben vor, schwamm dann langsam zum Bug, richtete die Lampe unentwegt auf den Kiel und ließ den Lichtstrahl ein ums andere Mal von Steuerbord nach Backbord und wieder zurück wandern. Um Haie scherte er sich nicht weiter, auch wenn man nie ausschließen konnte, dass einer von dem Licht angelockt wurde. Aber bei all den Tauchgängen, die er im Lauf der Jahre unternommen hatte, war er nur selten einem Mörder der Meere begegnet. Stattdessen achtete er auf den Lichtstrahl, der gerade etwas erfasst hatte – einen Fremdkörper, der mittschiffs wie ein Tumor am Kiel saß. Mit einem leichten Flossenschlag brachte er sich heran, bis er erkennen konnte, dass es sich eindeutig um einen Sprengkörper handelte. Sein Verdacht hatte sich bestätigt.
    Pitt war kein Sprengstoffexperte. Er konnte lediglich feststellen dass es sich um eine Art ovalen Behälter handelte, knapp einen Meter lang und rund zwanzig Zentimeter breit, der unmittelbar neben dem Kiel am Aluminiumrumpf des Bootes angebracht war. Er war mit Klebeband befestigt, das wasserfest und so stark war, dass es nicht abgerissen wurde, solange das Boot langsam durch die Fahrrinne tuckerte.
    Er hatte keine Ahnung, um welchen Sprengstoff es sich handelte, aber seiner Meinung nach war es eine ganze Menge. Weit mehr, als nötig war, um die
Poco Bonito
mitsamt ihrer Besatzung in tausend Trümmer zu zerfetzen. Eine Vorstellung, die alles andere als angenehm war.
    Er klemmte sich die Unterwasserlampe unter die Achsel und schob beide Hände vorsichtig unter den Behälter. Dann holte er einmal tief Luft und versuchte ihn vom Rumpf zu lösen. Nichts tat sich. Da er keinen festen Stand hatte, konnte er nicht genügend Kraft aufbieten, um das Klebeband loszureißen. Er griff in die Werkzeugtasche, die er an sein Bein geschnallt hatte, und holte ein kleines Fischermesser mit gekrümmter Klinge heraus.
    Er warf einen kurzen Blick auf das orangefarbene Leuchtzifferblatt seiner Dora-Taucheruhr. Er war seit vier Minuten unten. Er musste sich beeilen, ehe Specters Späher drüben an der Küste bemerkten, dass irgendwas faul war. Vorsichtig schob er die Messerklinge unter den Behälter und schlitzte das Klebeband auf. Der Behälter haftete immer noch am Rumpf, obwohl er schon vier Streifen zerschnitten hatte. Offenbar hatten die Attentäter das Zeug so dick

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