Die Trolle
etwas gesagt.
»Ruhig, Pard«, begann der Troll. »Er hilft uns doch.«
»Hilfe? Wir brauchen keine Hilfe von dem da! Wir brauchen jemanden, dem man vertrauen kann!«, erwiderte der gewaltige Troll wütend.
»Ich vertraue ihm«, stellte Zdam trocken fest.
»Ach, red doch nicht so einen Mist«, meinte Pard abwertend. »Er hat den Menschen davonlaufen lassen! Er gibt es sogar zu!«
»Und? Den brauchten wir doch gar nicht.«
»Er könnte die Soldaten in der Stadt warnen!«
»Sten sagt, dass der Mensch mit denen nichts zu tun hat«, widersprach Zdam.
»Genau«, gab Sten dem Troll erleichtert Recht. »Vergiss Sargan. Wir haben wichtigere Dinge zu tun. Der Imperiale ist dabei unwichtig und hätte uns nur behindert.«
»Schnauze, Mensch, jetzt reden Trolle!«, fuhr Pard den Wlachaken an.
»Beruhig dich«, mischte sich jetzt auch Druan ein, »das hat doch keinen Sinn. Der Gang ist verschüttet, Pard. Mir ist der Mensch auch nicht wichtig.«
»Ach? Wolltest du nicht diesen Unsinn mit dem Lautmalen lernen?«, erkundigte sich Pard höhnisch.
»Schreiben kann ich auch«, warf Sten ein, was ihm einen finsteren Blick von Pard einbrachte.
»Es gibt Wichtigeres, Pard«, erwiderte Druan ruhig. »Zuerst die Menschenmagier. Oder nicht?«
»Ja, klar, das habe ich selbst schon gesagt!«
»Und allein schaffen wir das nicht«, erklärte Druan weiter, »wir brauchen Sten und seine Freunde.«
Kurz schien es so, als wolle Pard widersprechen, doch dann warf er die Arme in die Luft und grummelte: »Ach, macht doch, was ihr wollt, ihr dämlichen, leichtgläubigen …«
»Trolle?«, warf Zdam ein, was die anderen zum Lachen brachte.
»Nein, Stücke Zwergenmist!«, fauchte Pard.
»Mach dir keine Sorgen, Pard. Selbst wenn Sten unsere Hintern verrät, deiner ist viel zu groß, als dass ein Mensch ihm was anhaben könnte!«, rief Roch, worauf er vor Lachen über seinen eigenen Witz grölte. Die anderen Trolle fielen in das Lachen ein, und auch Sten schmunzelte. Nur Pard blickte düster in die Runde.
»Ja, ja, lustig. Aber ihr werdet euch noch wundern! Mein Hintern wird eure noch retten, bevor das alles vorbei ist!«, prophezeite der gewaltige Troll, was einen weiteren Lachanfall hervorrief. Diesmal musste Pard auch grinsen, zumindest bis sein Blick auf Sten fiel. Sofort verfinsterte sich der Gesichtsausdruck des Trolls, und er ballte die Fäuste. Aber er sagte nichts mehr, sondern raffte nur seine Beutel zusammen und suchte ein Stück Fleisch heraus, das er gierig herunterschlang.
»Was tun wir jetzt?«, fragte Roch in Stens Richtung, während er einen Stock nahm und damit im Waldboden herumkratzte.
»Ich habe Freunde in Teremi. Mit denen werde ich Kontakt aufnehmen. Wir müssen einen Weg finden, euch in die Stadt zu bringen. Das ist nicht einfach«, führte der junge Krieger aus.
»Wieso nicht?«
»Es gibt eine Mauer um die Stadt, zumindest um den größten Teil. In der Mauer sind nur wenige Tore, und diese sind bewacht. Da kommt man nicht so einfach rein. Ihr vor allem nicht.«
»Mauern? Pah! Die können wir einfach kaputthauen!«, warf Pard ein.
»Diese nicht. Das sind Wehrmauern, hoch und breit. Sie sind dafür gebaut, dass man sie nicht so einfach zerstören kann«, erklärte Sten.
»Und drüber klettern? Oder hat die Stadt eine Decke?«, fragte Roch.
»Kein Dach«, erklärte Sten grinsend. »Man kann darüber klettern, aber die Mauern sind steil und hoch. Zudem gibt es auf den Zinnen auch Wachen. Nein, ich fürchte, wir müssen auf einem anderen Weg in die Stadt gelangen.«
»Und wie?«
»Ich habe da eine Idee, aber dafür brauchen wir Hilfe. Deswegen muss ich meine Freunde treffen.«
»Schau mal!«, rief Roch plötzlich begeistert und zeigte auf den Boden zu seinen Füßen. »Verstehst du das?«
Als sich Sten dem Troll mit dem abgebrochenen Horn näherte, erkannte er, dass Roch seinen Namen vor sich in die weiche Erde geritzt hatte.
»Da steht Roch«, stellte Sten erstaunt fest.
»Mein Name«, erklärte der Troll stolz, wurde aber schweigsam, als Pard aufstöhnte.
»Wann willst du diese Menschen treffen?«, fragte Druan.
»Ich würde vorschlagen, wir gehen noch ein wenig näher an die Stadt heran, dann suchen wir ein sicheres Versteck für euch, und ich versuche tagsüber hineinzukommen. Nachts sind die Tore geschlossen. Es gibt zwar Mittel und Wege, aber am Tag wird es für mich leichter sein«, erläuterte Sten, was Druan mit einem zustimmenden Brummen quittierte.
»Du gehst allein, ohne Druan?«,
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