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Die Trolle

Die Trolle

Titel: Die Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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eine albtraumhafte Szene: Schreie, das Klingen von Metall auf Metall, alles im flackernden Licht der Fackeln und des Feuers, das gewaltige Schatten an die Wände warf. Einige hektische Augenblicke folgten, in denen Sten nicht mehr tun konnte, als den Schlägen seiner Feinde auszuweichen und sie irgendwie zu parieren, was ihm dennoch einen schmerzhaften Treffer am Bein einbrachte.
    Dann hatte er sich mit einem tödlichen Stoß gegen die Kehle eines Masriden etwas Luft verschafft, denn angesichts ihrer sterbenden Kameraden wichen die übrigen Angreifer einige Schritte zurück und nutzten ihren Vorteil an Masse nicht.
    Sie werden uns einfach überrennen, erkannte Sten trotz seines kurzen Erfolges, es sind zu viele!
    Mit einem wilden Schrei hechtete er auf seine Feinde zu und trieb sie noch einige Schritt weg, nur um geschickt zu wenden und an Natioles Seite zu eilen, der inzwischen Schwierigkeiten damit hatte, seine Gegner zurückzutreiben. Sodann duckte sich Sten unter dem Schwertarm einer Soldatin hinweg, die nach ihm hieb, und rammte ihr die Schulter in die Achsel, was sie aus dem Gleichgewicht brachte. Dabei verhedderte er sich jedoch mit den Beinen der Stürzenden und stolperte nach vorn. Nur Natioles schneller Ausfall rettete Sten vor dem Streitkolben des Kampfgefährten der Frau, die sich soeben wieder aufrappelte. In diesem Augenblick jedoch schlug ihr Sten mit dem Schwert auf den Oberschenkel, und die Klinge grub sich bis zum Knochen in den Muskel. Mit einem Ruck riss er die Waffe aus der Wunde und sprang herum, um den Feinden in ihrem Rücken entgegenzutreten, die angesichts seiner Blutstropfen versprühenden Klinge den Angriff unterbrachen und sich in vorsichtigem Abstand um sie scharten.
    »An sie ran, ihr Hunde!«, schallte Zorpads tiefe Stimme durch den Hof. »Macht sie nieder!«
    Aus dem Augenwinkel sah Sten ein helles Rechteck, und ein schneller Blick zeigte ihm, dass sich im Ostflügel eine Tür geöffnet hatte, hinter der Unmengen an Kerzen brannten. Im Rahmen der Tür zeichnete sich eine Gestalt ab, die wegen des Lichtscheins nicht zu erkennen war. Die Kapelle, zuckte es Sten durch den Kopf, der Priester!
    »Zur Kapelle!«, befahl er den Wlachaken. »In die Kapelle!«
    Noch einmal nahm er alle Kräfte zusammen und warf sich auf ihre Feinde, um seinen Kampfgefährten den Weg zu ebnen.
    »Zu Sten, zu Sten!«, schrie Natiole den anderen Rebellen zu und sprang an die Seite seines Freundes.
    Ungeachtet der Wunden, die ihm geschlagen wurden, schlug Sten auf Zorpads Krieger ein, teilte links und rechts Hiebe aus, um die Masriden zurückzutreiben.
    Natiole fällte eine Masridin und trennte einem zweiten Soldaten die Hand mit einem beidhändig geführten Schlag ab. Die anderen hatten seine Rufe vernommen und versuchten zu ihnen zu gelangen. Linorel und Costin deckten sich gegenseitig und arbeiteten sich langsam zu ihnen vor. Von Octeiu war nichts zu sehen, vermutlich war er verletzt oder tot zu Boden gegangen. Aurela wurde von einem breitschultrigen Szarken von ihnen fortgedrängt, der nach der kleinen Frau hieb, die jedoch außerhalb seiner Reichweite tänzelte und seinen Schlägen auswich. Ihr Gesichtsausdruck war verzweifelt, aber es gelang ihr nicht, an dem Krieger vorbeizukommen und zu ihren Gefährten aufzuschließen. Sie schafft es nicht, erkannte Sten mit einem Blick und zischte Natiole zu: »Bring die anderen hier raus!«
    Bevor sein Freund protestieren konnte, löste sich Sten aus dem Verbund der Wlachaken, täuschte einen Schlag gegen die Kehle seines nächsten Gegners an und duckte sich dann unter dessen Parade hindurch. Ohne auf die Schreie zu achten, die hinter ihm ertönten, rannte er in Richtung Aurela, die ihn kommen sah und einen Herzschlag lang abgelenkt war. Diesen Bruchteil eines Augenblickes nutzte ihr Feind, um seine schwere Axt auf ihre Schulter prallen zu lassen. Mit einem Aufschrei ging die schlanke Frau zu Boden, und bevor Sten auch nur die Möglichkeit hatte, sie zu erreichen, schlug der Szarke mit der Streitaxt ein weiteres Mal zu und trieb ihr das schartige Blatt seiner Waffe ins Gesicht.
    Es war, als hätte er auch Sten getroffen, dessen Schädel von eisiger Kälte erfüllt wurde. Einen urtümlichen Schrei ausstoßend, der seinen Feind herumfahren ließ, sprang Sten nach vorn. Mit tödlicher Gewandtheit drehte sich der Wlachake aus dem Bogen des Axthiebes und riss die eigene Klinge beidhändig herum. Das Schwert grub sich in den Hals des Szarken, durchtrennte Sehnen, Muskeln und

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