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Die Trolle

Die Trolle

Titel: Die Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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müssen hier weg! Deine mörderischen Freunde können sie nicht ewig aufhalten!«, rief Flores, und Sten nickte. Ein Blick zu den Trollen zeigte ihm, dass die fünf auf Zorpads versammelte Krieger am Tor des Hauptgebäudes geprallt waren und dort ein wildes, unbarmherziges Gefecht führten. Druan, Roch und Pard kämpften an der linken Flanke, während Anda und Zdam rechts ein wenig abgedrängt worden waren. Zorpad selbst drang auf die beiden Trolle ein, gefolgt von seiner Leibgarde, die alle in schwarze, glänzende Rüstungen gekleidet waren. Wie Sten mit Erstaunen sah, konnten die neuartigen Schilde tatsächlich einen Schlag der Trolle abwehren; soeben rappelte sich ein Soldat wieder auf, der zuvor von einem Troll niedergestreckt worden war. Dennoch hielten die Trolle blutige Ernte unter den Masriden. Zu ihren Füßen lagen die Leiber der Erschlagenen und Verwundeten, welche unter den Tritten von Mensch und Trollen voller Qual schrien.
    Mit Flores’ Hilfe gelang es den Rebellen, die Gegner im Hof zunächst zurückzutreiben und schließlich in die Flucht zu schlagen, sodass die kleine Gruppe zum Tor stürmen konnte.
    Inzwischen hatte Zorpad Zdam erreicht und hieb auf den Troll ein, der bereits mehrere schwere Wunden davontrug. Die Leibgarde des Marczegs hingegen drängte Anda immer weiter ab. Sie stemmte sich verzweifelt gegen die Flut der angreifenden Krieger, und hier und da brachen ihre mächtigen Hiebe die Schilde entzwei und sandten Krieger zu Boden.
    Drei Soldaten der Leibgarde umrundeten Zdam, der sich auf Zorpad konzentrierte, doch der Marczeg wich einem Schlag geschickt aus und hieb nach dem Bein des Trolls. Die dunkle, schwere Klinge des Masriden grub sich in Zdams Oberschenkel und brachte ihn zum Wanken, woraufhin die anderen Gardisten wie ein Rudel Hunde vorstürmten, das einen Bären ansprang. Mit einem Schrei stürzte Zdam, und Zorpad hieb auf den gefallenen Troll ein. Drei Schläge trennten die Hand von Zdams erhobenem Arm, dann packte Zorpad sein Schwert an der Fehlschärfe und trieb es dem Troll ins Gesicht. Ein letztes Zucken ging durch Zdams geschundenen Leib, dann erschlaffte die riesige Kreatur, und Anda brüllte, dass Sten dachte, der Turm der Burg müsse einstürzen. Er hat einen Troll erschlagen!, erkannte Sten entsetzt. Was kann diesen Mann aufhalten?
    Doch die anderen Trolle ließen sich nicht so einfach trennen, und auch Anda kehrte zu ihrer Gruppe zurück, sodass die Masriden ihnen nicht in ihren Rücken fallen konnten. Dann waren Sten und seine Gefährten heran, und der Wlachake brüllte: »Druan! Wir müssen hier raus! Zum Tor! Zum Tor!«
    Mehr als ein knappes Nicken brachte der Troll als Antwort nicht zustande, doch er rief den anderen zu: »Raus! Raus!«
    Der Ansturm der Wlachaken brachte die Reihen der Masriden in Unordnung, sodass die Trolle sich mit einigen letzten vernichtenden Schlägen aus dem Gefecht lösen konnten, und dann zogen sich Wlachaken und Trolle zurück zum aufgebrochenen Tor. Nur zögerlich folgten ihnen die Soldaten, bis Zorpad, mit Zdams dunklem Blut besudelt, den Helm vom Kopf riss und brüllte: »Auf sie! Drauf und dran!«
    Ob aus Angst vor dem Kriegsherrn oder von plötzlichem Mut erfüllt, die Krieger des Marczegs rotteten sich noch einmal zusammen und nahmen die Verfolgung auf. Da hob Pard, der langsam zurückwich, die blutigen Klauen und ließ ein donnerndes Brüllen ertönen, das in den Wänden der Burg widerhallte. Mit beiden Pranken packte der gewaltige Troll das schief in seinen Angeln hängende Tor und riss daran. Mächtige Muskeln spannten sich auf seinem Rücken an, der von Wunden überzogen war, und das Metall, mit dem das Tor beschlagen war, kreischte gequält auf. Noch ein Ruck, und der gesamte Torflügel löste sich, worauf Pard ihn triumphierend über seinen gehörnten Schädel hielt. Auf Sten wirkte der Troll wie ein Dämon des Krieges, wie eine Inkarnation von Gemetzel und Tod, so wie er da stand, mit seinem eigenen Blut und dem seiner Feinde auf dem Leib und den im Fackelschein rot leuchtenden Augen.
    Auch die Soldaten musste der Anblick beeindrucken, denn sie hielten in ihrem Vormarsch inne. Bevor sie sich jedoch verstreuen konnten, schleuderte Pard das Tor mit einem urgewaltigen Schrei quer über den Hof, wo es mit tödlicher Wucht mitten in die Masriden einschlug und etliche unter sich begrub.
    Im Siegestaumel heulten die Trolle auf, bevor sie sich umdrehten und davonrannten, aber Stens Blick suchte Zorpad und fand den Marczeg auf den

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