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Die Trolle

Die Trolle

Titel: Die Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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reden.«
    »Warum?«
    »Die Menschen werden Angst vor euch haben …«
    »Das ist doch gut«, unterbrach ihn Druan.
    »Nein! Das ist schlecht. Wenn sie Angst haben, dann greifen sie euch vielleicht an«, erwiderte Sten.
    »Dann werden wir sie töten«, sagte Druan ungerührt.
    »Habt ihr noch nicht genug Feinde?«
    »Was meinst du damit?«
    »Wollt ihr euch denn noch mehr Gegner auf der Oberfläche schaffen?«, fragte Sten verzweifelt. Druan schaute dem jungen Krieger direkt in die Augen. Die graue Haut auf der Stirn des Trolls zog sich um die Hornplatte zusammen. Offenbar dachte er angestrengt nach. »Nein. Aber wir können den Menschen nicht trauen.«
    »Bei allen Geistern, halte Pard zurück. Lass ihn kein Blutbad anrichten. Ich werde euch nicht helfen, wenn es so weit kommt!«
    »Dann werden wir dich eben auch töten.«
    »Ich sterbe lieber, als dass ich zusehen muss, wie ihr wehrlosen Menschen etwas antut«, sagte Sten bestimmt.
    »Du stehst für deine Leute ein«, antwortete Druan und betrachtete Sten, wie es schien, plötzlich mit einem Quäntchen Respekt; nachdenklich begab er sich an die Spitze der kleinen Gruppe. Aufgrund der Position des Käfigs konnte Sten weder sehen noch hören, was dort vor sich ging, aber er hoffte, dass seine Worte genug Eindruck gemacht hatten.
    Am Rand des Waldes machten die Trolle Halt und stellten den Metallkäfig ab. Tatsächlich sah Sten vor sich einige kleine Felder und vielleicht hundert Schritt entfernt den dunklen Schatten von Gebäuden. An einen großen Stall schmiegte sich ein kleineres Wohnhaus. Daneben stand ein winziger Verschlag, und das Ganze war von einer brusthohen Mauer umgeben.
    Es handelte sich um einen der wenigen einsamen Höfe, deren Besitzer den Gefahren des spärlich besiedelten Landes trotzten. Die Gegend hier war immer noch hügelig, und die Bauern hatten einen Teil des Waldes gerodet, um Felder anzulegen und zu bestellen. Vermutlich betrieben sie auch die eine oder andere Köhlerhütte und stellten Brennmaterial her, das sie gegen Waren eintauschten, die sie nicht selbst fertigen konnten. Ohne Frage handelte es sich um Menschen von Stens Volk, um Wlachaken, denn das Leben in der Wildnis war gefährlich und entbehrungsreich, und es galt, die alten Wege zu kennen und zu achten, um im Einklang mit dem Land zu überleben. Die Masriden hingegen wollten das Land mit Feuer und Schwert zähmen; zwar erlitten sie so manchen herben Rückschlag, aber sie waren beharrlich und ließen das Land wie auch das Volk bluten.
    Wichtiger aber noch als die Tatsache, dass auf dem Gehöft Wlachaken lebten, war, dass es irgendwo eine Straße oder zumindest einen Weg geben musste, der Sten zurück in die Zivilisation führen konnte.
    »Erklär es uns«, forderte Druan nach einigen Augenblicken.
    »Es ist ein Gutshof. In dem kleineren Haus wohnen die Menschen. Rechts ist der Stall, dort werden die Tiere gehalten. Es sind einfache Menschen, Bauern. Sie sind keine Gefahr«, antwortete Sten.
    »Wie viele?«
    »Alles in allem höchstens ein Dutzend. Eine Familie, vielleicht ein paar Tagelöhner.«
    »Ein Dutzend!«, knurrte Pard verächtlich und stand auf, »das ist keine Gefahr. Lasst uns gehen.«
    Mit diesen Worten stapfte er in Richtung Bauernhof. Die anderen Trolle folgten ihm widerspruchslos, wobei diesmal Druan den Käfig trug. Vorsichtig umfasste Sten die Tür, um zu prüfen, ob sie während des langen Marsches vielleicht lockerer geworden war; dann hätte er im höchsten Notfall aus dem Käfig entkommen können, um den Bauern beizustehen. Doch er war nach wie vor gefangen. Innerlich verfluchte er das Schicksal, das ihn in diese Lage gebracht hatte. Er verfluchte Zorpads Schergen, die ihn ausgerechnet da aufgehängt hatten, wo die Trolle entlanggekommen waren, die Trolle selbst, die ihn mitschleppten, und die Masriden, die überhaupt für alles Unglück verantwortlich waren.
    Aber es half nichts; unaufhaltsam näherten sich die Trolle dem Hof, bis sie direkt vor der Mauer standen, die aus einfachen, aufeinander geschichteten Feldsteinen errichtet worden war. Ohne große Mühe trat Pard gegen die Mauer, woraufhin sie auf einigen Schritt Länge zusammenbrach. Grinsend schritt der riesige Troll über die Überreste hinweg; seine Gefährten folgten ihm. Irgendwo in der Nähe des Stalls begann ein Hund zu bellen, woraufhin mehrere andere Hunde einstimmten. Die Trolle verteilten sich um die Gebäude und schauten sich neugierig um.
    Gerade als Sten sich fragte, warum die Bewohner noch

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