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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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für Euch. Wie Ihr sie beantwortet, wird den Ausgang dieses Tages bestimmen. «
    »Was für eine Frage?«, verlangte Cadsuane zu wissen.
    »Cadsuane, bitte«, sagte Rand und hob die Hand. »Lord Paitar, ich lese es doch in Euren Augen. Ihr wisst, dass ich der Wiedergeborene Drache bin. Ist diese Frage nötig?«
    »Sie ist entscheidend, Lord al’Thor«, entgegnete Paitar. »Sie trieb uns her, obwohl meine Verbündeten das nicht von Anfang an wussten. Ich war immer der Ansicht, dass Ihr der Wiedergeborene Drache seid. Das machte meine Suche, die mich zu diesem Ort führte, von noch entscheidenderer Bedeutung. «
    Min runzelte die Stirn. Der alternde Soldat griff nach dem Schwertgriff, als wollte er es ziehen. Die Aufmerksamkeit der Töchter steigerte sich noch. Entsetzt erkannte Min, dass Paitar noch immer nahe bei Rand stand. Viel zu nahe.
    Er könnte dieses Schwert in einem Lidschlag gezogen und nach Rands Hals geschwungen haben, erkannte sie. Paitar hat sich dort hingestellt, um zuschlagen zu können.
    Rand wich dem Blick des Monarchen nicht aus. »Dann stellt Eure Frage.«
    »Wie starb Tellindal Tirraso?«
    »Wer?«, fragte Min und sah Cadsuane an. Die Aes Sedai schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Woher kennt Ihr diesen Namen?«, wollte Rand wissen.
    »Beantwortet die Frage«, sagte Easar angespannt, die Hand auf dem Schwertgriff. Um sie herum bereiteten sich ganze Reihen mit Soldaten vor.
    »Sie war Schreiberin«, sagte Rand. »Im Zeitalter der Legenden. Als Demandred zu mir kam, nachdem er die Achtzig und Einen gegründet hatte … sie fiel im Kampf, ein Blitz aus dem Himmel… ihr Blut klebte an meinen Händen … Woher kennt Ihr diesen Namen!«
    Ethenielle sah Easar an, dann Tenobia, schließlich auch Paitar. Er nickte, schloss die Augen und stieß einen Seufzer aus, der erleichtert klang. Er nahm die Hand vom Schwert.
    »Rand al’Thor«, sagte Ethenielle, »Wiedergeborener Drache. Wärt Ihr so freundlich und würdet Euch setzen und mit uns reden? Wir werden Eure Fragen beantworten.«
     
    »Warum habe ich noch nie etwas von dieser angeblichen Prophezeiung gehört?«, fragte Cadsuane.
    »Ihre Natur bedurfte der Geheimhaltung«, sagte König Paitar. Sie alle saßen in einem großen Zelt inmitten des Heers der Grenzländer auf Kissen. Auf diese Weise umzingelt zu sein ließ Cadsuanes Schultern jucken, aber der närrische Junge - er würde immer ein närrischer Junge bleiben, ganz egal, wie alt er war - schien völlig mit sich im Reinen zu sein.
    Vor dem Zelt, das nicht groß genug für alle war, warteten dreizehn Aes Sedai. Dreizehn. Das hatte al’Thor nicht einmal blinzeln lassen. Welcher Mann, der die Macht lenken konnte, würde zwischen dreizehn Aes Sedai sitzen, ohne dabei zu schwitzen?
    Er hat sich verändert, sagte sich Cadsuane. Das musst du einfach akzeptieren. Nicht, dass er sie nicht länger brauchte. Männer wie er wurden zu selbstbewusst. Ein paar kleine Erfolge, und er würde über die eigenen Füße stolpern und in irgendeiner Gefahr landen.
    Aber … nun, sie war stolz auf ihn. Aber nur widerstrebend. Ein bisschen.
    »Sie stammt von einer Aes Sedai aus meiner eigenen Linie«, fuhr Paitar fort. Der Mann mit dem kantigen Gesicht hielt eine kleine Tasse mit Tee. »Mein Vorfahr Reo Myershi war der Einzige, der sie hörte. Er befahl, die Worte für diesen Tag zu bewahren und von einem Monarchen an den nächsten weiterzugeben.«
    »Sagt sie mir«, sagte Rand. »Bitte.«
    »Ich sehe ihn vor euch!«, zitierte Paitar. »Ihn, der viele Leben lebt, der den Tod bringt, der Berge erhebt. Er wird zerbrechen, was er zerbrechen muss, aber zuerst steht er dort vor unserem König. Ihr werdet ihn blutig schlagen! Schätzt seine Zurückhaltung ein. Er spricht! Wie starb die Gefallene? Tellindal Tirraso, ermordet durch seine Hand, die Dunkelheit, die am Tag nach dem Licht kam. Ihr müsst fragen, und ihr müsst euer Schicksal kennen. Kann er die Frage nicht beantworten …«
    Er verstummte.
    »Was?«, fragte Min.
    »Kann er die Frage nicht beantworten«, sagte Paitar, »dann seid ihr verloren. Ihr werdet sein Ende schnell herbeiführen, damit die letzten Tage ihren Sturm haben können. Damit das Licht nicht von ihm verschlungen werden kann, der es bewahren sollte. Ich sehe ihn. Und ich weine.«
    »Also seid ihr gekommen, um ihn zu ermorden«, sagte Cadsuane.
    »Um ihn zu prüfen«, erwiderte Tenobia. »Zumindest hatten wir uns dazu entschieden, nachdem uns Paitar über die Prophezeiung unterrichtete.«
    »Ihr wisst gar

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