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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gegen mich!«
    Die Mitglieder der Bande gehorchten seinem Befehl und liefen auseinander, obwohl sich Talmanes mit grimmigem Gesichtsausdruck nur widerwillig bewegte. Der Gholam lachte, verfolgte die Soldaten aber nicht. Stattdessen trat er die erste Laterne um, und sie erlosch. Er rannte den Kreis entlang und versetzte jeder einen Tritt, was die Straße in tiefe Dunkelheit tauchte.
    Verfluchte Asche! Mat jagte hinter der Kreatur her. Falls sie sämtliche Lichter löschen konnte, würde er mit dieser dichten Wolkendecke in so gut wie absoluter Finsternis kämpfen müssen!
    Talmanes ignorierte unverhohlen seine Sicherheit, sprang vor und schnappte sich seine Laterne, um sie zu beschützen. Er floh die Straße entlang, und Mat fluchte, als der Gholam ihn verfolgte.
    Mat stürzte hinter ihnen her. Talmanes hatte einen ordentlichen Vorsprung, aber der Gholam war so schnell. Um ein Haar erwischte er ihn, und Talmanes machte einen Satz zur Seite und wich rückwärts die Treppe zu einem Hauseingang hinauf. Das Ungeheuer raste auf ihn zu, und Talmanes stolperte weiter hinauf, während Mat so schnell rannte, wie er konnte.
    Die Laterne entglitt Talmanes und spritzte Öl über die Hauswand. Das trockene Holz fing sofort Feuer, Flammen tanzten das Lampenöl entlang, beleuchteten den Gholam. Er sprang auf Talmanes zu. Mat warf den Ashandarei.
    Der Speer mit der breiten Klinge war nicht zum Werfen gemacht, aber er hatte kein Messer zur Hand. Er zielte auf den Kopf des Gholam. Aber das hätte nie jemand erahnt, denn er verfehlte sein Ziel kläglich. Glücklicherweise flog die Waffe zwischen die Beine des Gholam.
    Das Ungeheuer stolperte und krachte schwer auf das Kopfsteinpflaster. Talmanes eilte weiter die Stufen zu dem mittlerweile hell lodernden Haus hinauf.
    Gesegnet sei mein Glück, dachte Mat.
    Der Gholam erhob sich und machte Anstalten, Talmanes weiter zu verfolgen, aber dann fiel sein Blick auf das, was ihn zu Fall gebracht hatte. Die Kreatur warf Mat ein durchtriebenes Grinsen zu; das halbe Gesicht wurde in das Licht des brennenden Gebäudes getaucht. Sie hob den Ashandarei auf - an den noch immer das Fuchskopf-Medaillon festgebunden war -, dann schleuderte sie die Waffe mit einem mächtigen Schwung weg. Der Speer krachte durch ein Fenster in das brennende Haus hinein.
    Drinnen flammten Lampen auf, als würden die Bewohner erst jetzt den in ihrer Nähe tobenden Kampf bemerken. Talmanes schaute zu Mat, und ihre Blicke trafen sich. Der Cairhiener warf sich gegen die Haustür des brennenden Gebäudes und verschwand darin. Der Gholam wandte sich Mat zu, von hinten von den sich ausbreitenden Flammen beleuchtet. Mats Herz pochte alarmiert, als die Kreatur unnatürlich schnell auf ihn zukam.
    Mit schweißfeuchten Fingern griff er in die Manteltaschen. Bevor ihn der Gholam erreichte - seine Hände schnellten auf Mats Hals zu -, zog er etwas hervor und klatschte es gegen die Handflächen der Kreatur. Es zischte laut, als läge Fleisch auf einem Grill, und der Gholam kreischte schmerzerfüllt auf. Er stolperte zurück und starrte Mat mit weit aufgerissenen Augen an.
    Der in jeder Hand ein Fuchskopf-Medaillon hielt.
    Er ließ sie vorwärts schnellen und an den langen dicken Ketten umherwirbeln, an denen sie befestigt waren. Die Medaillons schienen im Feuerschein zu glühen, als Mat zuschlug und den Arm des Ungeheuers traf.
    Aufheulend wich die Kreatur einen weiteren Schritt zurück. »Wie?«, verlangte sie zu wissen. »Wie?«
    »Das weiß ich selbst nicht genau.« Elayne hatte behauptet, ihre Kopien seien nicht perfekt, aber sie schienen ihre Aufgabe gut zu erfüllen. Solange sie den Gholam verletzten, waren ihm ihre weiteren Fähigkeiten egal. Mat grinste und wirbelte das zweite Medaillon nach vorn. »Schätze, ich habe eben Glück gehabt.«
    Der Gholam starrte ihn böse an, dann stolperte er die Stufen des brennenden Hauses hinauf. Er stürmte hinein und wollte vermutlich fliehen. Aber Mat würde ihn nicht entkommen lassen, dieses Mal nicht. Er eilte die Stufen hinauf und duckte sich durch den brennenden Eingang, streckte die Hand aus, damit ihm Talmanes aus einem Seitenkorridor den Ashandarei zuwerfen konnte.
    Mat fing die Waffe auf und ließ die Medaillons um die Unterarme gewickelt. Der Gholam fuhr zu ihm herum; der Korridor stand bereits in Flammen, und die Hitze von den Seiten und dem Obergeschoss war erstickend. An der Decke sammelte sich Rauch. Talmanes hustete, ein Taschentuch vor das Gesicht gedrückt.
    Knurrend wandte

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