dass ich ihrer noch fähig war. Warum hatte er gewollt, dass sie ihn mochte, und wie gut kannte sie ihn?
Selbst der Whisky reichte nicht aus, um den bösartigen Neid zu ertränken, den ich empfand. Aber trotzdem musste ich Durga finden. So viel war ich ihr schuldig. Und Harpreet? Ich war mir nicht sicher, ob ich es mir zumuten konnte, heute Abend mit ihm zu sprechen. Es passierte viel zu viel und alles viel zu schnell.
â â â
An
[email protected] liebe Simi â wo steckst du? ich mache mir echt sorgen. ich habe im fernsehen einen bericht und ein interview mit ramnath gesehen und da wurde gesagt dass sie glauben sie ist verrückt und dass das der grund ist warum sie sie alle ermordet hat. das ist schwachsinn. du musst das unterbinden. warum meldest du dich nicht. bitte stell das mit durga richtig. ich kenne sie, ich weiÃ, dass mit ihr alles in ordnung ist.
ich weià nicht, wie wir sie noch retten können, wenn die entscheiden, dass sie verrückt ist. wie viele jahre wird man sie einsperren und wird sie auch richtig versorgt? ich wünschte ich könnte zu euch kommen. um auf der sicheren seite zu sein versuche ich rahuls adoption zu beschleunigen. ich weià nicht warum dieser harpreetsir so viel interesse an ihm zeigt, und das macht mich richtig richtig nervös. bei mir rufen auch schon wieder fernsehsender an aber ich habe ihnen gesagt dass es mir nicht gut geht. bitte schreib mir oder schick mir deine nummer damit ich dich anrufen kann.
du weiÃt dass meine tochter und ich durga unser leben verdanken â sie hat uns gerettet. begreife doch bitte dass sie mich zu einer abtreibung gezwungen hätten, damit ich meine süÃe mandy nie bekommen sollte obwohl es illegal ist.
bitte schreib mir bald. ich mache mir echt sorgen um meinen engel das arme ding sie muss sich so verlassen fühlen.
alles liebe, binny
13. KAPITEL
Ich weià nicht, was für ein Datum heute ist und was für ein Wochentag. Ich bin immer noch ganz verschlafen. So müde und erschöpft habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Ich glaube, man hat mir eine Spritze gegeben. An das, was danach war, kann ich mich kaum noch erinnern. Als ich aufwachte, befand ich mich in diesem Raum hier, der kleiner ist als der, in dem ich vorher war. Da hatte ich auch noch einen Fernseher und einen Tisch, an dem ich schreiben konnte. Und ein Regal. Aber hier habe ich nur mein Bett und einen Stuhl. Im Augenblick liege ich gerade auf dem Bett; sie haben die Fesseln an meinen Händen gelöst.
Ãber Nacht hatten sie meine Hände am Bett festgebunden. Warum, weià ich nicht. Am Morgen kam ein Arzt und hat meinen Puls und Fieber gemessen, als wäre ich krank. Aber mir geht es gut. Sogar meine Kleider liegen noch verpackt in meinem Koffer. Ich schreibe dies, so schnell ich kann, darum ist meine Schrift so schlecht, aber ich weiÃ, dass sie mir bald wieder eine Spritze geben werden. Ich weià nicht, wo ich bin und wie lange ich hierbleiben muss. Ich werde diese Zettel gut zwischen meinen Kleidern verstecken müssen. Meine anderen Aufzeichnungen für dich kann ich nicht mehr finden. Ob du sie bekommen wirst? Haben sie dir gesagt, wo sie mich hinbringen? Warum bist du nicht gekommen? Ich dachte, ich könnte dir vertrauen. Habe ich etwas gesagt, was dich geärgert hat?
Warum hast du mir Shardas Foto dagelassen? Warum war Ramnath so böse, als er es sah? SchlieÃlich hat er es doch selbst aufgenommen. Ich habe ihn noch nie so böse erlebt. Er hat mich geschlagen, und dann hat jemand mir einen schwarzen Beutel über den Kopf gezogen. Ich habe mich zu wehren versucht, aber vergeblich. SchlieÃlich wurde vor meinen Augen alles schwarz, weil ich solche Schmerzen hatte. Am liebsten würde ich heulen, aber ich werde schon wieder so müde. Ich kann nichts anderes tun als schlafen.
â â â
Hinter mir liegt eine unruhige Nacht, in der ich mich die ganze Zeit gefragt habe, was der kommende Tag wohl bringen würde. Ich habe mir ein Taxi bestellt, aber wohlweislich nicht gesagt, wo ich wirklich hinwill, denn mir ist aufgegangen, dass ich vielleicht doch ein bisschen zu vertrauensselig gewesen bin. Dem Hausmeister des Gästehauses habe ich gesagt, dass ich nach Patiala wollte. Schlau, nicht wahr? So sind sie erst mal auf der falschen Spur. Amarjit habe ich immer noch nicht erreicht. Ich hatte darum gebeten, dass man mir die Morgenzeitungen bringt, damit ich