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Die Übermacht - 9

Die Übermacht - 9

Titel: Die Übermacht - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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etwas anderes im Spiel ist. Also, was würden wohl Clyntahn und die anderen verkünden, wenn so etwas geschähe?«
    »Sie würden verkünden, Shan-wei habe die Ihrigen geholt«, antwortete Domynyk Staynair mit rauer Stimme. »Und ganz genau das werden sie sowieso verkünden, wenn sie alle diese Männer erst einmal zu Tode gefoltert haben!«
    »Aber hier hätten sie tatsächlich eine ›wundersame‹ Katastrophe, die ihre Behauptung stützen würde«, gab sein älterer Bruder zu bedenken. »Für unsere Männer dort würde das keinen großen Unterschied machen, aber durchaus für die Propaganda der ›Vierer-Gruppe‹.«
    »Ehrlich gesagt wäre mir das egal«, meinte Cayleb. Er griff nach seiner Tasse mit heißer Schokolade und leerte sie in einem Zug. Dann stellte er sie zurück neben den immer noch kaum angerührten Frühstücksteller. Die Tasse klirrte, so heftig wurde sie abgesetzt. »Mein Problem ist, dass mir diese schlafenden ›Erzengel‹ nicht aus dem Kopf gehen. Merlin würde die Waffensysteme des Schwebeboots einsetzen müssen, Domynyk. Nur so könnte er die Schiffe versenken. Aber einmal angenommen ich wäre ein Paranoiker wie die, die diese ominösen ›Erzengel‹ unter dem Tempel versteckt haben. Dann hätte ich auf jeden Fall dafür gesorgt, dass es im Umkreis von Hunderten von Meilen vor Sensoren nur so wimmelt. Ich würde sicherstellen, dass mir auf keinen Fall entgeht, wenn irgendwo Energiewaffen abgefeuert würden!«
    »Das stimmt leider«, seufzte Merlin. »Vielleicht hatte ich bislang einfach nur unverschämtes Glück, weil ich noch keinen Detektor ausgelöst habe, so wie ich über Haven und Howard herumgesaust bin. Ich vermute, dass ich damit bislang bloß noch keine Bedrohungschwelle übertreten habe, die im System möglicherweise festgelegt wurde. Die Elektronik- und die Thermosignatur des Schwebeboots ist tatsächlich deutlich schwächer als die der gewöhnlichen Flugwagen, in denen die ›Erzengel‹ zurzeit der ›Schöpfung‹ umhergereist sind. Das Schwebeboot ist darauf ausgelegt, von Taktik-Sensoren nicht geortet zu werden, und für diese Flugwagen gilt genau das eben nicht. Ich vermute, wenn jemand tatsächlich das Gebiet dort mit Sensoren abgesichert hat, sind die Signaturen des Schwebeboots nicht stark genug, um als Bedrohung wahrgenommen zu werden. Aber Energiewaffen?« Er schüttelte den Kopf. »Wenn die tatsächlich so ein Sensornetzwerk haben, dürfte ihnen deren Einsatz nicht entgehen!«
    »Können wir nicht etwas zusammenbasteln?«, fragte nun Ehdwyrd Howsmyn. Der Eisenhüttenbesitzer stand auf dem Balkon seines Arbeitszimmers. Blicklos schaute er zu seinem zunehmend wachsenden Fertigungskomplex hinüber. »Ihr habt doch gewiss Raketen in der Höhle, Merlin! Könnten wir nicht die verwenden?«
    »Bei den einzigen schweren Projektilwaffen in meiner Höhle handelt es sich um kinetische Waffen«, antwortete Merlin. »Deren Antriebe wären ebenso leicht zu orten wie Energiewaffen. Vielleicht lassen sie sich sogar noch leichter orten, das hängt ganz davon ab, was für ein Schwellenwert dem System einprogrammiert wurde. Owl könnte vielleicht wirklich etwas ›zusammenbasteln‹, was deutlich primitiver und weniger effizient wäre. Ja, doch, ich denke, das ginge. Aber alles, was er zusammenbekommen könnte, würde noch eher nach dem Rakurai aussehen ... und vielleicht trotzdem noch den unbekannten Schwellenwert überschreiten.«
    »Aber falls die doch kein solches Sensorennetzwerk haben, werden Gwylym und all diese Männer den Tod finden – bei der peinlichen Befragung und den Strafen Schuelers –, obwohl wir sie hätten retten können ... oder ihnen einen deutlich leichteren Tod hätten verschaffen können ...«, merkte Domynyk tonlos an. »Aber das schulden wir ihnen, zumindest das – ihnen allen!«
    »Sind Sie wirklich bereit, dieses Risiko einzugehen? Wir haben nur eine einzige Gelegenheit, herauszufinden, ob es ein solches Netzwerk gibt und wir ›den Schwellenwert überschreiten‹, wie Merlin es ausgedrückt hat! Und wenn wir erwecken, was unter dem Tempel schläft, merken wir es erst, wenn es zu spät ist«, warnte Cayleb. Seine Stimme war noch tonloser – und noch härter – als die Rock Points. »Ich weiß, dass Manthyr Ihr Freund ist, Domynyk! Er ist auch mein Freund, und ich bin sein Kaiser. Mir hat er den Treueschwur geleistet, nicht Ihnen. Und dieser Treueschwur ist gegenseitig. Wenn es auf Safehold einen Menschen gibt, der ihn dringender retten möchte als Sie,

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