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Die Übermacht - 9

Die Übermacht - 9

Titel: Die Übermacht - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die Dinge tatsächlich immer in genau der Art und Weise in Erinnerung, wie er sie anderen darlegte. Es dauerte ein bisschen, aber nie lange, und Clyntahn hatte das Kunststück fertig gebracht, die Wahrheit dem anzupassen, was er als Wahrheit ansehen wollte.
    Genau deswegen stecken wir jetzt ja auch in dieser Klemme! , dachte der Schatzmeister verbittert. Na ja, und weil niemand anderer von uns genug Mut oder Geistesgegenwart besessen hat, um sofort zu erkennen, worauf das für uns alle hinauslaufen musste – und auch nicht den Mut, diesen Narren aufzuhalten!
    »Aber wir alle müssen rasch darüber nachdenken«, nahm Duchairn seinen Faden wieder auf, »welche Konsequenzen die Ereignisse haben werden. Wie es um die militärischen Konsequenzen bestellt ist, vermag ich leider nicht einzuschätzen. Aber die finanziellen Aspekte dieser Niederlage fallen genau in meinen Zuständigkeitsbereich – und die sehen äußerst unschön aus.«
    Trynair blickte düster drein, Maigwair eher besorgt, Clyntahn verärgert; doch keiner der drei widersprach ihm.
    »Wir haben buchstäblich Millionen von Mark in den Bau dieser Schiffe investiert«, fuhr Duchairn ungerührt fort. »Jetzt sind diese gesamten Investitionen verloren. Schlimmer noch, ich denke, wir werden davon ausgehen müssen, dass zumindest ein beachtlicher Teil der Schiffe, die wir verloren haben, jetzt von den Charisianern in Dienst gestellt wird. Wir stehen also nicht nur vor dem Problem, unsere eigenen Verluste aufzufangen, sondern haben den Charisianern praktisch dieses ganze Geld in den Rachen geworfen. Sie haben Schiffe und Geschütze und trotzdem Geld gespart, das sie jetzt anderweitig einsetzen können! Gut, wir haben immer noch die Flotten von Desnairia und Dohlar. Aber wenn die Charisianer sämtliche Galeonen, die ihnen derzeit zur Verfügung stehen, bemannen können, werden sich Desnairia oder Dohlar zumindest allein einer überwältigenden charisianischen Übermacht gegenübersehen. Schlimmstenfalls ist Charis auch den zusammengeschlossenen Marineverbänden von Dohlar und Desnairia noch zahlenmäßig überlegen. Daran wird nicht einmal etwas ändern, wenn wir sämtliche bislang noch nicht fertiggebauten Schiffe unserer Flotte und der Harchongs hinzuzählen. Um ganz offen zu sein: Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob wir uns von diesem Schlag so rasch erholen können.«
    »Dann müssen Sie eben eine Möglichkeit finden, das trotzdem hinzubekommen!«, versetzte Clyntahn unumwunden. »Ohne eine anständige Flotte können wir diese Mistkerle nicht erledigen. Es ist gerade eben offensichtlich geworden, dass wir dazu eine sogar noch größerer Flotte benötigen, als wir bislang angenommen hatten.«
    »Trotzdem? Das ist leicht gesagt, Zhaspahr«, erwiderte Duchairn, »aber schwierig zu tun! Ich bin der Schatzmeister von Mutter Kirche. Ich weiß genau, wie angegriffen unsere Reserven bereits sind. Ich weiß auch, wie sehr unsere Einkünfte geschrumpft sind, seit wir jegliche Zehnten aus Charis, Emerald, Chisholm und jetzt auch noch Corisande und Tarot verloren haben.« Wohlweislich nahm er davon Abstand, noch einmal zu betonen, wie wichtig deswegen die Siddarmark oder Silkiah geworden waren. »Ich will zwar nicht behaupten, dass unsere Schatztruhen bereits leer wären. Aber den Boden kann man mittlerweile nur allzu deutlich erkennen! Wir haben nicht die Gelder, die wir benötigen würden, um auch nur das zu ersetzen, was wir verloren haben. Vom Bau einer noch größeren Flotte ganz zu schweigen!«
    »Wenn wir keine Flotte bauen lassen können, die groß genug wäre, wird Mutter Kirche alles verlieren!«, ereiferte Clyntahn sich. »Wollen Sie dereinst vor Gott treten und Ihm erklären, wir seien zu knauserig gewesen, um Seine Kirche vor Ketzerei, Blasphemie und Abtrünnigkeit zu bewahren?«
    »Nein, das will ich nicht.« Und ich will auch nicht vor die Inquisition treten, selbst wenn du mich da schon siehst, Zhaspahr! »Andererseits kann ich das Geld aber auch nicht einfach nur aus dem Ärmel schütteln!«
    »Aber Sie haben diese Problematik doch gewiss schon seit längerer Zeit im Blick, nicht wahr, Rhobair?«, schaltete sich Trynair beschwichtigend ein. »Ich weiß, dass Sie dazu neigen, jegliche Probleme bevorzugt schon im Vorfeld zu lösen, noch bevor sie auftreten. Sie müssen das hier doch bereits vorausgeahnt haben.«
    »Natürlich. Und ich habe Sie alle auch in regelmäßigen Abständen darauf hingewiesen«, entgegnete Duchairn bemerkenswert beißend. »Mir

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