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Die Übermacht - 9

Die Übermacht - 9

Titel: Die Übermacht - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sollte.«
    Zustimmend verzog Rock Point die Lippen.
    In vielerlei Hinsicht fällt das Problem ja wohl in die Kategorie: Zu viel Auswahl verwirrt , dachte er. Die Prisen, die sie aufgebracht hatten, führten buchstäblich Tausende von Geschützen mit sich. Viele dieser Kanonen – vor allem die aus harchongesischen Gießereien – ließen durchaus zu wünschen übrig. Die Geschütze aus Bronze waren vielleicht hinreichend sicher. Aber ein harchongesisches Geschütz aus Eisen hätte Rock Point selbst dann nicht mit einer vollen Pulverladung beschickt, wenn sein Leben davon abhinge.
    In den Gießereien der Tempel-Lande hatte man bessere Arbeit geleistet. Auch dort waren die Kanonen fast ausschließlich aus Geschützbronze gefertigt worden. Was die Sicherheit betraf, machte sich Rock Point bei diesen Geschützen nicht allzu viel Sorgen. Aber nicht ein Geschütz verwendete Kugeln des gleichen Kalibers wie die standardisierten charisianischen Kanonen. Das bedeutete, in ganz Charis gab es keine geeignete Munition für die Kanonen. Das kleinere Kaliber bedeutete natürlich auch, dass die von diesen Kanonen abgefeuerten Geschosse leichter waren und damit auch weniger Durchschlagskraft besaßen. Auch das musste man schließlich im Blick behalten.
    »Vorerst werden wir Ihnen die Kanonen lassen, die Sie derzeit auf Ihrem Batteriedeck haben«, entschied der High Admiral. »Ich weiß, dass das nicht die ideale Lösung ist. Aber zusätzlich zu den Artilleriegeschützen haben wir auch mehrere hunderttausend passende Kanonenkugeln erbeutet. Eines ist klar: Wir werden nicht genügend Männer zusammenbringen, um in absehbarer Zeit wirklich alle der Prisen in Dienst zu stellen. Also plündern wir vorerst die Munitionskammern aller Schiffe, die wir im Augenblick nicht bemannen können. Dann haben die Schiffe, die wir wirklich in Dienst stellen können, wenigstens genug Kugeln – wie das Ihre, Captain Pruait.«
    »Ich verstehe, Sir.«
    Es wäre nicht ganz gerecht gewesen, Pruaits Tonfall als unglücklich zu beschreiben. Aber außer sich vor Freude war der Captain zweifellos auch nicht – was Rock Point nicht entging.
    »Ich hatte gesagt, dass wir das vorerst so halten werden, Captain«, erklärte er und lächelte ob Pruaits Mienenspiel. »Was wir langfristig unternehmen, wird sich erst klären lassen, wenn Meister Howsmyn, Baron Seamount und Commander Mahndrayn Gelegenheit hatten, ein wenig darüber zu debattieren. Die schiere Menge der erbeuteten Geschütze lässt geraten erscheinen, für sie eigens neue Munition gießen zu lassen. Andererseits sind Meister Howsmyns Fertigungsstraßen mittlerweile alle darauf vorbereitet, unsere Standard-Kugeln zu gießen. Dann ist da noch die Frage, wie es um Granaten für die Rohre mit Nicht-Standard-Kaliber bestellt ist. Sollen wir für die erbeuteten Geschütze auch Granaten fertigen lassen?«
    »Wie groß wäre denn das damit einhergehende Problem, High Admiral?«, fragte Pruait. Rock Point zog eine Augenbraue hoch, und der Captain zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht viel über diese neuen Granaten, Sir«, gestand er. »Ich habe darüber mit so vielen Offizieren gesprochen, die mit Ihnen und High Admiral Lock Island in der Markovianischen See waren, wie ich nur konnte. Aber das ist natürlich nicht das Gleiche, wie sie wirklich zu verstehen oder zu begreifen, inwieweit sie sich hinsichtlich ihrer Produktion von gewöhnlichen Kanonenkugeln unterscheiden.«
    »Damit stehen Sie leider nicht allein da«, gab Rock Point mit einem schiefen Grinsen zurück. »Das wurde alles sehr gut unter Verschluss gehalten, bis wir gezwungen waren, diese neuen Waffen zum Einsatz zu bringen. Wir haben sogar Captain Sahlavahn und die Feldzeug-Kommission darüber im Unklaren gelassen. Baron Seamount, die Kommission für Forschungsvorhaben und dazu Meister Howsmyn und einige seiner Handwerker haben ihnen die ganze Arbeit abgenommen.
    Was nun Ihre Frage betrifft, Captain Pruait: Ich habe keinen blassen Schimmer, wie problematisch es wirklich wäre, Granaten fertigen zu lassen, die mit den neu erbeuteten Geschützen verschossen werden könnten. Commander Mahndrayn und ich werden schon bald aufbrechen, um über genau diesen Punkt mit Meister Howsmyn zu sprechen. Auf dem Weg setzen wir Captain Sahlavahn wieder auf Big Tirian ab. Aber ich wollte bei dieser Diskussion hier auch seine Expertise hören, bevor wir wieder aufbrechen.«
    »Besagte Expertise beschränkt sich leider weitgehend auf Hintergrundwissen, Tymahn«,

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