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Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out

Titel: Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natsuo Kirino
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dich am Dienstag, dem zwanzigsten Juli, zirka zehn Uhr abends vor dem Eingang zum ›Amusement Parco‹ mit dem Opfer geprügelt hast. Du hast ihn geschlagen und die Treppe hinuntergetreten, nicht wahr?«
    »Das... das könnte so gewesen sein.«
    »Das könnte so gewesen sein? So so. Und was ist danach passiert?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Ach, erzähl mir doch keine Märchen! Danach fehlt von dem Opfer jede Spur. Was hast du mit ihm gemacht? Wo bist du gewesen, und was hast du in dieser Nacht getan?«
    Satake durchforstete sein Gedächtnis. Er erinnerte sich einfach nicht mehr an jene Nacht. Ihm war, als wäre er nach Hause gegangen, aber genauso gut könnte er auch im Kasino geblieben sein. Er entschied sich für die günstigere Variante.
    »Ich hatte noch geschäftlich im ›Parco‹ zu tun.«
    »Du lügst! Deine Angestellten bezeugen einstimmig, dass du danach sofort gegangen bist.«
    »Aha. Tja, dann wird das wohl stimmen. Ich bin nach Hause gegangen und habe geschlafen.«
    Kinugasa verschränkte unwirsch die Arme vor der Brust. »Ja, was denn nun?«
    »Ich bin nach Hause gegangen und habe geschlafen.«
    »Gewöhnlich bleibst du aber immer bis zum Schluss. Wieso bist du ausgerechnet an diesem Abend so früh nach Hause gegangen? Ist das nicht merkwürdig?«
    »An dem Abend war ich müde, also bin ich früher nach Hause gegangen und habe mich sofort hingelegt.«
    Das stimmte, er erinnerte sich jetzt. Er war danach sofort in seine Wohnung zurückgekehrt, ohne sich noch einmal in einem seiner Läden oder sonst wo blicken zu lassen. Dann war er vor dem Fernseher eingeschlafen. Wäre er nur im »Parco« geblieben! Aber die Reue half ihm nun auch nichts mehr.

    »Allein?«
    »Natürlich!«
    »Wieso warst du müde?«
    »Ich hab den ganzen Morgen Pachinko gespielt, dann musste ich eine der Hostessen herumfahren und hatte einiges mit meinem Manager Kunimatsu zu besprechen. Ich hatte viel zu tun an dem Tag und war abends rechtschaffen müde.«
    »Was hast du mit Kunimatsu besprochen? Na? Du hast doch mit ihm darüber geredet, wie ihr das Opfer erledigen könnt, oder etwa nicht? Das hat Kunimatsu jedenfalls ausgesagt.«
    »Nein, das stimmt nicht! Wieso sollte ich so etwas Verrücktes tun? Ich betreibe bloß einen Nachtclub und ein Kasino!«
    »Willst du mich verarschen, oder was?«, drohte ihm Kinugasa plötzlich mit schriller Stimme. »Du elender Hund, du! Du hast doch schon mal so was gemacht, meinst du, ich wüsste das nicht? ›Ich betreibe bloß einen Nachtclub und ein Kasino‹ – das wagst du mir zu erzählen, bei deiner Vorgeschichte?! Du hast eine Frau zu Tode gequält, oder stimmt das etwa nicht? Wie oft hast du zugestochen? Zwanzig Mal, dreißig Mal? Du hast ihr das Messer in den Bauch gerammt, während dein Schwanz in ihr steckte! Wie hat sich das angefühlt, Satake – gut, ja? Hat dir das Spaß gemacht? Wie eine verdammte Bestie hast du sie zugerichtet! Ich hab mir deine Akte geben lassen und sie genau durchgelesen. Der kalte Schweiß ist mir ausgebrochen dabei! Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass eine Bestie wie du nach sieben Jahren schon wieder rauskommen konnte! Ich begreif es nicht, erklär’s mir!«
    Satake spürte, wie ihm fettiger Schweiß aus allen Poren trat. Der Deckel zu seinem Höllenkessel! Das Siegel, mit dem er die Vergangenheit so sorgsam verschlossen hatte, war mir nichts, dir nichts aufgebrochen worden, einfach so. Das Gesicht der Frau im Todeskampf schwebte ihm wieder vor Augen. Der schwarze Dämon in ihm war zum Leben erwacht, er drängte ans Licht, und das Phantom der Frau schien ihm mit eiskalten Händen den Rücken heraufzukriechen.
    »Na, Satake, was ist? Du schwitzt ja wie ein Schwein!«
    »Nein, es ist nur...«
    »Komm schon, spuck’s aus, danach geht’s dir besser!«

    »Was für ein Unsinn! Ich bereue, was geschehen ist! Ich werde nie wieder einen Mord begehen!«
    »Das sagen sie alle. Aber Lustmörder werden rückfällig, darauf kann man sich verlassen.«
    Lustmörder. Das Wort schockierte Satake, und er begegnete Kinugasas Blick: Die kleinen Augen des Kriminalbeamten triumphierten. Das ist nicht wahr!, wollte er brüllen. Lust hatte er verspürt, weil er am Tod der Frau hatte teilhaben dürfen. In dem Augenblick hatte er sie sogar von ganzem Herzen geliebt! Deshalb war sie die Frau seines Lebens geworden, deshalb fesselte sie ihn bis heute. Es war nicht die Lust am Töten gewesen, das stimmte einfach nicht. Und mit dem simplen Wort »Lust« konnte man das, was

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