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Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out

Titel: Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natsuo Kirino
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schon besser an! Du warst schließlich schon immer ein unverbesserlicher Geizkragen! Wie sagt man so schön: Irgendwann kommt jeder auf das, was zu ihm passt!«
    »Und Sie, Soga-san?«, fragte Jūmonji und wich etwas vor ihm zurück.
    »Ich bin jetzt hierbei«, sagte Soga und formte mit den Fingern ein Yakuza-Wappen. Es war das einer Untervereinigung der Tekiya-Gruppe, die den Adachi-Bezirk beherrschte.
    »Das war mir bereits bekannt«, sagte Jūmonji und grinste. »Ich meine, was führt Sie hierher?«
    »Tja...« Soga sah zur Seite. Jūmonji folgte seinem Blick. Am Rande des Parkplatzes standen zwei Autos. Er sah genauer hin. Die Situation wirkte wie nach einem Auffahrunfall. Ein Mann mittleren Alters blickte eingeschüchtert zu Boden. Vor ihm hatte sich ein junger, auffällig gekleideter Mann aufgebaut und brüllte auf ihn ein. Die Stoßstange des einen Autos, ein japanisches Fabrikat, war stark verbeult.
    »Ein Unfall?«
    »Ja, stell dir vor, die blinde Nuss ist uns einfach hinten draufgefahren!«
    »Aha.« Jūmonji erinnerte sich jetzt, schon davon gehört zu haben, dass in letzter Zeit vermehrt Banden, die auf die Inszenierung von Auffahrunfällen spezialisiert waren, von der Innenstadt
in die Außenbezirke drängten. Vor kurzem noch hatte ihm ein Geschäftsfreund per e-mail die Kfz-Kennzeichen der Autos durchgegeben, mit denen die betreffenden Banden operierten.
    Man suchte sich ein Opfer aus, setzte sich vor dessen Wagen, zog urplötzlich die Handbremse und ließ ihn von hinten auffahren. Wenn der Fahrer dann aufgeregt herausstürzte, konnte man ihn in aller Ruhe begutachten und an seiner Reaktion abschätzen, wie viel und auf welche Weise Geld aus ihm herauszuholen war. Jūmonji kannte die gängige Methode solcher Banden, doch dass Sogas Vereinigung auch bei diesem Geschäft die Finger im Spiel hatte, war ihm neu.
    »Ich hab schon davon gehört, die Masche ist berüchtigt. Sie ziehen da also die Fäden!«
    »Ach, die Leute reden viel, wenn der Tag lang ist. Alles bloß üble Nachrede! Der Tölpel ist uns hinten draufgefahren, und wir sind die Geschädigten«, erwiderte Soga wehleidig und spielte das Unschuldslamm. Am Restaurantausgang erschien Kuniko und schaute ängstlich zu ihnen herüber. Als sie seinen Blick bemerkte, drehte sie sich auf dem Absatz um und gab Fersengeld. Das dürfte gereicht haben. Jetzt wird sie sich mit Sicherheit sofort nach einem Bürgen umsehen, dachte Jūmonji, hochzufrieden über diesen unverhofften Nebeneffekt seines Zusammentreffens mit Soga.
    Der junge Kerl, der den Mann mittleren Alters in die Mangel genommen hatte, kam auf sie zu, um seinem Chef Meldung zu machen: »Soga-san, wir fahren dann jetzt zum Krankenhaus.« Ein weiteres Bandenmitglied hockte noch vor dem Auto auf dem Boden und hielt sich mit übertriebener Geste den Nacken. Der Mann mittleren Alters redete zaghaft auf ihn ein. Der lässt sich ganz schön in die Pfanne hauen, dachte Jūmonji. Mitleid hatte er nicht. Leute, die so blöd waren, hatten es nicht anders verdient.
    »Ach ja, Akira«, sagte Soga gönnerhaft und streckte ihm die sehnige Hand entgegen: »Gib mir doch mal deine Karte.«
    »Oh, verzeihen Sie, dass ich nicht daran gedacht habe.« Jūmonji zog eine Visitenkarte aus der Brusttasche und reichte sie Soga mit geschäftsmäßiger Gebärde. »Wenn ich mich Ihnen empfehlen darf.«
    »Oh, was sehe ich denn da?!« Soga prustete los, kaum dass er
einen Blick auf die Karte geworfen hatte. »Dein Nachname war doch nie im Leben Jūmonji!«
    Jūmonji hieß eigentlich Akira Yamada. Doch das war ihm viel zu gewöhnlich gewesen, deshalb hatte er kurzerhand den Nachnamen seines Lieblings-Radrennfahrers angenommen und sich für seinen Vornamen ein ausgefalleneres Schriftzeichen ausgesucht.
    »Finden Sie das komisch?«
    »Du bist gut! Klar ist das komisch! Ein Künstlername! Aber von mir aus, wenn’s dir Spaß macht. Du warst ja immer schon so ein eitler Fatzke.« Soga stopfte sich die Karte in seine Brusttasche. »Trotzdem, dass wir uns hier getroffen haben – wenn das kein Wink des Schicksals ist! Lass uns mal wieder ordentlich was losmachen, wie in alten Zeiten, ja?«
    »In Ordnung«, sagte Jūmonji, um die Harmonie nicht zu stören. Zwar tat er jetzt alles, damit man ihm nichts mehr davon ansah, aber früher hatte Jūmonji zur selben Motorradgang gehört wie Soga.
    »Ja, lass uns das wirklich mal in Angriff nehmen! Wenn du willst, borg ich dir einen meiner jungen, starken Kerle zum Geldeintreiben

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