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Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out

Titel: Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natsuo Kirino
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Formular.
    »Ist denn ein Bürge jetzt noch nötig, wo ich das Geld doch nun in Aussicht habe?«, beklagte sich Kuniko und zog einen Schmollmund.
    »Ich fürchte, ja. Sie müssen verstehen, die Sache mit Ihrem Mann bedeutet einen Unsicherheitsfaktor für uns. Ich bitte Sie also dringend, sich möglichst noch im Verlaufe des heutigen Abends nach jemand Geeignetem umzusehen.«
    »Wenn Sie unbedingt meinen...« Kuniko nickte unwillig.
    »Gut, das wäre dann vorerst alles.«
    »Ah.« Kuniko schlug die Augen nieder und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, als wolle sie ihren rosaroten Lippenstift abschmecken.
    »Nun, dann möchte ich mich empfehlen.« Jūmonji nahm die Rechnung und stand auf. Kuniko war sichtlich enttäuscht, dass er keine Anstalten machte, sie nach Hause zu bringen, doch er ließ sie ungerührt sitzen und verließ rasch das Lokal. Ihr den Kaffee zu bezahlen war Verschwendung genug gewesen! Wie um die bedrückende Stimmung abzuschütteln, die ihn immer befiel, wenn er es mit einem faulen Schuldner zu tun hatte, pickte er sich am Ausgang eine Fluse vom Anzug.
    Nicht, dass ihm die Tätigkeit des Geldeintreibens verhasst gewesen wäre, im Gegenteil: Die meisten Menschen versuchten sich irgendwie zu drücken, obwohl sie wussten, dass ihre Schulden sich nicht einfach so in Luft auflösten. Er musste dem vorbeugen, ihre Schritte voraussehen, entsprechende Maßnahmen ergreifen und sie
dazu zwingen, das Geld herauszurücken. Es machte ihm Spaß, Menschen in die Enge zu treiben, er liebte es geradezu.
    Als er auf dem übertrieben großen Parkplatz des Family-Restaurants zu seinem gebrauchten Maxima zurückkam, fiel ihm auf der Parklücke nebenan eine schwarze Limousine auf, ein Nissan Gloria, dessen Scheiben mit Klebefolie abgedunkelt waren. Er zog den Autoschlüssel aus seiner Hosentasche und wollte gerade die Fahrertür aufschließen, als ein Fenster des Gloria heruntergekurbelt wurde und das Gesicht eines hageren Mannes erschien.
    »He, Akira! Ich fress’nen Besen, wenn das nicht Akira ist!«
    Es war Soga, ein alter Bekannter aus Schulzeiten in Adachi, dem nördlichsten Bezirk von Tōkyō. In der Mittelschule von Takenozuka, ihrem Viertel, war er zwei Klassen über ihm gewesen, hatte nach dem Abschluss einer Motorradgang angehört und war dann, soweit Jūmonji wusste, reguläres Mitglied einer Yakuza-Vereinigung geworden.
    Überrascht wandte Jūmonji sich ihm zu. »Ach, Soga-san! Freut mich, Sie wiederzusehen!« Es musste jetzt ungefähr fünf Jahre her sein, seit sie sich zuletzt zufällig in irgendeinem Imbiss in Adachi getroffen hatten und zusammen einen trinken gegangen waren. Soga war nach wie vor mager, sein Gesicht spitz und von bläulich gelbem Teint, als habe er es an der Leber. Damals war er noch ein blutiger Anfänger am untersten Ende der Yakuza-Hierarchie gewesen, doch jetzt schien er die Karriereleiter hinaufgefallen zu sein. Jūmonji betrachtete seine großspurige Aufmachung: Soga hatte die Haare mit Pomade streng nach hinten gekämmt und trug zu einem himmelblauen Anzug ein bohnenrotes Hemd, dessen Manschetten ein wenig unter den Ärmeln seines Jacketts herausschauten.
    »›Freut mich, Sie wiederzusehen‹ … Pah, lass doch das Gesülze! Verrat mir lieber, was dich in diese gottverlassene Gegend verschlagen hat.« Mit breitem Grinsen stieg Soga aus der Limousine. »Na, habt ihr hier etwa eine Versammlung?«
    »Versammlung! In der Gang bin ich doch schon lange nicht mehr!« Jūmonji lachte auf. »Ich mach jetzt meine eigenen Geschäfte!«
    »Soso, Geschäfte! Was denn für Geschäfte?« Mit beiden Händen in den Hosentaschen spähte Soga in Jūmonjis Wagen hinein.
Alles war peinlich sauber und aufgeräumt, nur ein Autoatlas lag auf dem Sitz. Soga sagte spöttisch: »Mann, du hast dir die Karre ja nicht mal ordentlich zurechtfrisiert! Kein Sportlenkrad, kein Lederbezug, nicht mal ein Fuchsschwanz!«
    »Wo denken Sie hin! Das ist doch alles Schnee von gestern!«
    »Mann, und dann dieser Haarschnitt! Wie willst du dir denn damit Respekt verschaffen, wenn’s drauf ankommt! Siehst ja aus wie ein Grünschnabel!« Soga starrte abfällig auf Jūmonjis Mittelscheitelfrisur.
    »Ich sag doch, ich hab so was nicht mehr nötig, ich mach jetzt was Ordentliches!«
    »Sag bloß, du hast dich in einen stinknormalen Spießer verwandelt!« Mit hämischem Grinsen packte Soga ihn beim Kragen seines Jacketts.
    »Ich bin im Finanzierungsgeschäft, Kleinkredite und so.«
    »Na, das hört sich ja

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