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Die Unbefleckte Empfängnis (German Edition)

Die Unbefleckte Empfängnis (German Edition)

Titel: Die Unbefleckte Empfängnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaétan Soucy
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Sie ist mir nur zu schnell weggeknickt. Seht euch das an! Wie ein Haufen Scheiße sieht die aus.«
    Rocheleau lehnte mit dem Rücken an der Wand. Das laute, monotone Schnarchen der auf die Seite gekippten schlafendenWitwe klang wie das Nebelhorn eines Ozeandampfers. Rocheleau versuchte, sie nicht anzuschauen, aber sein Blick wanderte gegen seinen Willen zu den angeschwollenen Fußgelenken, auf denen lila Rinnsale verliefen. Sie sahen den Fußgelenken seiner Großmutter zum Verwechseln ähnlich.
    Der Große Roger knöpfte sich die Hose zu und kratzte sich kräftig am Gemächt. Er schritt um das Bett und zündete sich eine Zigarette an. Rocheleau erkannte erstaunt die Gesten wieder, die Bradette beim Rauchen machte.
    Der hatte die Hände auf die Matratze gestützt und besah sich ungeniert den schlafenden Körper. Der Große Roger beobachtete ihn, die Kippe in den Mundwinkel geklemmt.
    »Sie gefällt dir, was, du kleiner Lüstling? Gib’s zu.«
    Bradette, auf dem Gipfel der Erregung, umkreiste das Bett und fummelte sich im Schritt herum. Roger hielt ihn fest, packte ihn an den Haaren und nötigte ihn dazu, den Kopf in den Nacken zu legen. Plötzlich wurde Bradette ernst. Er schaute in Rogers Gesicht, das über ihn gebeugt war, und zog die Nase hoch.
    »Ich erlaube dir, sie anzufassen, okay? Aber Achtung! Nur obenrum.«
    Rocheleau saß niedergekauert in einer Ecke des Zimmers. Die Beine waren ihm weggesackt und er war mit dem Rücken die Wand hinuntergeglitten, ohne es zu bemerken.
    Ihre Brüste türmten sich übereinander, und Bradette stand starr vor Begierde unschlüssig davor. Er hob einen Busen an, der sich in seine Handfläche schmiegte. Er hielt ihn lange umschlossen, so wie man den Kopf eines Tieres hält, und schaute brennend vor Verlangen auf das dicke braune Auge ihres Nippels. Ein Schatten legte sich auf sein Gesicht. Was war nun zu tun? Er drehte sich zu Rocheleau um, der sein Lächeln jedoch unerwidert ließ. Bradette begann die Brust zu kneten; dann zog und drehteer an ihr; es gelang ihm sogar, sie einzufalten. Er gluckste nervös … Schließlich betrachtete er ernst das verhexte, unbegreifliche Stück. Roger lachte höhnisch. Da warf sich der Junge mit einer Art Grölen und mit weit geöffnetem Mund auf die Brustwarze und biss hinein. Die Witwe stöhnte im Schlaf auf.
    Roger riss ihn vom Busen. Am Kragen gepackt, mit verstörtem Blick hing Bradette in der Luft und ruderte wie ein wildgewordener Schwimmer mit den Armen. Er schien entsetzt.
    »Reicht jetzt!«, sagte Roger lachend.
    Als er ihn wieder abgesetzt hatte, wandte er sich zu Rocheleau.
    »Du, komm her!«
    »Ich kann alles gut sehen von hier.«
    Bradette prustete los.
    »Los! Du sollst herkommen, hab ich gesagt.«
    Diesmal war Roger streng wie ein Aufsichtslehrer.
    »Los, Mann!«, echote Bradette.
    Rocheleau kam mit winzigen Schritten näher. Er war noch immer in die Decke gehüllt. Roger klopfte auf den Rand der Matratze.
    »Komm näher! Hierher!«
    Der Junge gehorchte.
    Roger streckte den Arm aus, griff nach seinem Hemd, das am Bettgitter hing, und holte einen Laib Brot hervor.
    Rocheleau hörte sich dümmlich sagen:
    »Ich habe gerade gegessen.«
    Roger pfiff anerkennend.
    »Unser Doktorchen kümmert sich gut um seinen Sohnemann.«
    Rocheleau bejahte und kam sich dabei noch dümmer vor. Wieder brach Bradette in Lachen aus.
    Rocheleau stand so dicht am Bett, dass ihm der Atem der Witwe ins Gesicht schlug, der wie eine Mischung aus gekochtem Kohl und Melasse roch. Bei jedem Schnarcher hoben sich zitternd ihre Seiten. Er zuckte zusammen, als sie plötzlich schniefte.
    Der Große Roger zerteilte das Brot und rollte es zur Kugel, die er ihr zwischen die Lippen schob. Dann ließ er sie um ihre Zunge kreisen. Er schaute Rocheleau spitzbübisch an.
    »Hier, das ist für dich.«
    Er nahm ihr die Kugel aus dem Mund und hielt sie ihm hin. Rocheleau sah reglos zu Boden. Lange verharrten sie so. Dann drehte der Große Roger langsam die Hand. Die Kugel fiel auf die Dielen.
    »Aufheben!«
    Rocheleau kratzte sich an der Nasenspitze.
    »Na heb schon auf, wenn er es dir doch gesagt hat«, versetzte Bradette in einem seltsam liebevollen Ton, der seinen Kameraden verwirrte.
    Roger legte die Hand auf Rocheleaus Schulter und zwang ihn, auf die Knie zu gehen. Das Kind hielt die Arme vor der Brust verschränkt und klammerte sich mit den Fingerspitzen an die Decke, die um seine Schultern lag. Der Mann setzte ihm seine Ferse auf den Kopf und drückte ihn nach

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