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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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ihren Leib raste, ihre Brüste erfasste und ihr Herz durchbohrte. Reglos und von seinen Armen umfangen daliegend, empfand sie ein Gefühl des Triumphes. Es spielte keine Rolle, dass es für John nur Lust war, nichts als simple Lust, dachte sie. Für den Moment war es mehr als genug. Wichtig war allein, dass es für sie die allumfassende Liebe bedeutete, in der sie schwelgte.
    John wusste, dass er die Beherrschung verloren hatte, und hoffte, Georgina würde nicht empfangen. Zum einen hatte er bereits drei Söhne und damit keine Eile, die Familie zu vergrößern. Zum anderen war er der Meinung, dass Georgina noch zu jung sei, um Mutter zu werden. Auch kam er gegen eine unterschwellige Furcht nicht an, dass eine Geburt sie ebenso verändern könnte, wie es bei Elizabeth der Fall gewesen war. Georgy ist so unwiderstehlich verlockend. Ich muss mich mehr beherrschen und lernen, mich rechtzeitig aus ihr zurückzuziehen.
     
    Am nächsten Morgen nach dem Frühstück begleitete Georgina John und seinen obersten Verwalter bei einer Besichtigung aller Farmen, die zu dem Gut gehörten und verpachtet waren.
    Ungeniert plauderten die Farmersfrauen mit der vornehmen Lady, die ganz zwanglos in alltäglicher Kleidung daherkam. Georgina sah mit eigenen Augen, dass die Kinder gediehen und die Familien ihr Auskommen hatten. Verglichen mit den armseligen Hochlandfamilien auf den ausgedehnten schottischen Besitzungen der Gordons waren Johns Leute geradezu wohlhabend.

    Beim Lunch besprach John später mit ihr, dass er den Viehbestand der größeren Farmen erhöhen wollte.
    »Es war schön, die Kinder lachen zu sehen«, sagte sie ihm. »Deine Leute machen einen glücklichen und zufriedenen Eindruck.«
    »Es sind nicht meine Leute. Es sind unsere Leute«, antwortete er mit Nachdruck.
    »Was mein ist, soll auch dein sein«, sagte sie leichthin.
    »Ich habe die Absicht, meinen Ehe- und Treueschwur zu halten.«
    Sie warf ihm einen koketten Blick zu. Ganz besonders, wenn es darum geht, mir mit deinem Körper Ehre zu erweisen. Georgina seufzte wehmütig. Wie lange wird es dauern, bis du deinen feierlichen Eid, mich zu lieben, erfüllen wirst?
    »Ich habe Anordnung gegeben, zwei Pferde zu satteln. Den Nachmittag werden wir damit zubringen, unseren gesamten Besitz abzureiten.«
    Seite an Seite trabten sie an Feldern mit reifendem Getreide vorüber, an sonnenbeschienenen Wiesen, die darauf warteten, gemäht zu werden. Sie sahen Weiden voller Milchkühe und Hügel, auf denen Schafherden grasten. Es gab kleine Waldstücke und schier endlose Wälder, in denen sie allerlei Tiere beobachten konnten.
    Auf dem Rückweg folgten sie dem Flusslauf, als sie plötzlich merkten, dass sich Regenwolken zusammengeballt hatten. John blickte wehmütig zum Himmel hoch. »Ich wollte dich eigentlich heute zu einem Mitternachtsbad hierher bringen, doch das Wetter scheint nicht mitzuspielen.« Just in diesem Moment fielen die ersten Tropfen. »Wenn wir uns beeilen, kommen wir noch einigermaßen trocken nach Hause.«
    Georgina hob ihr Gesicht dem Regen entgegen. »Warum bis Mitternacht warten? Ich habe keine Angst, nass zu werden!« Lachend glitt sie aus dem Sattel und fing an, sich auszuziehen.
    John konnte es nicht fassen. Wollte sie tatsächlich am helllichten Tag nackt baden? Er sah zu, wie sie ohne alles umhertanzte und der
Sommerregen ihre schimmernde Haut benetzte. Sein Herz füllte sich mit Freude. Das ist die lebensvolle, impulsive, lachende Gefährtin, nach der ich mich immer schon sehnte. Er sprang aus dem Sattel und entledigte sich rasch seiner nassen Sachen. Dann wollte er sie fassen …
    Sie entzog sich ihm geschickt und lief auf den Fluss zu.
    »Warte auf mich«, befahl er.
    »Geh zum Teufel, alter Mann!« Sie sprang ins Wasser und schwamm auf das andere Ufer zu. Ehe sie dort ankam, spürte sie ein heftiges Zerren an ihrem Bein und schnappte nach Luft, als John sie unter die Wasseroberfläche zog, bis sie gemeinsam lachend und prustend wieder auftauchten. Plötzlich waren die schweren Regenwolken verschwunden, die Sonne zeigte sich aufs Neue und verwandelte den Fluss in ein schimmerndes Goldband. Er nahm sie in die Arme und hob sie hoch an sein Herz. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und die Beine um seine Hüften. John legte seine Hände fest unter ihr rundes Hinterteil und trug sie aus dem Wasser.
    Sie biss in sein Ohr und flüsterte: »Ich wette eine Guinee, dass du wieder Sündiges mit mir vorhast.«
    »Diese Wette verliere ich gerne, Miss

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