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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Mut, es selbst herauszufinden?«
    Sie schluckte ihre Angst hinunter und setzte ihren Charme ein. »Mit dir an meiner Seite habe ich den Mut für alles.«
    Georgina blieb in der Kutsche sitzen und wartete, während John das Schulgebäude betrat, um seinen Sohn abzuholen. Als die beiden wieder herauskamen, half der Kutscher dem Herzog, das Gepäck aufzuladen. Dann stiegen sie ein, und Johnny blickte von einem zum anderen. »Seid ihr wirklich verheiratet?«
    Im schwindenden Licht des Nachmittages sah Georgina das Leuchten in den Augen des Jungen. »In guten wie in schlechten Zeiten.« Georgina nahm Johnnys Hand. »Ja, wir sind wirklich verheiratet.«
    »Ich freue mich sehr, aber ich weiß nicht, wie ich dich nennen soll.«
    »Am besten wäre Lady Georgina«, sagte John.
    »Vielleicht wenn dein Vater da ist.« Sie drückte Johnnys Hand. »Unter uns kannst du mich Georgy nennen.«
    John verbarg ein Lächeln. Sie ist wirklich unverbesserlich.
     
    Am Russell Square nahmen sie gemeinsam das Dinner ein. Georgina merkte, wie froh Johnny war, das Schuljahr hinter sich zu haben, und wie er sich darauf freute, den Sommer in seinem neuen Heim auf Woburn zu verbringen.
    Aufmerksam lauschte sie, als er alles aufzählte, was er in den Ferien
machen wollte. Besonders wichtig für ihn war sein bevorstehender zehnter Geburtstag im August.
    »Wann fahren wir nach Hause?«, fragte er erwartungsvoll.
    Georgina schaute den Herzog an. »Ich schlage vor, dass wir heute fahren.«
    »Wunderbar!« Johnny war begeistert von dem Vorschlag. »Dürfen wir, Papa?«
    John hob die Hände zum Zeichen, dass er sich geschlagen gab. »Da ich in der Minderzahl bin, habe ich keine andere Wahl.«
    »Hurra! Hurra!«
    Georgina schenkte ihrem Mann ein strahlendes Lächeln. »Danke!«
     
    Es war schon spät, als sie auf Woburn eintrafen, und Johnny schlief bereits fest auf den Polstern der Kutsche. John trug seinen Sohn hinauf ins Bett, und Georgina half, ihn sorgsam zuzudecken.
    »Ich gehe auch zu Bett. Morgen ist ein anstrengender Tag. Ich kann kaum erwarten, dass das Vergnügen anfängt!«
    John hob sie hoch und trug sie in ihr Schlafgemach. »Du brauchst nicht bis morgen zu warten. Ich habe noch nie mit einer Stiefmutter geschlafen. Ich wette eine Guinee, dass es sich lohnt.«
    »Bedford, du wirst allmählich wettsüchtig!«

29
    G ehören die wirklich mir?«, fragte Johnny ungläubig, als er sich im Bett aufsetzte und den Bücherstapel sah.
    »Wirf einen Blick hinein.« Georgina hatte die gesammelten Werke Shakespeares vor seinem Erwachen ins Zimmer geschmuggelt.
    Er schlug den ersten Band auf. »Da steht: Für Lord John von Lady Georgina. Wer ist Lord John?«
    »Du bist Lord John – Lord John Russell. Wusstest du das nicht?«
    »Das habe ich mir nie überlegt. Da aber Vater nun Herzog ist, führen wir ehrenhalber Titel. Ich kann es kaum erwarten, es Francis und William zu sagen.«
    Georgina lächelte über seine Unschuld. »Glaub mir, diese beiden jungen Teufel haben sicher schon darauf bestanden, von allen Freunden mit ihren Titeln angesprochen zu werden, seitdem euer Vater Duke of Bedford wurde.«
    »Vielen Dank für die Bücher, Georgy. Du hättest mir kein schöneres Geburtstagsgeschenk machen können.«
    »Das ist kein Geburtstagsgeschenk – es ist ein Willkommensgruß. Beeil dich mit dem Anziehen. Nach dem Frühstück wollen wir nach einem Haustier für dich schauen.«
    In seinen Augen lag freudige Erwartung. »Darf ich es selbst aussuchen?«
    »Im vernünftigen Rahmen, ja. Ich glaube nicht, dass dein Vater es billigen würde, wenn eine Ziege in den geheiligten Hallen von Woburn frei umherliefe, doch darfst du dir sicher einen Hund, der dir gefällt, aussuchen.«

    »Und eine Katze? Als ich letztes Mal hier war, habe ich im Stall so eine niedliche Tigerkatze gesehen. Sie ist eine ganz liebe Mieze.«
    »Ausgezeichnet! Und wie steht’s mit einem Namen?«
    »Hm ja, da Woburn früher eine Abtei war und Katzen gerne die erste Geige spielen, sollte ich sie wohl Abbess nennen. Äbtissinnen waren doch die wichtigsten Personen, oder?«
    Georgina lachte entzückt auf. »Du gerätst deinem Vater nach, Johnny – du hast einen ganz besonders feinen Humor.«
     
    »In der Woche, seit Johnny hier ist, seid ihr beide unzertrennlich geworden.« John hob seine Frau aus dem Sattel, nachdem sie und sein Sohn den Nachmittag für einen Ausritt genutzt hatten.
    »Ist das nicht wundervoll? Ich bin begeistert von ihm.«
    »Das Gefühl beruht ganz auf Gegenseitigkeit.

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