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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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annähernd einverstanden, für deinen Debütball aufzukommen?«, fragte ihre Mutter trocken.
    »Er bot an, mein Porträt zu bezahlen.«
    »Das sollte er auch. Ich habe Hoppner bereits mitgeteilt, dass die Rechnung vom Duke of Gordon beglichen wird. Und wie steht es nun mit den Kosten für den Ball?«
    Georgina ließ seine eindeutige Ablehnung unerwähnt. »Ich bin gar nicht sicher, ob er überhaupt zu meiner Vorstellung bei Hof kommen wird.« Tatsächlich weiß ich genau, dass er nicht kommt.
    »Hm! Er hat wohl anderweitige Verpflichtungen?«

    »Zweifellos wichtige geschäftliche Angelegenheiten.«
    »Kann ich mir denken – sehr wichtige, als größter Gockel des Nordens!«
    Georgina lachte. Allerdings verdammt wichtige … Wenn ich nicht lache, muss ich weinen .
    »Aber jetzt bist du zurück, und wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Ich werde Madame Chloe für morgen bestellen. Du musst eine komplett neue Garderobe bekommen, Georgina. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um deine Saison zu einem spektakulären Ereignis zu machen. Es wird bestimmt die beste Investition, die ich jemals getätigt habe.«
    Georginas Gefühle schwankten zwischen Auflehnung und Resignation. Eine erfolgreiche Saison wird nach den Resultaten auf dem Heiratsmarkt bewertet und nicht nach schönen Kleidern und Bällen . Sie seufzte. Helen hat ganz richtig gesagt, dass man erdulden muss, was nicht zu ändern ist. »Ich begebe mich ganz in deine Hände, Mama.«
    Nachdem sie ihre Sachen ausgepackt und in den Schrank gehängt hatte, holte Georgina die Zeichnung, die den Vater beim Angeln zeigte, hervor. Sie betrachtete sie lange und eingehend . Meine Fantasie spielt mir einen Streich. Papa sieht dem Ekel John Russell überhaupt nicht ähnlich.
    Sie hatte einst ihren Bruder in der Uniform eines Colonel gemalt. Dieses Bild nahm sie jetzt aus dem Rahmen und ersetzte es durch jenes des Vaters. Sie hängte es auf und trat zurück. Alexander, Duke of Gordon und Gockel des Nordens, wie er genannt wurde, starrte sie mit wehendem Haar an. Georgina tastete nach der silbernen Distel mit dem Amethyst an ihrem Hals. Du liebst mich! Ich weiß es!
     
    Am nächsten Morgen traf Georgina im Frühstückszimmer auf ihren Bruder. »Ach, George, du kannst mir einen großen Gefallen tun.«

    »Für dich tue ich alles, Georgy. Um was geht es?«
    »Heute Morgen habe ich einen Termin bei Madame Chloe wegen meiner neuen Garderobe, aber nachmittags würde ich zu gern die Besuchergalerie im Unterhaus aufsuchen und brauche Begleitung.«
    »Ach, du hast ein Auge auf jemanden geworfen, so ist es doch?«, neckte er sie.
    »Wo denkst du hin! Louisa und ich waren regelmäßig dort, um uns die Redner anzuhören. Ich bin an Politik schließlich sehr interessiert, George.«
    Er ging auf ihre Erwiderung nicht ein. »Setz dir bloß niemanden aus dem Unterhaus in den Kopf – Mutters Ansprüchen entsprechen nur die Mitglieder des Oberhauses.«
    »Da beide Häuser wieder Sitzungen abhalten, werde ich nächste Woche auch den Lords einen Besuch abstatten, wenn du so lieb bist und mich begleitest.«
    Jane betrat das Frühstückszimmer. »Ach, da bist du ja, Georgina. Madame Chloe ist eben eingetroffen.«
    George zwinkerte seiner Schwester zu, ehe ihre Mutter sie entführte, damit sie abgemessen, angepasst, gestoßen, gezerrt und gepiekst werden konnte.
    Obschon Debütantinnen traditionsgemäß ausschließlich in Weiß eingekleidet wurden, bestand Georgina darauf, dass ihre neue Garderobe auch Farbe aufweisen musste.
    Und sie wusste genau, welche Farben ihr dunkles Haar und ihre helle Haut vorteilhaft betonten. Pastelltöne wie Pfirsich, Schlüsselblumengelb, Lavendel und Grün schmeichelten ihr ungemein. Als ihre Mutter gegen das leuchtende Pfauenblau, das Georgina gern gehabt hätte, protestierte, zeigte sie sich kompromissbereit und akzeptierte einen weißen, die Farbe dämpfenden Überrock.
    Zu jedem Kleid brauchte man passende Fächer und Schuhe, dazu Mäntel und Capes, von denen einige mit Schwanenfedern oder weißem Fuchspelz verbrämt waren.

    »Für heute Nachmittag ist eine Coiffeuse bestellt – wegen neuer Perücken und juwelenbesetzten Kopfputzes. Ich lasse für mich auch etwas anfertigen, wenn sie schon da ist«, erklärte die Herzogin.
    »Tut mir leid, ich gehe nachmittags mit George aus.«
    Die Mutter widersprach nicht. Wenn George mit seiner Schwester ausging, würde er vor den männermordenden Frauenzimmern sicher sein, die ihm schamlos nachstellten. »Dann

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