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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Georgina glitt.
    »Hallo, Bedford. Ich habe eben Manchester verfehlt. Ich wollte ihn fragen, ob er dieses Wochenende zu Ihren Rennen nach Woburn kommt.«

    »Ja, Manchester hat meine Einladung angenommen. Darf ich hoffen, dass auch Lady Georgina mitkommt?«
    »Hoffen darf man immer, Euer Gnaden«, erwiderte Georgina kühl.
    »Sie wird nicht mitkommen. Meine Schwester hat nur gescherzt.«
    »Ganz sicher«, bemerkte Bedford gedehnt.
    »Wir besuchten letzte Woche das Unterhaus, als Ihr Bruder dort gerade die irische Frage diskutierte.«
    »Und wie schneide ich bei dem Vergleich ab?«, fragte Francis selbstzufrieden.
    »Ihr Bruder ist viel leidenschaftlicher.«
    »Nicht in allem.« Seine Worte waren von gezielter Gewagtheit.
    »Das bleibt abzuwarten, Euer Gnaden. Guten Tag.«
    George musste seiner Schwester nachlaufen, die sich brüsk umgedreht hatte und einfach gegangen war. »Du solltest mit Bedford nicht so scherzen. Er ist als Frauenheld bekannt.«
    »Nach allem, was ich in letzter Zeit so sah – welcher der Herren von Stand ist das nicht?«
    »Er ist zügelloser als die anderen. Seine Geliebten sind Legion. Ich möchte ja nur, dass du auf der Hut bist, Georgy. Nach deinem Debüt werden die Männer dich umschwärmen wie Bienen den Honigtopf.«
    »Ich habe es nicht eilig, in Ehefesseln gelegt zu werden, zumal nicht mit einem Mann, der einen ganzen Stall von Geliebten hat.«
    »Ehefesseln ist ein Begriff, den sonst nur Männer verwenden.«
    »Bis jetzt. Vielleicht führe ich eine neue Mode ein.«
    »Du unterschätzt Mutters Qualitäten als Kupplerin. Nicht umsonst nennt man sie ›Einpeitscherin‹.«
    Mama angelte sich einen mächtigen Herzog und ergatterte große Titel für meine Schwestern, doch möchte ich zu gerne wissen, ob eine von ihnen wirklich glücklich ist . Schaudernd schickte Georgina ein stilles Stoßgebet zum Himmel.

    »Frierst du?«, fragte George besorgt.
    »Nein, nein, ich hatte nur so etwas wie eine böse Vorahnung.«
     
    Francis Russell fuhr zum Stadthaus der Bedfords am Russell Square. Seiner Familie gehörten nicht nur das Anwesen und der gesamte Platz, sie besaß auch ganz Bloomsbury. Wenn die Brüder sich in London aufhielten, bewohnten sie verschiedene Flügel des stattlichen Hauses, pflegten aber abends nach den Parlamentssitzungen oft gemeinsam zu speisen.
    Francis fuhr durch die schmiedeeisernen Tore und übergab seine offene Kutsche einem Stallburschen. Als er durch den Garten auf das Haus zuging, stieß er auf seinen Bruder. »Hallo, John. Warum dieses Stirnrunzeln?«
    »Francis, der Garten ist total verwahrlost und verwildert, ein richtiger Urwald. Ich dachte, du wolltest jemanden beauftragen, die Anlage neu zu gestalten, damit es hier endlich zivilisierter aussieht.«
    »Ach, mir bleibt dazu nie die Zeit. Du machst dir um alles viel zu viele Gedanken. Immer stellst du die Pflicht über das Vergnügen und erwartest von mir dasselbe.«
    »Wenn du keine Zeit hast, Francis, werde ich die Sache in die Hand nehmen. Humphrey Repton ist ein angesehener Landschaftsgärtner und genau der Mann, den wir brauchen.«
    »Wenn Repton dir zusagt, dann ist er auch für mich in Ordnung. Aber jetzt lass uns zu Tisch gehen. Begleitest du mich anschließend zu Brooks?«
    »Nein, danke. Ich arbeite an der Rede, die ich morgen im Parlament halten werde. Die irische Frage muss einer Lösung zugeführt werden.«
    »Schon wieder Pflicht vor Neigung. Während deine Frau auf Besuch bei ihrer Schwester ist, könntest du dir ein wenig Vergnügen gönnen.«
    »Ich werde dieses Wochenende nach Woburn zum Rennen kommen.«

    Im Speisezimmer betrachtete Francis seinen Bruder bei Tisch mit kritischen Augen. »Du bist mit deinem dunklen Haar ziemlich auffallend. Ich erwäge, ebenfalls auf meine Perücke zu verzichten. Das könnte sich als neue Mode durchsetzen.«
    »Ich trage mein eigenes Haar aus Protest gegen die Mehlsteuer. Mit Mode hat das nichts zu tun.«
    »Wenn ich es täte, John, hätte es vor allem mit Mode zu tun. Du weißt, dass bei mir das Vergnügen vor der Pflicht rangiert.«
    »Das weiß ich nur zu gut, Francis.«
    »Du sagst es so, als würde ich meine Pflicht vernachlässigen.«
    »In einem Punkt bist du absolut pflichtvergessen. Als Duke of Bedford brauchst du einen Erben. Du verfügst über ein Riesenvermögen, besitzt zahlreiche Liegenschaften in London sowie Güter in allen möglichen Grafschafen. In Bedford, Buckingham, Cambridge, und wo sonst noch. Du brauchst einen Sohn und Erben, dem du dies

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