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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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sind ohne Einladung gekommen! Sie bot ihm ihre Hand, die er an seine Lippen führte, um ihre Finger zu küssen.
    Sein Blick ruhte auf ihrem Busen, als er gedehnt sagte: »Es wäre eine Auszeichnung, mit Ihnen den Ball zu eröffnen, Lady Georgina.«
    »In der Tat.« Sie schenkte ihm ein entzückendes Lächeln. »Aber diese Auszeichnung wurde bereits Lord Henry Petty gewährt.«
    Die Augen des Duke of Bedford wurden schmal, als der jüngste Sohn des Marquess of Lansdowne kam, um die schöne Debütantin zu ihrem ersten Tanz zu entführen, einer munteren Weise, die der schottische Geiger Neil Gow anstimmte, den der Duke of Gordon aus Schottland mitgebracht hatte.
    »Aufgeblasene junge Rotznase«, bemerkte Francis Russell.
    »Petty ist gleich alt wie Lady Georgina. Zweifellos hat die Herzogin
den Eröffnungstanz mit dem jungen Edelmann arrangiert«, meinte Lord Holland.
    »Sie haben gewiss Recht, Henry. Ich tanze währenddessen mit Ihrer reizenden Gattin und gebe Ihnen Gelegenheit, sich in Geduld zu üben.«
    Ständig stieg die Zahl derjenigen, die Georgina auf die Tanzfläche führen wollten, sodass sich eine lange Schlange tanzlustiger Gentlemen bildete. Bis Mitternacht tanzte sie mit dem Premierminister und jedem anwesenden Tory-Mitglied des Parlaments. Nach Mitternacht kamen die Whigs an die Reihe.
    Schließlich forderte sie der Earl of Winchilsea, dem sie bei Charlotte begegnet war, auf. Sie blickte lächelnd zu ihm auf. »George, jede Wette, dass mehr als die Hälfte der anwesenden Gentlemen nach dem König benannt wurde.«
    »Ich bedauere, dass es ein so wenig origineller Name ist, Mylady.«
    »Bitte kein Bedauern. Ich selbst wurde nach George III. benannt.«
    Für die Quadrille hatte Prince Edward sich vormerken lassen. Bei diesem Tanz standen die Paare aufgereiht da, und die erhobenen Arme des ersten Paares bildeten einen Bogen, unter dem die anderen durchtanzen mussten. Dann kehrte sich die Reihe um. Die Quadrille sorgte stets für Verwirrung und bot viel Grund für Gelächter.
    Die gute Stimmung ermutigte den Marquess of Buckingham, ein Blindekuhspiel anzukündigen, und Lord Huntly ließ sich freiwillig als Erster die Augen verbinden. Die in Georginas Bruder verliebte Dorothy Cavendish richtete es so ein, dass sie es war, die er fing. Ihr lautes Gequietsche erleichterte es ihm, ihre Identität zu erraten. Als Dorothy an die Reihe kam, packte sie Lord Holland, der wiederum Georgina fing und erkannte.
    »Ich glaube, Sie haben gemogelt, Henry. Ich wette, dass Sie die ganze Zeit sehen konnten, dass ich es war.«

    »Welcher Mann würde nicht mogeln, um Sie in die Hände zu bekommen, meine teuerste Georgina?« Lord Holland legte ihr die Binde über die Augen und band sie so fest, dass sie nichts sehen konnte, ehe er sie dreimal um die eigene Achse drehte.
    Es dauerte nicht lange, jemanden zu fangen, da die Herren sich um sie drängten. Georgina merkte sofort, dass es Francis Russell war, und sie wusste auch, dass er es geplant hatte. »Ist es Seine Hoheit, der Prince of Wales?«, fragte sie unschuldig. Sie wusste, dass dies Bedford beleidigen musste, denn Prinny war ausgesprochen beleibt.
    »Nein, nein, nein!«, riefen alle. »Noch einmal raten!«
    »Ist es Lord Lauderdale?« Sie nannte einen anderen gewichtigen Freund Bedfords. »Nein? Ich gebe es auf.« Sie nahm die Augenbinde ab und heuchelte große Verwunderung.
    »Kleine Hexe … Sie wussten genau, mit wem Sie es zu tun hatten«, beschuldigte Francis sie.
    »Sicher wäre es Ihnen unangenehm gewesen, wenn ich die Wahrheit gesagt hätte – dass ich nämlich vermutete, es sei der Teufel«, spottete sie.
    Als Buckingham sah, dass Bedford keine Lust hatte, sich die Augen verbinden zu lassen, gab er dem Orchester ein Zeichen, einen schottischen Reel zu spielen.
    Georgina ließ sich erweichen und lächelte Bedford zu. »Ich versprach Ihnen, dass ich nach meinem Debüt mit Vergnügen Ihre Bekanntschaft machen würde.«
    »Halten Sie immer Ihre Versprechen, Mylady?«
    »Allerdings, Mylord.«
    »In diesem Fall tanzen wir den nächsten Tanz zusammen, wenn Sie versprechen, dass ich Sie später zu Tisch begleiten darf.«
    »Tut mir leid, aber das habe ich bereits dem Prinzen zugesagt.«
    Francis Russell ergriff ihre Hand und führte sie auf die Tanzfläche. »Ich werde Edward einfach raten, er soll sich trollen.«

    »Man warnte mich bereits, dass Ihre Manieren schockierend seien.«
    Aus seinem Blick sprach ein Ausdruck, der an Lüsternheit grenzte. »Schockiere ich Sie,

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