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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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wie ein Schneekönig freute, sagte dazu: »Man kann sich darauf verlassen, dass die Times immer die reine Wahrheit schreibt.«
    »Da steht noch mehr über mich. Es wird geschildert, wie ich den Ball mit Lord Henry Petty eröffnete. Sogar Neil Gow mit seinen munteren Weisen wird erwähnt. » Der Marquess of Buckingham empfing die Gäste, und wo er sein Zepter schwingt, sieht man nur fröhliche und gut gelaunte Mienen .«
    Charlotte ergänzte: » Die ungeduldigen Damen holten bald die Herren zu einer weiteren Quadrille aus dem Speisesaal. Nach zwei
oder drei ländlichen Tänzen ging man zu schottischen Reels über, die erst um sechs Uhr morgens ein Ende fanden, als alle mit sichtlichem Bedauern von einer Gesellschaft Abschied nahmen, die blendende Unterhaltung geboten hatte.«
    »Was für ein Triumph!«, jubelte Jane. Ihre Hochstimmung verflog jedoch sofort. »Steht denn nirgends, dass der Prince of Wales und sein Bruder uns beehrt haben?«
    Susan griff zu einer anderen Gesellschaftsseite und überflog sie rasch.
    »Doch, hier steht alles. Es hätte sich um ein Ereignis von unüberbietbarer Eleganz gehandelt, worauf eine genaue Beschreibung der Roben und des Haarschmuckes der Damen folgt.«
    »Lies das letzte Stück vor«, bat Georgy eindringlich.
    Susan fuhr fort: » Die unvergleichliche Lady Georgina überstrahlte alle anderen Debütantinnen .«
    »Verdammt, der kleine Mistkäfer wird sich noch Allüren zulegen«, lästerte Charlotte.
    »Der unvergleichliche kleine Mistkäfer, wenn ich bitten darf!«
    Jane zog die Brauen zusammen. »Georgina, ich habe den Duke of Bedford nicht mit dir tanzen sehen. Sicher wäre Seine Gnaden geneigt gewesen, wenn du ein wenig deinen Charme hättest spielen lassen, um ihn zu ermutigen.«
    »Ich habe mein Bestes getan, ihn zu entmutigen .«
    »Wie bitte? Ich hoffe sehr, dass das ein Witz sein sollte. Dir ist doch sicher klar, dass der Duke of Bedford der begehrteste Junggeselle des ganzen Königreiches ist.«
    »Francis Russell ist an einer Ehe nicht interessiert«, warf Louisa ein und schüttelte ihre roten Locken.
    »Wie die meisten Herzöge«, hob ihre Mutter hervor. »Nur weil du keinen abgekriegt hast, darfst du deine Schwester nicht entmutigen. Georgina, es liegt an dir, deine weibliche Raffinesse und deine Reize spielen zu lassen, um seine Aufmerksamkeit zu fesseln. Das wäre der erste Schritt. Hast du erst sein Interesse geweckt, werde
ich mein Möglichstes tun, ihn zu ermutigen und eine Beziehung zu fördern.«
    Georgina warf Charlotte einen besorgten Blick zu.
    »Georgina wurde gestern sehr umschwärmt. Sicher wäre es zu früh, nur einen einzigen Mann aufs Korn zu nehmen.«
    »Herzöge sind dünn gesät, Charlotte, zumal solche, die ledig und sehr vermögend sind. Wir dürfen nicht zulassen, dass dieser uns durch die Finger schlüpft. Wir alle müssen Georgina mit vereinten Kräften beistehen. Jede von euch muss in den kommenden Wochen eine Gesellschaft geben und dafür sorgen, dass Francis Russell eine Einladung erhält. Wir werden unsere Strategien koordinieren.«
    »Mama, das hört sich ja an wie die Planung eines militärischen Feldzuges«, protestierte Georgina.
    »Um einen solchen handelt es sich auch«, bestätigte Jane. »Man muss die Kräfte des Feindes binden, ehe man en masse seine Abwehr bezwingt und ihm den Gnadenstoß in dem Moment versetzt, wenn er am verwundbarsten ist.«
    Georgina fuhr mit der Zunge über ihre plötzlich trockenen Lippen. »Und was ist der letzte Schlag?«
    »Du verführst ihn natürlich.« Die Herzogin nahm die Blätter an sich, um sich die Artikel noch einmal zu Gemüte zu führen. »Georgina, was gedenkst du morgen zum Ball der Devonshires zu tragen?«
    »Ich bin nach meinem eigenen Ball noch gar nicht zu Atem gekommen.«
    Charlotte zeigte Mitgefühl. »Arme Georgy. Von nun an wirst du in einen endlosen, irren gesellschaftlichen Wirbel gestürzt. Gottlob muss ich mich nur pro forma in Devonshire House zeigen. Anschließend geht es sofort nach Goodwood, damit die Kinder etwas Zeit mit ihren anderen Großeltern verbringen können.«
    »Goodwood House wäre ein spektakulärer Rahmen für deinen Ball, Charlotte. Das prachtvolle Haus der Richmonds mit seinem unendlich kostbaren Interieur wird Bedford gebührend beeindrucken.
Sicher wird die Duchess of Richmond das Ihrige tun, um unsere unvergleichliche Georgina zu lancieren.«
    »Also, dann amüsiere dich schön in Devonshire House, Georgy. Sobald ich gepackt habe, fahren wir nach Kimbolton.

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