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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Georgina?«
    »Aber gar nicht. Ich kenne jemanden, der noch viel grässlichere Manieren hat als Sie.«
    Der Herzog sah beleidigt aus. »Nennen Sie ihn.«
    »John Russell.«
    Sie blickte auf und entdeckte ihren Vater. »Hier kommt der Gockel des Nordens, der mit seiner Tochter den ersten Reel tanzen möchte.« Sie entzog Bedford ihre Hand. »Sicher entschuldigen Sie mich, Euer Gnaden.«
    Gespeist wurde erst um drei Uhr morgens. Eine Schar junger Gentlemen umschwärmte Georgina und begleitete sie in den Speisesaal. Sowohl Prince Edward als auch der Duke of Bedford waren über die Konkurrenz nicht gerade erbaut.
    Je mehr Georgina Francis Russell neckte und seine Annäherungsversuche zurückwies, desto entschlossener schien er, sie zu erobern. Ihre frische Schönheit war ein allzu verlockender Kontrast zu seinen alternden Geliebten und stellte eine unwiderstehliche Herausforderung für den Frauenhelden dar.
    »Edward, Sie wetten doch so gerne. Tausend Guineen darauf, dass ich es eher schaffe, das kleine Biest zu verführen als Sie.«
    »Bedford, Sie verlieren. Ein Prinz sticht einen Herzog allemal aus. Damit habe ich die Chance, etwas von dem Geld zurückzubekommen, das ich bei den Rennen an Sie verloren habe.«
     
    Am Russell Square schloss der Duke of Bedford die Eingangstür mit seinem Schlüssel auf. Sein Bruder John, der eben heruntergekommen war, beäugte seine Abendkleidung. »Guten Morgen. Du kommst gerade rechtzeitig zum Frühstück.«
    »Ich bringe keinen Bissen hinunter. Bin voll bis oben.« Trotzdem folgte er John ins Frühstückszimmer. »Eines kann ich dir sagen:
Die Duchess of Gordon lässt großzügig auftischen. Kein Wunder, dass die Royals sich keine ihrer Einladungen entgehen lassen. Du hättest mitkommen sollen. Unsere Bekannten waren vollzählig anwesend.«
    »Warum sollte ich einen Debütball besuchen?«
    »Wegen der Speisen, der Musik – wegen der reizenden Gesellschaft. John, du läufst Gefahr, zu einem Stockfisch zu vertrocknen. Es geht bei diesen Bällen nicht nur darum, mit Debütantinnen zu tanzen.«
    »Es wird aber erwartet. Nicht mit der Debütantin zu tanzen, wäre ein Zeichen für schlechte Manieren.«
    »Schlechte Manieren, ja. Genau deswegen habe ich nicht mit Lady Georgina getanzt. Ich tue selten das, was man erwartet. Der freche Fratz erklärte mir, ich hätte ein schockierendes Benehmen.«
    »Die junge Dame könnte selbst ein paar Lektionen in puncto Anstand vertragen.«
    »Ich hätte nichts dagegen, ihr ein paar Unterweisungen zu erteilen, aber Anstandsregeln wären nicht darunter«, sagte Francis gedehnt.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass jungfräuliche Debütantinnen nach deinem Geschmack sind.«
    »Ach komm, ich wette, du hättest auch nichts dagegen, es mit ihr zu treiben. Ihr habt ja schon verbal die Klingen gekreuzt. Du musst sie attraktiv finden, und nach allem, was sie über dich sagte, hast du ganz sicher ihr Interesse geweckt.«
    »Was genau hat Georgina Gordon über mich geäußert?«
    »Sie sagte, sie würde jemanden kennen, der noch abscheulichere Manieren hätte als ich. Ich fragte sie nach dem Namen, und sie nannte deinen.«
    John lachte auf, als er an ihre erste und an die letzte Begegnung dachte.
    »Sieh an, du kannst also doch noch lachen. Begleite mich morgen
zum Ball bei den Devonshires. Dort wird es sicher viel Amüsantes für dich geben.«
     
    Es war zwei Uhr am Nachmittag, bis alle Damen des Hauses Gordon sich erhoben und sich im Frühstückszimmer eingefunden hatten, um die Gesellschaftsseiten der verschiedenen Blätter zu studieren.
    »Hört zu, was die Times zu sagen hat.« Georgina benetzte ihre Lippen und las vor : »So reizend und schön die übrige weibliche Nachkommenschaft der Herzogin zweifellos ist, scheint Lady Georgina sie jedoch zu überstrahlen. Ihre mit Zauberkraft ausgestatteten Augen setzten manch jugendliches Herz in Brand und verschuldeten manch wehmütigen Blick.«
    Charlotte las aus ihrer Zeitung vor: » Lady Georginas faszinierende Erscheinung, ihr Liebreiz und ihr anmutiges Auftreten entzückten die ganze Gesellschaft und ließen sie die Härten der Jahreszeit und die Sorgen der Welt vergessen .«
    Jane unterbrach sie. »Der Wetterbericht interessiert niemanden. Was steht über mich da?«
    »Hier«, sagte Susan. » Fröhlichkeit und Großzügigkeit herrschten allenthalben. Nie war die edle Gastgeberin aufmerksamer, freundlicher und großzügiger, und nie wirkte sie in all den Jahren bestrickender oder jugendlicher.«
    Jane, die sich

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