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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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ihrem Earl sehr glücklich. Ich hatte immer viel Spaß mit Jack Spencer, und er wird die Earlswürde von seinem Vater erben.«
    »Lord Althorp ist doch ein grüner Junge. Es würden Jahre vergehen, ehe du Countess wirst.«
    »In Devonshire House habe ich viele andere Gentlemen kennengelernt. Der Earl Grey ist beispielsweise sehr attraktiv.«
    »Etwas Unpassenderes hättest du wirklich nicht finden können. Grey ist nämlich zufällig der Liebhaber der Duchess of Devonshire.«
    Georgina riss die Augen auf. »Ich hatte ja keine Ahnung.«
    »Du bist sehr unschuldig, was diese Dinge betrifft, und so sollte es auch sein.«
    »Ich mag unerfahren sein, bin aber nicht völlig ahnungslos, Mama. Mein eigener Vater hatte mehr als eine Geliebte, und ich habe Grund zu der Annahme, dass Manchester Susan auch nicht ganz treu ist.«
    In Windeseile änderte Jane ihre Meinung: »Ach, ganz gut, wenn ein junges Mädchen weiß, wie es im Leben zugeht. Eine Dame von Welt muss lernen, die Schwächen ihres Gatten zu akzeptieren und zu übersehen.«
    »Schwächen? Du meinst wohl Exzesse!« Georgina fiel noch ein junger Mann ein, der einen günstigen Eindruck auf sie gemacht hatte. »Ich habe außerdem mit einem anderen Earl getanzt, der fabelhafte Manieren hatte – mit Granville Leveson Gower.«
    »Ich irrte offensichtlich mit meiner Aussage, du hättest nichts Unpassenderes als Lord Grey wählen können. Noch unmöglicher ist Lord Granville. Er soll der Vater zweier Kinder von Lady Bessborough sein.«
    Georgina verschlug es die Sprache. »Doch nicht etwa Caro?«

    »Nein, nicht Caroline. Es sind zwei der jüngeren Ponsonby-Sprösslinge.«
    »Hätte ich das gewusst, würde ich nicht mit ihm getanzt haben.«
    »Wenn du jedem Gentleman einen Korb gibst, der außereheliche Kinder hat, wirst du den ganzen Abend als Mauerblümchen dasitzen. Die vornehme Gesellschaft sieht über diese Dinge hinweg, und das musst du auch, Georgina.«
    Ich wünschte, Louisa wäre noch zu Hause, damit wir diesen Klatsch austauschen könnten. Solche Fehltritte würden sie ebenfalls unglaublich schockieren .
     
    Am nächsten Morgen wurden für Georgina Blumen von Lord Henry Petty abgegeben. Damit nicht genug, lud er sie für diesen Abend mit seiner Familie ins Drury Lane Theatre ein. Da The Rivals von Richard Sheridan gegeben wurde, sandte sie ihm umgehend ihre schriftliche Zustimmung.
    Der junge Mann traf ein und half ihr in seine Kutsche.
    »Haben Ihre Eltern sich anders entschlossen, Henry?«
    »Nein, sie sind schon vorausgefahren. Ich habe eine Gelegenheit gesucht, mit Ihnen allein zu sein, Georgina.« Er nahm ihre Hand, saß da und schaute sie an.
    Sie war verwirrt, fühlte sich zugleich geschmeichelt, und da die Strecke bis zum Theater nur kurz war, überließ sie ihm ihre Hand.
    Lord und Lady Lansdowne erwarteten sie im Foyer, und als sie ihre Plätze einnahmen, kam Georgina zwischen Henry und seinem Vater zu sitzen. Sobald das Stück aber begonnen hatte, vergaß sie das alles und ließ sich nach Bath und in die Welt von Lydia Languish und Jack Absolute versetzen. Da die Heldin romantischen Liebesidealen nachhing, gab sich der reiche Held als armer Soldat aus.
    Georgina kam aus dem Lachen nicht mehr heraus. Der Autor benutzte seine Charaktere, um sich über die Gesellschaft lustig zu
machen, und in Mrs. Malaprop, die unbedingt eine reiche Partie für Lydia wollte, erkannte sie ihre eigene Mutter wieder.
    Auf der Heimfahrt ergriff Lord Petty erneut ihre Hand. »Henry, es war herrlich. Sheridans Charaktere sind umwerfend amüsant.«
    Henry zog sie an sich und küsste sie.
    Georgina wehrte sich nicht. Es war ein netter Kuss, und sie fand Henry süß. Doch als der Wagen vor dem Haus an der Pall Mall anhielt, entzog sie sich ihm sacht.
    »Lady Georgina … Georgy, ich bin verliebt in dich. Ich möchte dich heiraten«, platzte der junge Lord heraus. »Verzeihung, aber das ist nicht die Art, einen Antrag zu machen.« Er setzte neu an. »Mylady, würden Sie mir die Ehre …«
    Georgina war wie betäubt. Rasch legte sie ihm ihre Finger auf die Lippen. »Bitte nicht, keinen Antrag, Henry.« Lieber Gott, ich darf ihn nicht kränken. Er ist so jung und ernsthaft .
    »Verzeihen Sie«, sagte er zerknirscht. »Es ist zu früh. Ich hätte erst um Erlaubnis bitten sollen, Ihnen den Hof machen zu dürfen. Vergeben Sie mir. Es ist nur so, dass ich so viele Rivalen im Wettstreit um Ihre Hand haben werde …«
    »Henry, meine Saison hat eben erst begonnen. Und Rivalen gibt es

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