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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Zustand schon an?«
    »Ja, ich weiß. Als ich sie nicht wecken konnte, schickte ich sofort nach dir.«
    »Wann ist es passiert?«, herrschte er sie an. »Und wie ist es dazu gekommen?« Er stand auf und starrte auf Elizabeth hinunter, wobei er sich vorstellte, er würde ihren Leichnam sehen.
    »Wir waren eine Woche in Bath zur Kur. Leider besserte sich durch die Anwendungen ihr Zustand nicht. Gestern Morgen wurde sie ohnmächtig, worauf ich meinen Arzt kommen ließ. Wir brachten sie zu Bett, und er verabreichte ihr eine Arznei. Zur Dinnerzeit konnte sie nicht geweckt werden, also schickte ich wieder nach dem Arzt. Als er eintraf, sagte er, er könne nichts mehr für sie tun. Sie würde entweder von selbst wieder zu sich kommen oder gar nicht«, schloss sie. »Dr. Neville riet mir, sofort nach dir zu schicken.«
    Johns Blick fiel auf die braune Flasche auf dem Nachttisch. »Was hat er ihr verabreicht?«, wollte er wissen.
    »Elizabeth bat ihn um Laudanum. Sie sagte, es sei das einzige
Mittel, das die schmerzhaften Symptome ihrer Schwindsucht lindere und sie einschlafen lasse.«
    »Elizabeth leidet nicht an Schwindsucht! Sie ist süchtig nach Laudanum, einem Opiat. Das ist es, was sie fast getötet hat!«
    »Wie kannst du es wagen, von meiner Schwester etwas so Infames zu behaupten? Ich bin außer mir, dass du auch nur andeuten kannst, sie sei süchtig.« Isabelles Gesicht verriet Entsetzen, sie bewegte sich auf die Tür zu. »Ich lasse dich mit deiner Frau allein, damit du sie um Verzeihung bitten kannst.«
    John ging wieder ans Bett und starrte auf Elizabeth hinunter. »Ich muss dich tatsächlich um Vergebung bitten, weil ich nicht wachsamer war. Ich hätte dich von deiner Sucht heilen sollen.« Er war wütend auf sich, seine Frau, ihre Schwester Isabelle und den Arzt. Sie alle waren schuld, dass seine Söhne beinahe ihre Mutter verloren hätten.
    Zornig schlug er die Decken zurück, schwang seine Frau über die Schulter und hielt sie mit einem Arm fest. Kopf und Arme hingen schlaff über seinen Rücken hinunter. John schritt zur Tür, riss sie auf und marschierte den Gang entlang, bis er ein Badezimmer fand. Er trat ein und stieß die Tür mit dem Fuß zu.
    Er legte seine Frau auf den Boden und füllte kaltes Wasser in die Wanne. Er hoffte, dass der Kälteschock dafür sorgte, dass sie wieder zu sich kam.
    Dann hob er Elizabeth mit unsanften Händen hoch und tauchte sie ein. Doch keine Reaktion erfolgte. Er drückte sie mit einem wüsten Fluch abermals unter Wasser – noch immer nichts. Erneut sank ihr Kopf zur Seite und fiel auf ihre Schulter.
    Als er sie ein drittes Mal untertauchte, fing sie zu husten an. Er hob ihren Kopf an und schlug ihr ins Gesicht. Beim nächsten Hustenanfall beugte er sie nach vorn und schlug ihr mit der flachen Hand einige Male energisch auf den Rücken.
    Sie stöhnte, ihre Augen öffneten sich zitternd und schlossen sich wieder.

    »Du elendes Frauenzimmer, wach endlich auf!«, rief er. John versetzte seiner Frau ein halbes Dutzend Ohrfeigen, erst auf eine Wange, dann auf die andere.
    Elizabeth schnappte nach Luft und stöhnte wieder.
    »Hörst du mich?«, donnerte er. »Kannst du mich hören, Elizabeth?«
    Ihre Augen öffneten sich zu schmalen Schlitzen, und sie nickte langsam.
    John packte ihre Schultern und schüttelte sie. »Dass du ja nicht wieder einschläfst. Sprich mit mir!«, herrschte er sie an.
    »Tu mir nicht weh«, flehte sie leise.
    »Du tust dir selbst weh, du dummes Ding!« Ruhig, John. Wenn du deinen Zorn nicht bezwingst, ist die Hölle los .
    »Ertränk mich nicht.« Fest umklammerte sie seine Hände.
    »Ich sollte dich ertränken«, murmelte er. Als er sie aus dem Wasser hob und auf die Füße zu stellen versuchte, gaben ihre Knie nach, ihr Körper sackte zusammen, sodass er sie auffangen musste.
    Er riss ihr das nasse Nachthemd herunter, nahm sie auf seine Arme und trug sie nackt zurück in ihr Schlafgemach. Dort stieß er die Tür mit dem Fuß zu, setzte sie in einen satinbezogenen Sessel und befahl: »Sitz aufrecht, lass dich nicht wieder zusammensacken.« Dann ging er an den Waschtisch und griff nach dem Wasserkrug. Dass sich darin eigentlich nur Wasser zum Waschen befand, kümmerte ihn nicht.
    John füllte ein Glas und hielt es ihr an die Lippen. »Trink!«
    Als er sah, dass ihre Lider sich schlossen und sie wieder wegdämmerte, spritzte er ihr Wasser ins Gesicht, bis sie prustend zu sich kam.
    Wieder füllte er das Glas, führte es an ihre Lippen, und diesmal

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