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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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paar schulfreie Tage können nicht schaden. Ich wollte eine Weile mit ihnen zusammen sein, ehe ich sie wieder nach Westminster zurückbringe. Ihr Leben soll so normal verlaufen, wie es unter diesen Umständen möglich ist.«
    »Und du solltest deine normalen Gewohnheiten bald wieder aufnehmen. Es ist der beste Weg, um einen Verlust zu verarbeiten.«
    John nickte. »Es ist der einzige Weg.« Meine Söhne erlitten einen Verlust, was aber empfinde ich? Er prüfte seine Gefühle. Wenn ich brutal ehrlich bin, wiegen Wut und Schuldgefühl schwerer als mein Kummer .
     
    »Ich möchte einen Trinkspruch ausbringen.« Die Duchess of Gordon hob ihr Champagnerglas, und die Dinnergäste folgten ihrem Beispiel. »Ich gratuliere unserem verehrten Premierminister Pitt. Sein Antrag auf eine Union mit Irland erlangte letzte Woche Gesetzeskraft.«
    »Hört! Hört!«, ertönte der Chor der Tory-Abgeordneten, die Jane zu einer festlichen Dinnerparty eingeladen hatte.
    Georgina, die zwischen Pitt und Lord Apsley saß, wandte sich an den Premierminister. »Wie viele Sitze werden die irischen Mitglieder erhalten?«
    »Hundert im Unterhaus und zweiunddreißig im Oberhaus. Wie
für den Fall der Annahme des Gesetzes versprochen, beantragte ich auch die Aufnahme von Katholiken.«
    »Das wäre ein großartiger Fortschritt.« Georginas ausgeprägtes Gefühl für Gerechtigkeit ließ sie stets für die Schwachen eintreten. Pitt ist heute stolz wie ein Hund mit zwei Schwänzen. Und John Russell wird sehr glücklich sein. Wenn Irland auch nicht unabhängig wurde, wird er zumindest unerbittlich für die Gleichstellung der Katholiken eintreten . Sie lächelte, als sie an ihr Gespräch dachte. Als ich ihn warnte, dass der Kampf um Unabhängigkeit sehr hart sein würde, erklärte er, er hätte das richtige Naturell dafür. Er ist sehr willensstark. Das bewundere ich an ihm.
    Lord Apsley machte mit einem Räuspern auf sich aufmerksam, und Georgina fiel plötzlich ein, dass ihre Mutter ihn neben sie gesetzt hatte, weil er Erbe der Earlswürde von Bathurst und eines fünfzehntausend Morgen großen Gutes in Cirencester war. Sie schenkte ihm ein Lächeln. Er sieht recht nett aus, wenn man eine Vorliebe für einen blassen Teint, helle Brauen und blaue Augen hat. Ich persönlich ziehe dunkle, gefährlich aussehende Männer vor .
    George Canning wandte sich an William Wilberforce. »Mich wundert, dass Henry Addington heute nicht da ist.«
    Jane Gordon hatte es gehört. »Henry schickte mir eine Nachricht, dass er sich verspäten wird. Er wurde in den Palast zum König gerufen.« Henry Addington war nicht nur Sprecher des Unterhauses, sondern auch einer der Leibärzte des Königs. »Seine Königliche Hoheit war in letzter Zeit nicht er selbst. Sicher sind wir alle sehr gespannt zu hören, wie es um den König steht. Ich bete um eine rasche Genesung.«
    Henry Dundas tätschelte ihre Hand. »Amen, meine Liebe.«
    Als das Dessert serviert wurde, musste Georgina ihre Belustigung verbergen. Lord Apsleys bewundernder Blick verfolgte sie bei jedem Bissen, den sie zum Mund führte. Boshaft leckte sie sich die Lippen, um den armen Teufel zu reizen. Als sie fertig war, murmelte sie: »Ob ich noch eine Portion nehmen sollte?« Sie sah, wie in
seinen Augen Begehren aufglomm. »Nein, so gierig darf ich nicht sein.« Seine sichtliche Enttäuschung weckte Bedauern in ihr, und sie nahm sich vor, ihn nicht mehr zu necken.
    Die Gesellschaft wollte sich eben mit den Drinks in den Salon zurückziehen, als Addington eintraf.
    »Henry, Sie haben das Dinner versäumt. Nehmen Sie doch Platz, ich werde Ihnen noch ein Gedeck bringen lassen«, forderte Jane ihn auf. »Sie können uns dabei von Ihrem Besuch beim König berichten.«
    Henry Addington wirkte sehr aufgewühlt. »Meine liebe Herzogin, danke, aber ich könnte keinen Bissen hinunterbringen. Eigentlich möchte ich mit Pitt ein Wort unter vier Augen sprechen, wenn ich darf.«
    »Aber Henry, wir sind loyale Torys und unter uns. Geheimhaltung ist nicht nötig, da wir alle wissen, dass der König an Anfällen von Depressionen leidet, die mit geistiger Verwirrung einhergehen«, erklärte Pitt.
    »Heute war Seine Königliche Hoheit ganz klar – und er bekam einen Wutanfall.« Addington zögerte. Er durfte über den Zustand seines Patienten nicht sprechen, doch handelte es sich diesmal nicht um seinen Gesundheitszustand. Addington spürte, dass er keine Wahl hatte und den Premierminister darüber informieren musste, was der König

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