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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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sprach, nahm sie seine Worte gar nicht bewusst wahr und lächelte nur abwesend.
    Eine Stunde später befand sie sich allein mit ihm in einer der Galerien und wusste nicht mehr, wie sie dorthin gelangt war. Als er sie in die Arme nahm, um sie zu küssen, protestierte sie: »Bitte, Francis, das dürfen Sie nicht.«
    »Doch, ich muss. Leider habe ich mich in Sie verliebt.«

    »Das ist absurd!«
    »Ja, ich weiß. Nie habe ich eine Frau begehrt, wie ich Sie begehre. Ich kann nicht mehr länger warten. Sie treiben mich in den Wahnsinn. Kommen Sie mit!«
    »Wohin?« In ihr regte sich Unmut.
    »In mein Zimmer natürlich.« Seine Hand liebkoste ihre nackte Schulter. »Sie sind heute Nacht reif für die Liebe.«
    Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen »Wir … wir können nicht gemeinsam gehen, Francis.«
    »Verzeih. Ich vergaß, dass es für dich das erste Mal ist. Ich gehe zuerst; nach ein paar Minuten folgst du mir diskret. Du weißt, wo mein Gemach ist?«
    »Ja, ja, natürlich.«
     
    Die Rückfahrt nach Woburn Abbey ließ zwar John Russells Kopf klarer werden, kühlte aber nicht seinen Zorn ab. Er war außer sich, dass der betrunkene Prinz ihn demaskiert hatte, ebenso zornig aber auch über sich, weil er den Maskenball überhaupt besucht hatte.
    Er stieß ein verbittertes Lachen aus, das seiner eigenen Torheit galt. »Lady Georgina Gordon ist nicht einmal ein Lippenbekenntnis wert. Meine Sorge, Francis könnte ihre Unschuld ausnutzen, war völlig unbegründet. Umgekehrt! Die Beute ist zum Jäger, besser zur Jägerin geworden«, murmelte er angewidert vor sich hin.
    John brachte sein Pferd in den Stall und ging gleich hinauf in sein Gemach. Da er ohnehin nicht schlafen konnte, begann er, seine Sachen für die Fahrt nach Tavistock zu packen. Noch bevor sein Bruder aus Kimbolton zurückkehrte, wollte er aufbrechen.
     
    Georgina erwachte mit einem Schlag und sah sofort nach, ob sie allein im Bett war. Sie atmete erleichtert auf, als ihre Gedanken klarer wurden. »Jetzt kann ich mich erinnern.« Sie hatte dem Duke of Bedford stumm nachgeblickt, als dieser im Dunkeln verschwand. Dann war sie in den Ballsaal gelaufen, um ihre Schwester zu suchen.

    »Ich habe wohl zu viel getrunken und fühle mich überhaupt nicht wohl. Begleitest du mich bitte nach oben, Susan?«
    Georgina verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen, weil sie Francis in dem Glauben gelassen hatte, sie würde in sein Zimmer nachkommen, obwohl sie in Wahrheit nie die Absicht gehabt hatte. Der Duke of Bedford wird wütend sein. Aber man muss auch die gute Seite daran sehen: Vielleicht wird er mich von nun an in Ruhe lassen.
    Sie vermied es, zum Frühstück hinunterzugehen, und ließ sich ein Tablett aufs Zimmer bringen. Als ihre Mutter kam, wusste sie, dass sie in der Falle saß.
    »Was machst du hier oben? Überall habe ich nach dir gesucht. Wer käme denn auf die Idee, dass du dich hier vergräbst.« Die Duchess of Gordon nahm ihrer Tochter ein Stück Toast aus der Hand. »Der dreitägige Besuch des Duke of Bedford wurde deinetwegen arrangiert, wie du sehr wohl weißt, mein Mädchen. Seit einer Stunde lauert er an der Treppe und wartet auf dich.« Jane holte kurz Atem. »Es ist ja schön und gut, die Spröde zu spielen, um Interesse zu wecken. Sobald aber sein Appetit angeregt ist, handelt es sich um kein Spiel mehr, sondern um eine todernste Aufgabe.«
    Du klingst jetzt genauso wie die Duchess of Drinkwater, Mama. »Ja«, erwiderte Georgina nachdenklich, »wir müssen einen Schlag planen, der jede Bemühung unserer Rivalen lähmt.«
    »Genau das ist der richtige Geist.« An Jane prallte die Ironie ab. »Man nennt uns nicht umsonst die ›tollen Gordons‹.«
    »Mama, nicht so sehr toll als vielmehr maßlos und von sich eingenommen.«
    »Genau – eine Gordon und ein Russell ergeben eine perfekte Verbindung.«
    »Ich kleide mich sofort an und komme hinunter.«
    »Zieh etwas an …«
    »… das ihm den Atem raubt?«
    Die Herzogin sah ihre Tochter mit prüfendem Blick an. »Wenn
du damit etwas meinst, das ihn bis ins Innerste erschüttert, so kommt das hin, Georgina.«
     
    »Sie sehen absolut hinreißend aus.« Francis küsste ihr die Hand.
    Allmächtiger, du hast sogar deine irritierende und arrogante, schleppende Redeweise abgelegt. Heute Morgen bist du der Ernst in Person. Georgina fand eine Lüge angebracht und fasste an ihre Stirn. »So fühle ich mich aber gar nicht. Gestern hat mich der Alkohol fast umgebracht. Ich kann mich an nichts mehr erinnern.

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