Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity

Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity

Titel: Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
Vom Netzwerk:
war.
    »Na, wenn sie reden kann, ist sie auch gesund«, stellte Kevin erleichtert fest.
    »Wovon spricht sie?«, fragte Leon in der Hoffnung, Kevin hätte etwas mehr von dem Redeschwall seiner Schwester verstanden. Doch weit gefehlt.
    »Das weiß ich doch nicht!«, stellte Kevin in einer Art klar, als ob er sie noch nie verstanden hätte. Oder es hatte ihn noch nie interessiert. Er gab ihr noch einen Klaps. »Hey, Schwesterherz. Wach auf!«
    Endlich öffnete auch Tanja die Augen – und sprang mit einem Satz aus dem Bett.
    »Was ist das für ein Raum? Ist ja voll krass hier. Ich dachte mir ja gleich, dass das eine abgefahrene Party wird, aber so hätte ich mir das dann doch nicht vorgestellt. Wieso bist du auch hier, Kevin? Du wolltest doch erst gar nicht mit.«
    »Hallo!« Kevin hatte sich vor seiner Schwester aufgebaut und winkte ihr zu, als ob sie sich weit weg befände. »Wir sind hier nicht bei Caesar. Hier ist auch keine Party!«
    »Nicht?«, fragte Tanja. »Also so was. Wir wollten doch zu Caesar? Also gut, Melanie war ja gleich dagegen, aber wir hatten uns doch geeinigt ...«
    »Wir sind gefangen!«, brüllte Kevin seine Schwester an. »Hol mal kurz Luft!«
    »Wieso gefangen?«, fragte sie völlig irritiert.

    Oben auf der Straße hatten sich Linda und Pep inzwischen hinter einer Hauswand versteckt, von wo aus sie den Gullydeckel, durch den man zur Piratenhöhle der Sharks gelangte, gut im Auge hatten. Über Sprachmodus und den Monitor in ihrem Ärmel loggte Linda sich in ihren Hauscomputer Floyd ein und kontrollierte die Gesichtserkennung der Überwachungskameras.
    Demnach war Tjark in den vergangenen zwanzigMinuten, in denen sie und Pep hierhergelaufen waren, nicht noch einmal aufgetaucht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit befand er sich also immer noch unterhalb der Straße in seiner Höhle. Wie aber sollten sie nach Leon suchen, solange sich die Sharks dort aufhielten?
    »Du warst doch da unten«, erinnerte Linda Pep. »Kannst du es nicht aufzeichnen, damit wir einen Plan entwickeln können? Vielleicht gibt es einen zweiten Zugang? Ist dir irgendetwas aufgefallen?«
    Pep dachte angestrengt nach. Aber die meiste Zeit hatten sie dort unten im Finsteren verbracht. Und ziemlich bald waren sie auf der Flucht gewesen und hatten nicht die Zeit gehabt, sich richtig umzusehen. Pep wusste nur von dieser großen Halle, von der aus es in einen Duschraum und in die Piratenhöhle ging. Laut Leon verbarg sich hinter einer der ehemaligen Duschkabinen ein geheimes Gefängnis. Von der Dusche aus würde man die Zelle dahinter nie vermuten, hatte Leon berichtet.
    »Vielleicht ist Leon in diesem Gefängnis eingesperrt?«, überlegte Pep.
    Doch Linda winkte ab. »Wenn sie ihn eingesperrt haben, hätte er längst fliehen können.«
    »Nicht, wenn sie ihn bewachen«, wandte Pep ein.
    Aber Linda gab sich auch damit nicht zufrieden. »Warum sollte man jemanden bewachen, den maneingesperrt hat? Sie wissen doch nicht, dass er durch Wände gehen kann.«
    »Und warum ist Leon dann nicht wieder aufgetaucht?«, fragte Pep, wobei ihm ganz mulmig wurde. Jetzt kam für ihn nur noch eine Möglichkeit infrage: Leon musste etwas zugestoßen sein.
    Doch Linda konnte sich auch noch etwas anderes vorstellen.
    »Was anderes?«, fragte Pep.
    Sie pulte ein Papier aus ihrem Anzug: den Steckbrief, mit dem Timor gesucht wurde. »Was, wenn er versucht, Timor dort unten zu befreien?«
    Pep biss sich auf die Lippen. »Den kann er natürlich nicht durch die Wände mitnehmen!«
    »Eben!« Linda glaubte, auf der richtigen Spur zu sein. »Vielleicht hat Leon irgendwo ein Versteck gefunden. Oder sie suchen auf der Flucht vor den Sharks einen Zugang in die Kanalisation?«
    »Das ist aber nur eine Vermutung«, stellte Pep noch mal klar.
    »Natürlich«, räumte Linda ein. »Aber trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass Leon noch da unten ist. Die Frage ist nur, wo genau? Und wie können wir helfen?«
    »Ich glaube, ich habe da eine kleine Idee«, bemerkte Pep. »Komm, ich zeig dir was!« Er zog seine Miniatur-Armbrust aus der Tasche und hielt sie Lindahin. Die zeigte sich allerdings nicht besonders beeindruckt.
    »Nettes Spielzeug. Und was sollen wir damit?«
    »Das ist kein Spielzeug!«, wehrte sich Pep entschieden. »Hier!« Aus einer weiteren Tasche holte er einen kleinen Pfeil hervor und legte ihn auf seine ausgestreckte Hand.
    »Ein Zahnstocher«, vermutete Linda. »Nur kleiner.«
    Pep quiekte auf. »Zahnstocher! Das ist ein Metallpfeil. Wenn ich dir den in

Weitere Kostenlose Bücher