Die unschuldige Geliebte
nehmen.
"Und
Sie?" hakte Sir Peter nach und lächelte sie wieder
freundlich an.
"Für
mich auch, bitte", antwortete sie.
"Leider
müssen die Kinder mit uns essen", entschuldigte er sich bei
ihr, während der junge italienische Ober ihr das Gewünschte
reichte. "Es stört mich sehr, dass sie hier sind, aber ich
konnte schlecht ablehnen."
Er
warf einen finsteren Blick in die Richtung der beiden und seufzte
dabei schwer, woraufhin die Kinder ihr noch mehr Leid taten.
"Ich
gehe mal zu ihnen und stelle mich ihnen vor", schlug sie vor und
ging dann zum Fenster.
Lucas
ertappte sich dabei, wie er fasziniert Suzys Hüftschwung und
ihren Po betrachtete.
"Hübsches
Mädchen", hörte er Peter leise sagen. "Ich
beneide dich, alter Junge."
Als
Lucas sah, dass der Blick seines Freundes ebenfalls auf ihrem Po
ruhte, stellte er sich vor diesen. Warum, wusste er selbst nicht.
"Hoffentlich
teilt uns der Präsident endlich mit …" beschwerte
Peter sich gerade, und automatisch richtete Lucas seine
Aufmerksamkeit auf ihn.
"Hallo,
ich bin Suzy", stellte Suzy sich lächelnd den beiden
Kindern vor.
"Sie
sind Lucas' Freundin, nicht?" fragte der kleine Junge und fügte
wichtigtuerisch hinzu: "Das hat Maria uns erzählt. Maria
ist eins der Hausmädchen."
Lucas'
Freundin! Ein seltsames, unerwünschtes Gefühl des Verlusts
und des Schmerzes überkam sie.
"Charlie,
du sollst nicht mit den Angestellten tratschen. Das würde Mummy
nicht gefallen", ermahnte seine Schwester ihn, und Suzy bemerkte
den ängstlichen und besorgten Ausdruck in ihren Augen, als sie
ihren jüngeren Bruder ansah.
"Du
kannst mir keine Vorschriften machen, Lucy", konterte er sofort.
"Wenn Sie Lucas' Freundin sind, heiraten Sie ihn dann?"
wandte er sich an Suzy.
Heiraten!
Lucas!
Unwillkürlich
erschauerte sie.
"Charlie,
so persönliche Fragen darf man nicht stellen. Das ist
unhöflich", erklärte Lucy herrisch.
"Unsere
Eltern waren auch verheiratet", fuhr Charlie fort und ignorierte
seine Schwester. "Aber jetzt sind sie es nicht mehr. Unsere
Mutter hat einen neuen Mann, und der mag uns nicht, stimmt's, Lucy?"
Sie
wurde rot. "Charlie, so etwas darfst du nicht sagen!"
"Warum
nicht? Ich hab gehört, wie Mummy es zu Tante Catherine gesagt
hat."
Die
armen Kinder, dachte Suzy traurig. Charlie war noch zu jung, um sich
darüber klar zu sein, was er von sich gab, aber Lucy war alt
genug, um deswegen in Verlegenheit zu geraten und sich zu ärgern.
Daher versuchte sie, die beiden abzulenken, indem sie sich
erkundigte: "Was habt ihr eben gespielt?"
Mit
ihrer Frage erzielte sie die gewünschte Wirkung, denn Charlie
begann sofort, sich begeistert über das Spiel und seine
Geschicklichkeit zu äußern. Während sie ihm zuhörte,
betrachtete sie Lucy. Diese lächelte zögernd. Das Kleid,
das sie trug, war sauber, gebügelt und sichtlich teuer, aber zu
kurz und zu eng. Suzy überlegte, ob sie es ausgesucht hatte,
weil es eines ihrer Lieblingskleidungsstücke war.
Lucas,
der immer noch Peters Ausführungen über den Präsidenten
lauschte, der ständig alle Vereinbarungen über den Haufen
warf, blickte zum Fenster. Die Kinder saßen jetzt links und
rechts von Suzy, kuschelten sich förmlich an sie und hingen an
ihren Lippen. Aus irgendeinem absurden Grund rief der Anblick der
drei ein Gefühl in ihm wach, das er lieber nicht ergründen
wollte. Daher war er erleichtert, als der Gong zum Abendessen
ertönte.
"Suzy,
meine Liebe, Sie haben ja keine Ahnung, wie sehr ich mich über
die Gesellschaft einer so attraktiven und charmanten jungen Frau wie
Ihnen freue", verkündete Sir Peter, sobald sie alle an dem
prächtigen antiken Esstisch saßen. "Und ich bin
sicher, dass die Kinder derselben Meinung sind, stimmt's, ihr
beiden?"
Gehorsam
nickten Charlie und Lucy.
"Du
kannst dich wirklich glücklich schätzen, Lucas", fuhr
Sir Peter fort. "Ich hoffe, dass Sie auch etwas Zeit mit uns
verbringen und nicht nur mit Lucas, Suzy. Die Kinder werden
begeistert sein, das weiß ich."
Suzy
musste sich ein Lächeln verkneifen, als ihr klar wurde, worauf
er hinauswollte. Offenbar wollte er sie dazu bewegen, ihm bei der
Kinderbetreuung zu helfen. Und sie musste zugeben, dass sie es sehr
gern tat, denn so konnte sie sich ein wenig ablenken. Daher lächelte
sie ihn an.
"Nach
dem Essen musst du Suzy unbedingt den Garten zeigen", erklärte
Sir Peter, nachdem er ihr Lächeln erwidert hatte. "Das
Anwesen ist wunderschön. Es gibt einen See …"
"Und
eine Grotte", warf Charlie eifrig ein. "Da
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