Die unsichtbare Pyramide
Stirn.
»Wer einem edlen Zweck dient, findet leichter Unterstützer«, erläuterte der Fürst die Weisheit seines Volkes.
Mit einem Mal riss Topra die Augen auf. »Halt mal! Die Bombe vor dem Portal des Palastbezirks – wart Ihr das?«
»Wie kommst du nur auf so was?«, entrüstete sich der Teguarfürst und kämpfte sichtlich gegen ein Lachen an.
»Das war ziemlich riskant, Freunde. Es hätten Unschuldige zu Schaden kommen können.«
»Anscheinend vertraust du deinen Fähigkeiten weniger, als wir es tun«, brach Hobnaj für den Fürsten eine Lanze. »Wir zweifelten keinen Moment daran, dass du die Sprengladung finden würdest. Wir verfolgten mit der Aktion ein ganz bestimmtes Ziel: deine Vertrauenswürdigkeit zu heben. Ich wusste, nur wenn General Waris dich für absolut loyal hält, würde er dir erlauben, dich nicht nur im Millionenjahrhaus, sondern auch in der Stadt frei zu bewegen.«
»Na ja, ganz so frei war es nicht. Der Amjib hat sich an meine Fersen geheftet.«
»Aber die Beschattung ist buchstäblich ins Wasser gefallen.«
Hobnaj grinste breit. »Wir waren an euch dran und hätten notfalls ein kleines Feuerwerk abgebrannt, um deine Überwacher von dir zu trennen, aber du hast das Problem viel eleganter gelöst. Der Trick mit dem Ausflugsdampfer – alle Achtung!«
Topra seufzte. »Ich wünschte, es wäre genauso leicht, Inukiths Schicksal zum Guten zu wenden. Übermorgen soll sie dieses Scheusal heiraten.«
Hobnaj sah ihn forschend an. »Du liebst Aabuwas Braut, nicht wahr?«
Topra nickte. »Das weißt du also auch schon. Ist etwa sie deine Spionin?«
»Wir haben nicht genug Zeit, um über Namen zu spekulieren«, wich der Nubier seiner Frage aus. »Lasst uns lieber nachdenken, wie wir Isfet aufhalten können. Seit du für den Pharao nach Bomben suchst, habe ich einige beunruhigende Informationen erhalten, die unseren Verdacht bestätigen: Isfet will das Wissen aus der Kammer des Imhotep benutzen, um sich das Drillingsuniversum zu unterwerfen. Irgendwie spielt auch Aabuwa bei seinen Plänen eine Rolle, aber ich weiß nicht, welche.«
»Er ist von gleichem Wesen wie ich«, erklärte Topra. Wenn Hobnaj davon noch nichts wusste, konnte Inukith wohl doch nicht seine Informantin sein.
»Natürlich!« Der Nubier schlug sich vor die Stirn. »Ihr beide seid unter ähnlichen Bedingungen zur Welt gekommen. Es würde mich nicht wundern, wenn Isfet oder Ibah-Ahiti oder sogar beide die Umstände der Geburt ihres Kronprinzen gezielt beeinflusst haben.«
»Und wie steht es mit Gisa? Bin ich auch nur ein Mittel zum Zweck?«
Hobnaj legte Topra die Hand auf die Schulter. »So etwas darfst du nicht denken, Junge. Obwohl mich die Verbindung deiner Mutter mit Isfet schmerzte wie ein giftiger Dorn im Fleisch, hat sie doch an die Liebe des Pharaos geglaubt. Du bist zufällig am Tag der großen Welle geboren worden.«
»Oder durch göttliche Vorsehung«, fügte Asfahan hinzu.
Hobnaj präsentierte seine hellen Handflächen. »Wie auch immer. Fatima hat mich eindringlich davor gewarnt, Isfet gewähren zu lassen.«
Topra holte tief Atem. »Ja, ich habe im Wüstenorakel auch mit ihr darüber gesprochen. Was können wir tun?«
Hobnaj nahm den Bund seines Gefährten zwischen die Finger und betrachtete ihn missbilligend. »Dazu kommen wir gleich. Zuerst sage mir, warum du dir dieses Ding hast andrehen lassen.«
»Es war die einzige Möglichkeit, in die Dienste des Pharaos zu treten.«
»Stammt die Idee von Isfet persönlich?«
»Eher von Aabuwa. Ich bin mir nicht ganz sicher.«
»Könnte es sein, dass der Prinz dein Geheimnis kennt?«
»Wenn ich das wüsste! Möglich wär’s. Immerhin sind wir von gleicher Art.«
»Dann schwebst du in großer Gefahr. Wir dürfen…« Hobnaj stockte.
»Was ist?«, fragte Topra, obwohl er längst sah, wie die Gesichter seiner Freunde zu glühen begannen.
»Der Glanz kehrt zurück!« Asfahans Stimme war nur ein Flüstern.
Auf Topras Gesicht spiegelte sich Entsetzen. »Ich hatte gehofft, es würde nicht so schnell wiederkehren. Ihr müsst mich sofort allein lassen!«
Der Fürst breitete die Hände aus und hob die Schultern. »Warum, Takuba? Wir kennen dein Leuchten. Weißt du nicht mehr, in Hobnajs Haus, in Siwa…«
»Topra glaubt, sein Bund könnte explodieren«, sprach der Nubier ruhig aus, was seinen jungen Gefährten bewegte.
Der war nur noch ein Nervenbündel. »Beim Schöpfer des Himmels und Anx’! Lauft, solange ihr es noch könnt!«
»Ich glaube nicht, dass der
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