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Die unsichtbare Sonne

Die unsichtbare Sonne

Titel: Die unsichtbare Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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gehört hatte, und kam dabei zu dem Schluß, daß hier nicht nur einige Milliarden Credits für die Handelsherren auf dem Spiel standen. Was geschah, wenn die mächtige Polesotechnische Liga hier eine Niederlage erlitt? Nun, die Kraoka würden sich vielleicht mit dem Erreichten zufriedengeben. Jedenfalls stellten sie keine unmittelbare Bedrohung der menschlichen Rasse dar, weil sie andersartige Planeten bevorzugten.
    Aber die Menschen auf Neuheim … Diese Leute fühlten sich tatsächlich als Kreuzfahrer! Falkayn stellte sich vor, was passieren würde, wenn diese straff organisierten Militaristen ihre Pläne verwirklichen konnten. Selbstverständlich würde es einige Zeit dauern, bevor sie sämtliche bewohnbaren Planeten in diesem Gebiet unter ihre Kontrolle gebracht hatten – aber dann gab es für sie bestimmt nur noch ein Ziel: Krieg gegen die verhaßten Händler der Liga!
    Diese Entwicklung mußte frühzeitig verhindert werden. Wenn die Landbesitzer jetzt eine Niederlage hinnehmen mußten, würde sich ihr Einfluß soweit verringern, daß auch auf Neuheim Frieden, Merkantilismus und Zusammenarbeit mit anderen Planeten modern wurde. Und ein Gehilfe, der wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen hatte, konnte bestimmt damit rechnen, früher als vorgesehen zum Meisterhändler befördert zu werden.
    Während ein Überbringer schlechter Nachrichten…
    »Schon gut«, murmelte Falkayn vor sich. »Aber bevor man etwas gegen die Landbesitzer unternimmt, muß man ihr verdammtes Planetensystem finden!«
    Sie konnten nicht damit rechnen, daß dieses Geheimnis ewig gewahrt bleiben würde. Für ihre Zwecke genügte es, wenn ihr Heimatplanet unbekannt blieb, bis sie dieses Gebiet unter ihre Kontrolle gebracht hatten, was voraussichtlich nicht mehr allzu lange dauern würde. Solange niemand wußte, von wo aus ihre Flotte operierte, hatten die Neuheimer alle Vorteile auf ihrer Seite.
    Trotzdem würde die Liga in einer Auseinandersetzung Sieger bleiben, falls sie sich dazu entschloß, einen Krieg gegen Neuheim zu führen. Daran war kein Zweifel möglich. Im Lauf der Zeit würde auch dieser geheimnisvolle Planet entdeckt werden. Und dann … Atombomben auf Neuheim … Nein!
    Die Landbesitzer rechneten vermutlich damit, daß die Liga sich nicht auf einen teuren Krieg einlassen würde, bei dem für sie nichts zu gewinnen war, sondern daß sie statt dessen zu Verhandlungen bereit sein würde, um ihre Verluste möglichst gering zu halten. Vielleicht hatten sie damit sogar Erfolg – aber nur Verrückte oder Fanatiker gingen solche Risiken ein. Arme Jutta! Wirklich schade, daß sie es in Gesellschaft dieser Leute aushalten mußte. Aber vielleicht ließ sich dieser Zustand ändern …
    Okay, wo lag also dieses komische Planetensystem?
    Anscheinend nicht allzu weit entfernt. Jutta hatte nicht viel verraten, als sie zugab, daß die Konstellationen dort kaum anders als hier aussahen. Die alten Kraoka waren nie imstande gewesen, übermäßig große Entfernungen in ihren primitiven Raumschiffen zurückzulegen. Das System mußte auch in diesem Gebiet zu finden sein, denn sonst hätte die Flotte nicht auf einer inneren Linie kämpfen können, die ihr einen Vorteil gegenüber den Ligaschiffen verschaffte.
    Und Antoran mußte groß und hell sein – etwa in der Klasse G0. Aber – jeder mögliche Stern schien nach den vorliegenden Informationen auszuscheiden. Oder war er vielleicht durch einen dichten Nebel verdeckt? Nein, denn selbst dann müßten irgendwo Funksignale aufzunehmen sein. Und Jutta hatte davon gesprochen, daß von Neuheim aus Sterne zu erkennen waren.
    Aurora. Hmmm. Sie hatte auch erwähnt, daß einige Dörfer in der Nähe der Pole verlegt werden mußten, weil der Planet sich seiner Sonne genähert hatte. Das ließ darauf schließen, daß die ersten Siedlungen am Äquator gegründet worden waren. Aber selbst dort gab es auffällige Auroras, so daß die Sonne dieses Planetensystems tatsächlich äußerst energiereich sein mußte.
    Nur merkwürdig, daß Neuheim sich auf einer exzentrischen Umlaufbahn bewegte. Und die übrigen Planeten anscheinend ebenfalls. Eigentlich unerhört. Man hätte fast glauben können, daß …
    Falkayn richtete sich plötzlich auf. Die Pfeife fiel ihm aus dem Mund und blieb in seinem Schoß liegen. »Der Teufel soll mich …«, murmelte er verblüfft vor sich hin.
    Er überlegte angestrengt und kehrte erst wieder in die Gegenwart zurück, als die glühende Asche aus seiner Pfeife die Hose in Brand

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