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Die unsichtbare Sonne

Die unsichtbare Sonne

Titel: Die unsichtbare Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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über die letzten Entwicklungen und kann bestimmte Maßnahmen empfehlen, die dann ergriffen werden.«
    »Dabei sehen Sie noch so jung aus«, murmelte sie.
    »Ich habe trotzdem schon einiges erlebt«, versicherte Falkayn ihr. »In meinem Beruf hat man oft Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Aber sprechen wir lieber von Ihnen.«
    Jutta Horn schien diese Aufforderung nicht auf sich persönlich zu beziehen, denn sie hielt ihm einen Vortrag über Antoran. Dabei stellte sich heraus, daß einige Planeten dieses Systems tatsächlich von Dzua aus besiedelt worden waren. Obwohl die Kolonisten nicht mehr zu anderen Sternen flogen, blieben die Handelsbeziehungen zwischen den Planeten erhalten, so daß die Technologie dort einen höheren Stand als auf Vanessa behalten hatte.
    Vor über vierzig Jahren war Robert Horn von Nova Germania von einem Kreuzer der Liga verfolgt worden und hatte dabei in der Nähe von Antoran Funksignale aufgenommen. Später war er dorthin zurückgekehrt und hatte die Planeten entdeckt.
    »Ja, er wurde verfolgt«, gab seine Tochter zu. »Er war einer der Führer während des Aufstandes der Landbesitzer … so gut und so intelligent, daß seine Gegner es nicht wagten, ihn zu amnestieren.«
    Falkayn hatte schon von diesem Aufstand gehört, der mit Hilfe einiger Schlachtschiffe der Liga niedergeschlagen worden war. Die Landbesitzer auf Nova Germania hatten sich gegen die Einführung einer demokratischen Verfassung zur Wehr gesetzt, weil sie ihre Macht und ihren Einfluß auf die Regierung des Planeten zu verlieren fürchteten. Kein Wunder, daß Jutta Horn der Liga nicht eben freundlich gesinnt war.
    Er lächelte und schenkte ihr einen zweiten Drink ein. »Ich verstehe«, sagte er dabei. »Schließlich stamme ich selbst von Hermes und bin der Überzeugung, daß eine funktionierende Aristokratie nicht leicht durch ein anderes System zu ersetzen ist.«
    Jutta Horn betrachtete ihn erstaunt. »Sie sind adlig geboren?«
    »Ich bin nur der jüngste Sohn«, erwiderte Falkayn bescheiden. Er fügte allerdings nicht hinzu, daß er zur Erde geschickt worden war, weil er sich nicht so aufgeführt hatte, wie man es von einem jungen Aristokraten erwarten konnte. »Bitte weiter. Sie faszinieren mich.«
    »Innerhalb des Planetensystems von Antoran gibt es eine Welt, auf der die Kraoka nicht leben können, weil sie zu weit von der Sonne entfernt, zu kalt und zu dunkel ist. Aber für uns Menschen genügt sie völlig. Das ist Neuheim, mein Heimatplanet.«
    Falkayn hörte aufmerksam zu und wußte jetzt, daß das System zumindest einen inneren Planeten aufwies, der für Kraoka geeignet war. Vermutlich sogar mehr als nur einen; die riesige Flotte, die Beljagor besichtigt hatte, konnte nur auf Planeten mit großer Bevölkerung und reichen Bodenschätzen gebaut worden sein. Aber das setzte wieder eine große Sonne mit einer breiten biothermalen Zone voraus. Unmöglich! Jeder Stern der Klasse F in diesem Gebiet war bereits von Expeditionen der Liga vermessen worden; die Sterne der Klasse G ebenfalls, so daß es kein System dieser Art…
    »Mein Vater ist mehrmals unerkannt nach Nova Germania zurückgekehrt«, berichtete Jutta Horn weiter. »Dort und auf anderen Planeten hat er Rekruten angeworben, unter die jetzt ganz Neuheim aufgeteilt ist.«
    Ich kann mir vorstellen, daß die Idee zu diesem Eroberungsfeldzug von dort ausgegangen ist, überlegte Falkayn sich. Die Kraoka waren bestimmt begeistert, als sie hörten, daß sie mit ihren Brüdern wiedervereinigt werden sollten. Und die Propaganda gegen die Liga hat ihnen weisgemacht, daß wir zuerst verschwinden müssen, bevor die Wiedervereinigung möglich ist.
    »Ihre Ingenieure haben also den Antoranern gezeigt, wie man Raumschiffe mit Hyperantrieb baut«, stellte er fest. »Ihre Offiziere haben die Besatzungen ausgebildet, während Ihre Agenten die Entwicklung außerhalb des Systems verfolgt haben – mein Gott, da waren Sie aber fleißig!«
    Jutta Horn nickte. Nach zwei Drinks klang ihre Stimme etwas undeutlich. »Ganz recht. Wir arbeiten alle nur dafür, daß der Kreuzzug Erfolg hat. Später haben wir wieder Zeit für andere Dinge. Darauf freue ich mich schon!«
    »Warum fangen Sie nicht gleich damit an?« erkundigte Falkayn sich. »Weshalb wollen Sie Krieg gegen die Liga führen? Wir haben nichts dagegen einzuwenden, daß die Kraoka auf eigene Kosten eine Flotte aufbauen. Und die bestehende Gesellschaftsordnung auf Neuheim interessiert uns ebenfalls nicht.«
    »Obwohl die Liga sich

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