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Die unsichtbare Sonne

Die unsichtbare Sonne

Titel: Die unsichtbare Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Mann, der in unserem Auftrag Planeten entdecken kann, die dann uns gehören!« Er stieß Falkayn den Ellbogen in die Rippen. »Wie gefällt Ihnen das, ha?«
    »Aber … aber …«
    Van Rijn schenkte zwei Glaser voll, stieß mit Falkayn an und erklärte seinen Vorschlag.
    Obwohl die Menschheit sich große Mühe gegeben hatte, den Teil der Galaxis zu erforschen, den sie bewohnte, gab es noch genügend unbekannte Gebiete. Die Raumfahrer hatten sich auf Planeten konzentriert, die offenbar interessant waren, und hatten dabei Millionen anderer unbeachtet gelassen. Viele von ihnen waren nicht einmal katalogisiert und würden vermutlich erst nach Jahrtausenden aus Zufall besucht werden. Aber statistische Berechnungen zeigten deutlich, daß Zehntausende dieser Planeten als Handelspartner wertvoll sein mußten. Weshalb sollte man also nicht einfach nach diesen Planeten suchen – und die Entdeckung so lange wie möglich geheimhalten?
    Am besten konzentrierte man sich auf einen Sektor, in dem verhältnismäßig wenig Verkehr herrschte: zum Beispiel Spika. Dort wurde ein Stützpunkt eingerichtet, von dem aus Hunderte von billigen Roboterraumschiffen starteten. Sobald sie einen Planeten entdeckt hatten, der vielversprechend zu sein schien, kamen sie mit allen verfügbaren Informationen zurück. Dann stattete das Handelsschiff diesem Planeten einen Besuch ab, legte dort die Grundlagen für ein Handelsabkommen und benachrichtigte van Rijn.
    »Eine dreiköpfige Besatzung müßte genügen«, sagte er. »Hoffentlich genügt sie, nachdem Ihre verdammte Gewerkschaft so unverschämte Provisionen verlangt! Sie als Meisterhändler beurteilen die Möglichkeiten des Planeten und führen die Verhandlungen. Die beiden anderen müssen in Planetologie und Xenobiologie ausgebildet sein. Am besten suchen Sie sich welche von anderen Planeten, damit die verschiedenen Talente sich wirksam ergänzen. Außerdem schlage ich vor, daß Sie gleich morgen …«
     
    *
     
    Als Falkayn seinen Bericht beendet hatte, nickte Stepha verständnisvoll. »Sie wußten also, daß hier eine Zivilisation existiert, die Metalle verarbeitet«, stellte sie fest. »Aber Ihre Roboter – mein Gott, wenn ich daran denke, daß ich meinen Urgroßvater ausgelacht habe, als er mir von Robotern erzählen wollte! – haben uns Ershoka natürlich nicht gesehen. Weshalb sind Sie dann überhaupt hierhergekommen?«
    »Ein erdähnlicher Planet ist immer eine Untersuchung wert«, antwortete Falkayn.
    »Was? Auf der Erde sieht es nicht anders aus? Aber Urgroßvater …«
    »Jeder Planet, auf dem Menschen ohne besondere Schutzanzüge leben können, gilt als erdähnlich. Allerdings gibt es nicht allzu viele. Die physikalischen Gegebenheiten, die Biochemie, die Ökologie … und so weiter. Ikrananka ist in vieler Beziehung anders als die Erde.«
    »Wofür interessieren Sie sich hier?«
    »Oh, für eine ganze Menge verschiedener Dinge. Unter anderem einige neue Antibiotika, wahrscheinlich Gewürze, neue Pelzarten und andere Waren. Außerdem eine gut entwickelte Zivilisation, die uns einen Teil unserer Waren abnehmen kann.«
    »Warum sind Sie ausgerechnet bei Haijakata gelandet?« fragte Stepha. »Sie müssen doch gewußt haben, daß Katandara die größte Stadt ist.«
    »Wir wollten nicht riskieren, gleich von Anfang an von neugierigen Besuchern überrannt zu werden«, erklärte Falkayn ihr. »Wenn man einen neuen Planeten besucht, braucht man einige Zeit, um sich an die dort herrschenden Verhältnisse zu gewöhnen und die Sprache zu lernen. Genau das haben wir bisher getan, und der Kaiser hat uns Gujgengi als Lehrer geschickt, nachdem er von unserer Ankunft gehört hatte. Wir wollten schon früher die Hauptstadt besuchen, aber sobald wir davon sprachen, erfand der Professor eine Ausrede nach der anderen. Das war vor drei oder vier Wochen.«
    »Ich frage mich nur, wieviel wir wirklich gelernt haben«, murmelte Chee.
    »Was sind Wochen?« fragte Stepha.
    »Lassen wir das«, meinte Chee. »Hören Sie zu, junge Frau, Sie sind unter Umständen daran schuld, daß wir hier einen guten Markt verlieren.«
    »Warum erobern Sie den Planeten nicht einfach?« wollte Stepha wissen.
    »Ein höchst unmoralisches Vorgehen«, wandte Adzel entrüstet ein. »Außerdem bringt das keine wirtschaftlichen Vorteile. Es ist schon immer das Bestreben der Liga gewesen, andere …«
    »Wann kommt ihr endlich zur Sache, ihr Schwätzer?« kreischte Chee. »Welchen Zweck hatte die Verfolgung?«
    Ein Alarmsignal ertönte.

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