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Die unsterbliche Braut

Die unsterbliche Braut

Titel: Die unsterbliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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Schlafzimmer zurückließen. In mir zerriss etwas, als mir klar wurde, dass dies die letzten Worte gewesen sein könnten, die ich je aus Henrys Mund gehört hatte, und ich umklammerte das Kleid so fest, dass der Stoff zu reißen drohte.
    „Ich schwöre“, murmelte ich Pogo zu, „wenn einer von beiden endgültig stirbt, rede ich nie wieder ein Wort mit ihm.“
    Ich mochte nicht mehr in Eden sein, aber manche Dinge änderten sich nie.
    Ava half mir, mich fertig zu machen, dirigierte mich auf den Stuhl vor dem Schminktisch und verbrachte fast eine Stunde damit, mich zu frisieren. Ich ließ sie ein bisschen Make-up und Lippenstift auftragen, aber als sie auch noch mit Mascara und Eyeliner auf mich losgehen wollte, legte ich endgültig ein Veto ein.
    „Komm schon, Kate“, schmollte sie. „So was erlebst du nur einmal im Leben. Du musst absolut hinreißend aussehen, sonst würde ich mir nie verzeihen.“
    „Willst du damit sagen, ich brauche Make-up, um schön auszusehen?“, konterte ich, und ihre perfekt geschminkten Augen wurden groß.
    „Nein, natürlich nicht! Ich meinte nur … Ich will dich doch nicht zu einer völlig anderen Person machen. Ich will dich nur zu der hübschesten Kate machen, die du sein kannst.“
    „Wird das bei der Zeremonie einen Unterschied machen?“
    „Nein“, gestand sie zögernd ein, und damit hatte sich die Sache erledigt.
    Für die nächste halbe Stunde gelang es mir noch, meine Panik im Zaum zu halten. Aber als es schließlich Zeit für die Zeremonie wurde und James und Henry noch immer nicht zurück waren, wurde sie immer größer, bis ich sie nicht länger ignorieren konnte. Was, wenn ihnen etwas zugestoßen war? Woher wüssten die anderen, dass sie Hilfe bräuchten?
    „Das kommt mir bekannt vor“, flötete Ava fröhlich vor sich hin, als sie mich durch die Korridore führte, die aus dem Privatflügel in den Bereich führten, der offensichtlich der öffentliche Teil war. Die Wände waren nicht mehr rot, sondern cremefarben und golden, und einen Moment lang vergaß ich, dass wir uns in der Unterwelt befanden – zumindest bis wir an einem von schweren Vorhängen gezierten Fenster vorbeikamen und ich den Fehler beging, nach draußen zu sehen.
    Wäre Henry bei mir gewesen, wäre es wenigstens erträglich gewesen. Doch als Ava mich vor einer großen Flügeltür anhalten ließ, die mich stark an den Eingang zum Ballsaal auf Eden Manor erinnerte, war immer noch keine Spur von Henry oder James zu entdecken. Aber immerhin verstand ich endlich, was Ava mit „bekannt“ meinte.
    „Hat Henry Eden Manor nach dem Vorbild dieses Palasts bauen lassen?“, fragte ich nach und sah mich um, während wir warteten. Von der Farbe des Teppichs und der Wände bis hin zu dem Weg, den Ava gewählt hatte, um mich hierher zu führen, erinnerte mich alles an Eden. Ich konnte nicht umhin, mich an die Nacht zu erinnern, in der ich dem Rat beinah genau ein Jahr zuvor vorgestellt worden war.
    „Manches davon“, bestätigte Ava. „Der Palast ist natürlich größer, aber die wichtigsten Teile hat er beibehalten.“
    Wenigstens würde Henry sich niemals in seinem eigenen Zuhause verlaufen, egal, wie viele er davon besaß. „Glaubst du, er wird rechtzeitig zurück sein?“
    „Natürlich“, beruhigte sie mich. „Ohne ihn kann’s nicht losgehen.“
    „James würde sich wahrscheinlich freiwillig umbringen lassen, damit er nicht kommen muss“, murrte ich mit finsterem Blick. „Oder was glaubst du, warum sie direkt vor der Zeremonie so plötzlich abgehauen sind?“
    Ava versteifte sich und wich meinem Blick aus, als sie antwortete: „Weil es Henrys Job ist.“
    „Und der hätte nicht warten können?“
    Ungehalten verzog sie den Mund. „Du kannst nicht von Henry erwarten, jemand zu sein, der er nicht ist. Er ist seit tausend Jahren nicht mehr verheiratet gewesen. Es wird eine Zeit lang dauern, bis er sich wieder daran gewöhnt, aber wenn es so weit ist, wird es das Warten wert sein. Er ist es einfach nur gewohnt, seine Pflichten an erste Stelle zu stellen, das ist alles.“
    Bei dieser Antwort fühlte ich mich wie eine Idiotin, und unter dem Make-up, das Ava mir ins Gesicht geklatscht hatte, brannten mir die Wangen. „Er hat mich kaum berührt“, sagte ich und kämpfte darum, meine Stimme unter Kontrolle zu halten. „Sechs Monate lang haben wir uns nicht gesehen, und er hat’s nicht mal geschafft, mir einen Begrüßungskuss zu geben. Ich verlange gar nicht, dass er sich verändert, aber es

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