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Die unsterbliche Braut

Die unsterbliche Braut

Titel: Die unsterbliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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Rats ernannt worden war.
    Calliope blieb still, und Walter seufzte. Es war der Laut eines Vaters, dessen Kind versuchte, ihn mit Schweigen zu strafen – nicht die Art Seufzen, die man ausstieß, wenn der Befragte sich weigerte, zu antworten. So unermesslich die Macht auch sein mochte, die Walter besaß: Er würde sie nicht gegen Calliope einsetzen, dessen war ich mir sicher. Sie gehörte zur Familie.
    Ich wusste nicht, ob das für mich in Ordnung war oder nicht. Walter hatte ihr furchtbare Dinge angetan, ob absichtlich oder nicht, und er hatte sie durch die Hölle geschickt. Doch wie James gesagt hatte: Das entschuldigte nicht, was sie getan hatte, und Walter hatte – wie wir alle – die Pflicht, dafür zu sorgen, dass es nie wieder geschehen konnte.
    „Bitte rede mit uns“, wandte ich mich an Calliope und war erleichtert, dass meine Stimme einigermaßen fest klang. „Was auch immer mit Kronos vorgefallen ist, jetzt ist es vorbei, und Walter und Phillip und Henry – sie werden dir nicht wehtun.“
    Hinter mir spürte ich, wie sich Henry verspannte. Wenn es nach ihm ginge, wäre sie nicht mehr als ein Haufen Asche.
    Ein träges Lächeln breitete sich auf Calliopes Gesicht aus, und in ihren Augen lag ein boshaftes Funkeln. „Du glaubst, es ist vorbei? Henry hat sieben von den Gitterstäben geöffnet. Es war sowieso nur eine Frage der Zeit, wann Kronos ganz ausbrechen würde, aber jetzt wird er bis zur Wintersonnenwende frei sein. Und wenn es so weit ist, wird er kommen, um mich zu holen, und er wird euch alle dafür vernichten, dass ihr ihn gefangen gehalten habt.“
    Niemand sagte Calliope, dass sie falschlag. Schweigend beobachteten die drei Brüder uns, und keiner von ihnen machte sich die Mühe, ihr zu erzählen, der Rat würde Kronos in Schach halten.
    Denn das konnten sie nicht. So oder so würde Kronos entkommen, und es gab nichts, um das zu verhindern. Meinetwegen würde Kronos genau das tun, was er wollte, und ohne Calliope war der Rat machtlos dagegen.
    So furchtlos ich auch auftreten wollte, bei dieser Erkenntnis wich mir alles Blut aus dem Gesicht, und ich verkrampfte die Hände im Schoß. Henry streichelte mir den Nacken, doch seine Berührung brachte keine Erleichterung. Es war alles vergebens gewesen.
    „Calliope“, schaltete sich nun Walter ein. „Du weißt, was nicht nur mit uns, sondern mit der gesamten Welt geschehen wird. Kronos wird sie wieder für sich beanspruchen, und es wird niemanden mehr geben, der die Menschheit beschützen kann.“
    Calliope rümpfte die Nase und schwieg.
    „Bitte“, drang Walter in sie. „Schließ dich uns an, und gemeinsam werden wir ihn noch einmal besiegen. Du weißt, dass wir es ohne deine Fähigkeiten nicht schaffen, und wenn du das für uns tust, werden wir dir deine Missetaten vergeben. Alles, was du getan hast, wird vergessen sein, und deine Strafe wird aufgehoben. Wir werden dich als unsere Königin wieder in unserer Mitte willkommen heißen, diesen Zwischenfall hinter uns lassen und unser Leben weiterleben.“
    „Und dann was?“, entgegnete Calliope, und jede Spur von Selbstgefälligkeit war aus ihrem Gesicht verschwunden. „Kate lebt glücklich bis ans Ende aller Tage mit Henry zusammen, und ich kann dir weiter dabei zusehen, wie du jedes Mal deinen Treueschwur brichst, sobald dir ein hübsches Mädchen unter die Augen kommt? Nein, Walter, ich bin ganz glücklich, da, wo ich jetzt bin. Kronos belohnt Loyalität. Alles, was ich für meine Treue dir gegenüber bekommen habe, sind ein gebrochenes Herz und uneheliche Stiefkinder.“
    „Und was glaubst du, was du für deine Loyalität Kronos gegenüber bekommst?“, erwiderte er. „Die Asche derjenigen, die du am innigsten liebst, und nichts als Einsamkeit für den Rest der Ewigkeit, wenn er deiner nicht vorher schon müde wird. Das ist es, was dich erwartet, wenn du diesen Weg weiter beschreitest.“
    „Dann werde ich wenigstens die Befriedigung haben, zu wissen, dass du tot bist. Das wird mich nachts besser warm halten, als du es je getan hast.“
    „Dann ist diese Unterhaltung beendet.“ Walter ließ sie los und wandte sich an seine Brüder. „Was wollt ihr mit ihr tun?“
    „Ich vermute, es wäre zu viel verlangt, wenn ich dich darum bitte, einen Weg zu finden, sie vergehen zu lassen“, antwortete Henry kühl. „Da Kronos’ Gefängnis bald leer sein wird, könnte sie vielleicht seinen Platz einnehmen.“
    „Eine exzellente Idee“, meinte Walter und blickte um Zustimmung heischend

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