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Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Titel: Die Unsterblichen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Magary
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eine Gruppe, die an die Öffentlichkeit geht, dann muss ich dem widersprechen. Nein, er wird es nicht dulden. Er wird alle aufspüren, die die russische Einheit bedrohen, und er wird sie zerstören.
    Dmitrow: Wenn sie beschließen, mich zu verfolgen, auch gut. Wir werden es austragen. Und wenn ich sterbe, dann weiß ich wenigstens, dass ich als freier Mann sterbe und nicht als Teil von Solowjews Farmen.
    Mascis: Haben Sie Menschen getötet, seit Sie desertiert sind?
    Dmitrow: So weit ist es noch nicht gekommen. Viele Menschen glauben, dass wir noch immer für die russische Armee arbeiten, also legen sie ihre Waffen nieder, wenn sie uns sehen.
    Mascis: Aber Sie plündern noch immer. Sie nehmen noch immer alles gewaltsam an sich, was Ihnen nicht gehört, und bedrohen Menschen.
    Dmitrow: Aber so läuft es mittlerweile auf dieser Welt! Du nimmst, oder es wird dir alles genommen. Wir müssen es tun, bis eines Tages jemand beschließt, uns aufzuhalten. Wir nehmen, was wir brauchen, um zu überleben – und dann nehmen wir uns vielleicht noch ein bisschen mehr.
    Mascis: Ist dieses Leben nun besser als Ihr Leben in der Armee? Ist es ethisch eher vertretbar?
    Dmitrow: Nein. Aber zumindest gehört das, was wir uns nehmen, auch uns. Es gehört mir. Nach all den Jahren habe ich es mir verdient. Ich habe es mir verdient, dass das, was ich mir nehme, auch mir gehört und niemandem sonst. Das ist das Mindeste, das diese Welt mir schuldet.
    GEÄNDERT AM:
    19.06.2059, 13:34 Uhr

Eine Überraschung zum Deaktivierungstag

    Gestern Morgen wachte ich auf, weil mein WEPS verrückt spielte. Ich schaltete das Display ein. Matt tauchte vor mir auf. Seine Haare wuchsen unter einem Hut hervor wie orangefarbene Flügel. Bevor er noch irgendetwas sagte, rülpste er. »Gefällt er dir?«
    »Super.«
    »Hey, ich habe gehört, dass du heute deinen Deaktivierungstag feierst«, sagte er. »Bruce hat es mir verraten. Wie hoch ist noch mal dein Deaktivierungsalter?«
    »Neunundzwanzig.«
    »Ja, super, Mann, du siehst keinen Tag älter als sechzig aus. Wie auch immer, du musst heute nach Annandale fahren. Das ist deine Deaktivierungstag-Überraschung. Du darfst einen Glampir killen.«
    »Mein Gott, einen dieser Möchtegernvampire?«
    »Ja, genau. Mit einem weiß bemalten Gesicht und diesen bekloppten satanischen Ritualen und dem ganzen Scheiß. Das wird lustig. Ihr Jungs solltet euch etwas zum Essen mitnehmen.«
    »Wo ist die Akte?«
    »Das weiß ich nicht. Frag mich so etwas doch nicht. Ernie hat den ganzen Kram. Ich muss runter zum Fluss und versuchen, dieses Boot hier zu verkaufen. Magst du Boote? Das hier ist echt großartig. Ich habe den Rumpf selbst nachgebessert. Außerdem habe ich einen neuen Elektromotor eingebaut, der ist echt ätzend . Aber er ist da drin.«
    »Meine Wohnung befindet sich in einem Haus in der Stadt, da ist nirgendwo Wasser in der Nähe.«
    »Aber irgendwann wird das Haus am Wasser liegen. Ich sage es dir immer wieder: Wasser ist das neue Land.«
    »Und was soll ich mit einem Boot?«
    »Ja, ja, werd’ jetzt bloß nicht sauer. Ich hätte dir ein gutes Angebot gemacht. Du wärst der Boot-König von Falls Church geworden. Aber jetzt hast du es vermasselt. Verschwinde und mach den Glampir kalt, und zwar ohne Boot.«
    Der Verkehr war wieder einmal besonders furchtbar. Mindestens an drei Stellen ragte eine ganze Reihe am Straßenrand geparkter Elektroautos in die rechte Spur hinein. Als Ernie und ich schließlich bei dem Haus ankamen, war es bereits zwei Uhr. Dieser Teil von Annandale ist relativ ruhig, doch ich wollte nicht, dass sich der Vorfall, der sich im Südosten von DC ereignet hatte, wiederholte. Ich kaute während der ganzen Fahrt auf meinen Nägeln herum. Ich riss die weißen Ränder mit den Zähnen ab, und das Nagelbett begann zu bluten. Dann kaute ich auf der Haut darunter herum und biss und nagte an den zahlreichen Fetzchen. Ernie sah mich an. Ich vergrub meine Fingerspitzen in meinen Handflächen, als würde ich die Hände halbherzig zu einer Faust ballen.
    Er versuchte mich zu beruhigen. »Es ist okay, John. Wenn wir verschwinden, wird es sicher noch hell genug sein.«
    »Ich hatte einen Freund, der vor langer Zeit einmal von Glampiren überfallen wurde«, erzählte ich ihm. »Er versuchte, bei einem Mädchen zu landen, das vermutlich selbstmordgefährdet war. Sie nahm ihn mit zu einem Treffen, bei dem diese Vollidioten von Vampiren singend mitten im Wald im Kreis tanzen. Er machte mit, weil er … Wie auch immer.

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