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Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Titel: Die Unsterblichen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Magary
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müssen. Die Pensionsleistung ist mir die Sache nicht wert, aber ich bin mir sicher, dass viele Jungs das anders sehen.«
    Der Verteidigungsminister, Samuel Templeton, antwortete auf Marshalls Anschuldigungen via E-Mail: »Sollte Marshall tatsächlich das Heilmittel im Austausch gegen eine Verlängerung der Dienstzeit und eine erweiterte Pensionsleistung angeboten worden sein, so geschah dies ohne das Wissen des Verteidigungsministeriums und des Pentagons. Es gibt kein Programm, das die Verabreichung des Heilmittels vorsieht, und es wird auch keines geben. Und es gibt sicher keine faustischen Pensionsvereinbarungen, die wir unseren Soldaten anbieten, egal wie erfolgreich sie sind. Sämtliche Militärs, die unabhängig agieren und diese Art von Vereinbarungen anbieten, werden sich vor Gericht verantworten müssen.«
    Obwohl sich nur ein einziger Soldat öffentlich geäußert hat, haben zahlreiche andere aus allen Bereichen der US-Armee gegenüber der New York Times ähnliche Vorwürfe erhoben, sowohl was die Details der Vereinbarungen als auch was die geheime Vorgehensweise anbelangt.
    »Wir wissen alles darüber«, sagt ein Offizier, der anonym bleiben möchte. »Und wenn es einem nicht persönlich angeboten wurde, dann hat man zumindest davon gehört. Wir sind vierundzwanzig Stunden am Tag zusammen, und zwanzig Stunden davon haben wir nichts zu tun. Die Jungs reden. Als es mir angeboten wurde, wurde ich zu einem persönlichen Treffen mit einem sehr hohen Vorgesetzten befohlen.«
    Ein weiterer Soldat, der ebenfalls anonym bleiben möchte, gibt an, das Angebot angenommen zu haben. »Als ich erst einmal Ja gesagt hatte, gab es kein Zögern mehr. Sie ließen mich einen Vertrag unterschreiben. (Der Bitte der New York Times, eine Kopie des Vertrags sehen zu dürfen, wurde nicht Folge geleistet, die Red.) Am nächsten Morgen ging ich zum Arzt und ließ mir Blut abnehmen. Zwei Wochen später bekam ich drei große Spritzen, und das war’s dann. Ich hatte bloß mit drei Personen zu tun gehabt: mit meinem unmittelbaren Vorgesetzten, mit einem sehr viel höheren Vorgesetzten und mit dem Arzt. Sonst war niemand daran beteiligt. Ich lebe allein, und ich mag meine Arbeit. Ich musste nicht einmal darüber nachdenken.«
    Wir fragen den Soldaten, ob es ihm erlaubt ist, mit anderen über die Deaktivierung zu sprechen. »Nein, es wird streng nach dem Motto ‚Nicht fragen, nichts sagen‘ vorgegangen. Mir wurde unmissverständlich klar gemacht, dass es sehr, sehr schlechte Auswirkungen auf mich haben würde, sollte ich darüber sprechen.«
    Die New York Times hat zwei nicht namentlich genannte britische Soldaten ausfindig gemacht, deren Aussagen jenen ihrer US-Kollegen verblüffend ähneln. Es ist weithin bekannt, dass die russische Armee ihren Truppen das Heilmittel angeboten (und die Männer in einigen Fällen sogar dazu gezwungen) hat. Sowohl die Vereinigten Staaten von Amerika als auch Großbritannien haben Russland genau aus diesem Grund vorgeworfen, einen sogenannten »Wettlauf um die meisten Soldaten« angezettelt zu haben.
    Nachdem er mit einer Vielzahl von ähnlichen Berichten von Soldaten aus Amerika und Großbritannien konfrontiert worden war, wiederholte der Sprecher des Weißen Hauses, Mike Durant, Tempeltons Dementi: »Das Weiße Haus weiß weder über solche Vorgänge Bescheid, noch gibt es geheime Pläne, ein solches System einzuführen. Der Präsident plant, dieses im Untergrund laufende Programm vollständig aufzudecken und zu eliminieren. Der Präsident billigt nicht, dass die Regierung in irgendeiner Weise das Heilmittel verwendet, und er wird auch nicht zulassen, dass die Verwendung des Mittels seine Haltung gegen eine legale Verbreitung in Frage stellt.«
    Mit der verblüffenden Ähnlichkeit der Geschichten konfrontiert, meint Durant lediglich: »Ich kann es nicht erklären, daher muss ich es als puren Zufall einstufen. Entweder das, oder diese Anschuldigungen sind durch und durch falsch.«
    Lt. Marshall konnte jedenfalls seine letzte Dienstzeit ohne Zwischenfälle beenden und sich zu Hause zur Ruhe setzen. »Ich bereue meine Entscheidung nicht«, sagt er. »Und ich glaube nicht, dass meine Vorgesetzten grundsätzlich falsch gehandelt haben, als sie es mir anboten. Wir befinden uns im Krieg, und man muss sich die besten Ressourcen sichern, die es gibt, wenn man vor hat zu gewinnen:«
    Er öffnet eine kalte Limonade und trinkt einen Schluck: »Die Sache ist bloß die, dass ich einfach schon zu lange da drüben

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