Die Unsterblichen: Roman (German Edition)
gezwungen) hat. Sowohl die Vereinigten Staaten von Amerika als auch Großbritannien haben Russland genau aus diesem Grund vorgeworfen, einen sogenannten »Wettlauf um die meisten Soldaten« angezettelt zu haben.
Nachdem er mit einer Vielzahl von ähnlichen Berichten von Soldaten aus Amerika und Großbritannien konfrontiert worden war, wiederholte der Sprecher des Weißen Hauses, Mike Durant, Tempeltons Dementi: »Das Weiße Haus weiß weder über solche Vorgänge Bescheid, noch gibt es geheime Pläne, ein solches System einzuführen. Der Präsident plant, dieses im Untergrund laufende Programm vollständig aufzudecken und zu eliminieren. Der Präsident billigt nicht, dass die Regierung in irgendeiner Weise das Heilmittel verwendet, und er wird auch nicht zulassen, dass die Verwendung des Mittels seine Haltung gegen eine legale Verbreitung in Frage stellt.«
Mit der verblüffenden Ähnlichkeit der Geschichten konfrontiert, meint Durant lediglich: »Ich kann es nicht erklären, daher muss ich es als puren Zufall einstufen. Entweder das, oder diese Anschuldigungen sind durch und durch falsch.«
Lt. Marshall konnte jedenfalls seine letzte Dienstzeit ohne Zwischenfälle beenden und sich zu Hause zur Ruhe setzen. »Ich bereue meine Entscheidung nicht«, sagt er. »Und ich glaube nicht, dass meine Vorgesetzten grundsätzlich falsch gehandelt haben, als sie es mir anboten. Wir befinden uns im Krieg, und man muss sich die besten Ressourcen sichern, die es gibt, wenn man vor hat zu gewinnen:«
Er öffnet eine kalte Limonade und trinkt einen Schluck: »Die Sache ist bloß die, dass ich einfach schon zu lange da drüben war.«
Assistenz: Rita Marquez und Mike Greengrass.
GEÄNDERT AM:
14.08.2019, 07:30 Uhr
» Nicht fragen, nichts sagen«
Hier ist ein Artikel von der Website der Tageszeitung New York Times:
Die US-Armee bietet ihren Soldaten das Heilmittel im Austausch gegen eine Verlängerung des Militärdienstes an
Von Lee Dessick
Macon, Georgia – Leutnant Oberst David Marshall sitzt auf der Terrasse seines Hauses und zieht lange und genussvoll an seiner Zigarette. Er hat seiner Frau versprochen, eher früher als später mit dem Rauchen aufzuhören. Er hat vor, noch sehr lange zu leben. Und zufällig wollte sein früherer Arbeitgeber, die US-Armee, genau dasselbe.
Vor einem Jahr war Lt. Marshall in Kandahar stationiert. Als Kriegsveteran mit einem ausgezeichneten Ruf als Bataillonsführer und einem Bronze Star bereitete er sich gerade auf das Ende seines Militärdienstes im November und auf den Beginn seines zivilen Lebens vor. Er hatte vor, hier in seiner Heimatstadt Macon, Georgia, im Vertragsunternehmen seines Schwiegervaters mitzuarbeiten. Vor dem Ende seiner letzten Dienstzeit wurde Marshall laut eigenen Angaben von seinem Vorgesetzten (dessen Namen Marshall nicht nennen möchte) zu einem privaten Treffen unter vier Augen gerufen.
»Er bot mir das Heilmittel als Gegenleistung für eine weitere zehnjährige Verpflichtung an«, sagt er.
Zahlreiche Militärbedienstete, die anonym bleiben möchten, haben der New York Times ebenfalls bestätigt, dass ihnen das Heilmittel im Austausch gegen eine Verlängerung ihrer Dienstzeit angeboten worden war. Lt. Marshall ist jedoch das erste Mitglied der Streitkräfte, das mit solchen Anschuldigungen an die Öffentlichkeit geht. Ihm wurde befohlen, seinen Kameraden nichts von dem Angebot zu erzählen. Weiterhin verlangte die Armee innerhalb von achtundvierzig Stunden nach einer Antwort. Außerdem war ihm eine erhöhte Alterspension in Höhe von 80 % seines Solds nach Beendigung der zusätzlichen zehn Jahre angeboten worden, und zwar für den Rest seines Lebens. Üblicherweise sind zwanzig Dienstjahre nötig, um eine Pension in der Höhe von 50 % des Solds zu erhalten.
»Sie sagten mir, dass sie nur jenen Leuten ein solches Angebot machen, auf die sie nicht verzichten wollen. Ehrlich gesagt war ich schockiert. Ich hatte achtundvierzig Stunden Zeit, um mich zu entscheiden, ob ich ein weiteres Jahrzehnt dort bleiben wollte, weit fort von meiner Familie. Es wäre eine leichte Entscheidung gewesen, wenn nicht die Sache mit der Pension gewesen wäre. Sie bieten es einem zusätzlich an und machen es einem praktisch unmöglich, Nein zu sagen. Letzten Endes habe ich ihnen aber dennoch eine Abfuhr erteilt«, sagt er. »Denn ich habe genügend Geld gespart, um mich illegal deaktivieren zu lassen, wenn ich das wirklich will, und zwar ohne weitere Dienstjahre absolvieren zu
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