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Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Drinas Klon. Sie zieht sich an wie sie, benimmt sich wie sie, hat sogar dieselbe Augenfarbe. Ganz im Ernst, schau in der Mittagspause mal an unserem Tisch vorbei, dann wirst du's sehen.« Wütend funkele ich ihn an, als wäre es seine Schuld. Doch sobald unsere Blicke sich begegnen, erliege ich augenblicklich von Neuem seinem Zauber, bin ein hilfloser Stahlbrocken vor seinem unwiderstehlichen Magnet.
    Er holt tief Luft, ehe er antwortet: »Ever, es ist nicht so, wie du denkst.«
    Ich mache mich los und presse die Lippen zusammen. Du hast doch keine Ahnung, was ich denke.
    »Lass es mich wiedergutmachen. Geh mit mir aus, wir machen was ganz Besonderes, ja? Bitte.«
    Ich kann die Wärme seines Blickes auf meiner Haut spüren, aber ich werde keinen Versuch riskieren, ihm in die Augen zu sehen. Ich möchte, dass er sich nicht sicher ist, dass er zweifelt. Ich will das Ganze so lange hinziehen, wie ich kann.
    Also rücke ich ein wenig auf meinem Stuhl umher, werfe ihm einen raschen Blick zu und antworte: »Mal sehen.«
     
    Nach der vierten Stunde, Geschichte, wartet Damen vor der Tür. Und in der Annahme, dass er bloß mit mir zum Lunch gehen will, sage ich: »Ich packe nur schnell meinen Rucksack in den Spind, bevor wir rübergehen.«
    »Ist nicht nötig.« Er lächelt, legt mir den Arm fest um die Taille. »Die Überraschung beginnt hier und jetzt.«
    »Überraschung?« Ich schaue in seine Augen, und die ganze Welt schrumpft zusammen, bis nur noch er und ich übrig sind, umgeben von statischem Rauschen.
    »Du weißt doch, was ganz Besonderes unternehmen - so besonders, dass du mir meine Fehltritte verzeihst.«
    »Und was ist mit unseren Kursen? Wir schwänzen einfach den Rest des Tages?« Ich verschränke die Arme vor der Brust, allerdings größtenteils nur zur Show.
    Er lacht und beugt sich zu mir, seine Lippen streifen seitlich meinen Hals, während sie das Wort formen - Ja. Und als ich mich von ihm losmache, höre ich mich staunend » Wie denn?« antworten, anstatt »Nein«.
    »Keine Angst.« Er lächelt und drückt mir die Hand, während er mich durchs Tor führt. »Bei mir bist du immer in Sicherheit.«
     
     
     

SECHZEHN
    Disneyland?« Ich steige aus meinem Wagen und starre ihn verdattert an. Unter allen möglichen Zielen, die mir durch den Kopf gegangen sind, ist das nicht ein einziges Mal aufgetaucht.
    »Ich habe gehört, das hier soll der fröhlichste Ort der Welt sein.« Er lacht. »Warst du schon mal hier?« Ich schüttele den Kopf.
    »Gut, dann mache ich den Fremdenführer.« Er hakt sich bei mir ein und führt mich durch das Tor. Während wir die Main Street entlangschlendern, versuche ich, mir auszumalen, wie er früher hier war. Er ist so gewandt, so sexy, so gebildet - es ist schwer, sich vorzustellen, wie er sich an einem Ort herumtreibt, wo Mickymaus das Regiment führt. »Während der Woche ist es immer schöner, wenn es nicht so voll ist«, meint er und überquert die Straße. »Komm, ich zeige dir New Orleans, das gefällt mir am besten.«
    »Du warst oft genug hier, um zu wissen, was dir am besten gefällt?« Ich bleibe mitten auf der Straße stehen und starre ihn an. »Ich dachte, du bist gerade erst hergezogen.«
    Er lacht. »Bin ich auch. Aber das heißt nicht, dass ich nicht hier war«, erwidert er und zieht mich auf die Geisterbahn zu.
    Nach der Geisterbahn kommt Fluch der Karibik an die Reihe, und danach sieht er mich an und fragt: »Und, was gefällt dir jetzt am besten?«
    »Ah, Fluch der Karibik. Glaube ich.« Ich nicke. Er sieht mich an.
    »Na ja, beide sind ziemlich cool. Aber bei Fluch der Karibik ist Johnny Depp dabei, da gibt's irgendwie einen unfairen Vorteil, findest du nicht?«
    »Johnny Depp? Gegen den muss ich mich also behaupten?« Er zieht eine Braue hoch.
    Ich zucke mit den Schultern und betrachte Damens dunkle Jeans, das schwarze, langärmelige T-Shirt und diese Stiefel, sein entspanntes gutes Aussehen, das locker jeden Hollywood-Schauspieler in den Schatten stellt, der mir jemals in den Sinn kommen könnte. Obwohl ich das nicht zugeben würde.
    »Willst du noch mal?«, fragt er, und seine dunklen Augen blitzen.
    Also fahren wir noch mal. Und dann gehen wir zur Geisterbahn zurück. Und als wir an die Stelle ganz am Schluss kommen, wo das Gespenst bei einem im Wagen mitfahrt, erwarte ich halb, Riley zwischen uns zu erblicken, die lacht und winkt und Faxen macht. Doch stattdessen sitzt da nur so ein Disney-Cartoon-Gespenst, und Rileys Termin fällt mir wieder ein; sie hat

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