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Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Blinzelnd schaute ich in den Spiegel und überlegte, ob er mein Äußeres wirklich so schrecklich fand, wie Riley glaubt.
    Doch er zuckte nur mit den Schultern. »Was soll ich sagen? Ohne Kapuze gefällst du mir besser.«
    Ich lächele bei der Erinnerung daran, daran, wie er mich geküsst hat, als wir zum Bezahlen anstanden, an das warme, süße Gefühl seiner Lippen auf meinen -
    Mein Handy klingelt, und ich schaue in den Rückspiegel, sehe, wie Damens seins in der Hand hält.
    »Hey«, melde ich mich und senke die Stimme, damit sie tief und rauchig klingt.
    »Lass stecken«, antwortet Haven. »Tut mir ja leid, dich zu enttäuschen, aber ich bin's nur.«
    »Oh, was gibt's denn?«, frage ich und zeige an, dass ich die Spur wechseln will, damit Damen mir folgen kann.
    Nur ist er nicht länger hinter mir.
    Hektisch blicke ich zwischen Rück- und Außenspiegel hin und her, suche alle vier Spuren ab, aber kein Damen zu entdecken.
    »Hörst du mir überhaupt zu?«, will Haven eindeutig verärgert wissen.
    »Entschuldige, wie bitte?« Ich nehme den Fuß vom Gaspedal und schaue über die Schulter, halte Ausschau nach Damens schwarzem BMW, während mich jemand in einem Riesenlaster überholt, hupt und mir den Mittelfinger zeigt.
    »Ich habe gesagt, Evangeline ist verschwunden!«
    »Was meinst du mit >verschwunden    »Ich hab sie x-mal auf dem Handy angerufen, und sie ist nicht rangegangen.«
    »Und«, dränge ich, bemüht, diese Geschichte von nicht angenommenen Anrufen abzuhaken, damit ich mich mit meinem eigenen Vermisstenfall befassen kann.
    »Und sie geht nicht nur nicht ans Telefon, es hat sie auch niemand mehr gesehen, und zwar seit Halloween.«
    »Wie meinst du das?« Ich sehe in die Seitenspiegel, in den Rückspiegel, werde aber immer noch nicht fündig. »Ist sie denn nicht mit euch nach Hause gegangen?«
    »Nicht so richtig«, antwortet Haven mit zerknirschter Stimme.
    Nachdem ich aus zwei weiteren Autos angehupt und mir der Finger gezeigt wurde, gebe ich auf. Und nehme mir fest vor, Damen auf seinem Handy anzurufen und das Ganze zu klären, sobald ich mit Haven fertig bin.
    »Hallo?« Jetzt brüllt sie praktisch. »Ich meine, Herrgott noch mal, wenn du keine Zeit für mich hast, dann sag's doch einfach. Ich kann ja immer noch Miles anrufen.«
    Ich hole tief Luft und gebe mir Mühe, mich in Geduld zu fassen. »Haven, es tut mir leid, okay? Ich sitze gerade im Auto und bin ein bisschen abgelenkt. Außerdem wissen wir beide, dass Miles noch beim Schauspielunterricht ist. Deswegen hast du ja mich angerufen.« Ich wechsele auf die äußerste linke Spur, entschlossen, Gas zu geben und so schnell wie möglich nach Hause zu fahren.
    »Von mir aus«, brummelt sie. »Jedenfalls, das hab ich dir noch gar nicht so richtig erzählt, aber, na ja, Drina und ich sind ohne sie gegangen.«
    »Ihr seid was?«
    »Du weißt schon, im Nocturne. Sie war einfach irgendwie ... weg. Ich meine, wir haben überall gesucht, aber wir konnten sie nicht finden. Also haben wir uns gedacht, sie hat bestimmt jemanden kennen gelernt, was durchaus nicht untypisch wäre, das kannst du mir glauben, und dann - na ja, wir sind irgendwie ... abgehauen.«
    »Ihr habt sie in Los Angeles sitzen lassen? An Halloween? Wenn jeder Irre in der ganzen Stadt unterwegs ist?« Und in derselben Sekunde, in der die Worte aus meinem Mund kommen, sehe ich es - die drei in irgendeinem düsteren, dunklen Club, wie Drina Haven auf einen Drink in den VIP-Raum abschleppt und Evangeline dabei mit voller Absicht abhängt. Und auch wenn ich danach nichts mehr erkennen kann, habe ich definitiv keinen Mann gesehen.
    »Was hätten wir denn machen sollen? Ich meine, ich weiß ja nicht, ob dir das klar ist, aber sie ist achtzehn, das heißt, sie kann mehr oder weniger tun, was sie will. Außerdem hat Drina gesagt, sie würde sie im Auge behalten, aber dann ist sie ihr irgendwie auch durch die Lappen gegangen. Ich habe gerade eben mit ihr telefoniert, sie hat ein total schlechtes Gewissen.«
    »Drina hat ein schlechtes Gewissen?« Ich verdrehe die Augen; es fällt mir schwer, das zu glauben. Drina scheint nicht der Typ zu sein, der besonders viel empfindet, schon gar nicht Reue.
    »Was soll das denn heißen? Du kennst sie doch gar nicht.«
    Ich presse die Lippen zusammen und beschleunige

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