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Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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erfahren, dass sie früher durchaus so etwas wie eine universelle Bibliothek waren. Und die Mutter, wie sie von ihnen genannt wird, ist das einzige Fragment, das von dieser Bibliothek noch übrig ist. Eine Art Archiv. Sie mag mittlerweile ein wenig wahnsinnig geworden sein, aber sie sammelt noch immer Daten und Geschichten und bewahrt sie bestmöglich.«
    »Und Cranich? Was hat er von ihr erfahren?«
    »Wer weiß? Aber du hast gesagt, Camilla hätte ihn erwartet – so als hätte er nicht gewusst, dass sie dort war. So viel kann ich dir versprechen: Jeder, der Zugang zur Fehn-Mutter hatte, weiß alles, was es über Camilla zu wissen gibt. Sogar mehr über unseren kleinen Engel, als sie selbst über sich weiß, vermute ich.«
    Das ließ mich verstummen und brachte mich zum Nachdenken. Ich war nicht sicher, was schlimmer wäre; dass Camilla Ezekiel Cranich überlistet und dazu gebracht hatte, sie zu befreien und ihr seine Macht zu übertragen; oder dass Cranich womöglich Camilla überlistet und in den Glauben versetzt hatte, sie hätte ihn überlistet. Zu undurchsichtig. Zu viel Denkarbeit nötig.
    »Ist Camilla nun frei«, fragte ich, »oder manipuliert Cranich sie? Und wenn ja, zu welchem Zweck?«
    »In der Hinsicht hat er sich ziemlich klar ausgedrückt«, meldete sich Veronica zu Wort. »Er will das Ende Veridons.«
    »Was der Grund dafür ist, dass ich ein ›Nein‹ nicht als Antwort akzeptieren werde, Jacob.« Valentine schlang seinen schweren Arm um meine Schultern. Ich knickte unter seinem Gewicht beinah ein. »Du wirst dieses Problem lösen. Dafür sorge ich.«
    »Falls es deiner Aufmerksamkeit entgangen ist: Sie hat mich bereits einmal aus der Kirche geworfen. Außerdem hat sie Wilson. Und eine ganze Armee von heiligen Zombies.« Ich schüttelte Valentine ab und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich freue mich ja über deine Hilfe, wirklich. Aber ich sehe keine Chance, wie wir in …«
    Ich verstummte, denn ich war schon einmal durch eine andere Tür der Kirche des Algorithmus geschritten. Nach draußen zwar, doch ich war sicher, dass sie in beide Richtungen funktionierte.
    »Valentine, ich werde einen Gefallen von deinen Unterwasserfreunden brauchen«, sagte ich. »Und vielleicht einen Führer.«
    »Aber gern«, sagte er und verneigte sich. »Also kennst du einen Weg hinein.«
    »Ja. Es gibt einen Gang, der in Camillas Kammer unter der Kirche führt. Als ich zuletzt dort war, hat mir einer der Fehn zur Flucht verholfen. Ein alter Freund.« Ich wandte mich an Mr. Vaunt. »Erschaffer Morgan. Kennst du ihn?«
    »Er ist in die Historien eingegangen«, sagte er, die Worte undeutlich und nass. »Aber seine Geschichte ist sehr alt.«
    »Mann, das war ja fast eine Antwort.« Ich drehte mich wieder Valentine zu. »Mit dem Wrack der Bandikut ist unlängst ein Eisenanzug auf den Grund des Flusses gesunken. Wenn deine Freunde ihn für mich holen können, dann komm ich an Camilla ran, denke ich.«
    »Und was hast du dann vor?«, wollte er wissen. »Ich frage nur, weil ich bei dieser Angelegenheit meine Investitionen schützen muss. Nicht, weil ich dir nicht vertraue, Jacob.«
    »Was du aber nicht tust«, gab ich zurück.
    »Nicht im Geringsten«, bestätigte er.
    »Ich bin froh, dass du mich aus dem Fluss gefischt hast, Valentine, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass du in Sachen Unterstützung schon noch zulegen könntest.«
    »Hör auf herumzualbern, Jacob. Was willst du tun, wenn du drin bist?«
    »Ich gehe nicht in die Kirche«, gab ich zurück. »Dort wartet zu viel Widerstand. Wenn es stimmt, was deine wässrigen Freunde sagen, ist Ezekiel nicht mal dort.« Ich wandte mich an Veronica. »Jedes Mal, wenn ein Fall von Besessenheit auftrat, war da eine Reihe von Rohren. Ähnlich wie Orgelpfeifen, nur weiter verteilt. Wilson konnte sich nie ganz zusammenreimen, was sie genau bewirken, aber es war ziemlich klar, dass sich Cranich irgendwie durch diese Rohre projizierte. Es scheint so, als kehre er den Vorgang um, der zum Aufzeichnen von Engramm-Liedern verwendet wird. Als sende er sich aus, anstatt die Handlungen von jemand anderem aufzunehmen.«
    »Wenn das der Fall ist und er Camilla übernommen hat, sollten dann nicht irgendwo in der Kirche Rohre sein?«, fragte Veronica.
    »Erinnern Sie sich daran, wie ich diesen Würdenträger erschossen habe? An die zwei Krähen und die Messingkäfige in ihm?«
    »Sie denken, dass er sich durch die Erschaffer des Algorithmus aussendet?« Sie kniff die Augen zusammen,

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