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Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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das nicht überleben würde.
    Er löschte die E-Mail und öffnete eine Datei, die Informationen über seine Nachforschungen hinsichtlich der Dramans enthielt. Richard hatte sich als besserer Gegner erwiesen, als jedermann gedacht hatte. Lag das an seinem IQ, der höher als 170 war, und daran, dass er in seiner Jugend mit der Polizei Katz und Maus gespielt hatte? Hatte er Hilfe von einem unbekannten Verbündeten? Oder gar alles zusammen?
    Die offensichtlichen Ansätze – Kreditkarten, Geldautomaten und Handybenutzung – hatten sich bald als nutzlos herausgestellt und er ging nicht davon aus, dass sich das ändern würde. Laut seiner Informationen waren ihre Privatkonten ebenso wie das des Progerie-Projekts über einige Banken in Maryland und Virginia geleert worden, sodass sie jetzt etwa zwanzigtausend Dollar Bargeld zur Verfügung hatten. Es war wahrscheinlich, dass sie von einem bahamaischen Schmuggler vor der Küste von Südflorida abgesetzt worden waren, den sie jedoch bisher noch nicht gefunden hatten. Diese Hypothese wurde von einem Telefonanruf gestützt, der von einem mit einem Mobilfunkmast in Cutler Bay, Florida, verbundenen Handy in August Masons Haus eingegangen war.
    Danach wurde die Situation noch undurchschaubarer. Ohne eine Kreditkarte konnten sie sich keinen Wagen mieten und es gabkeine Aufzeichnungen darüber, dass sie sich ein Flugticket gekauft hatten. Vermutlich waren sie Bus gefahren, denn dieses Transportmittel gewährte jedem, der einige rudimentäre Vorsichtsmaßnahmen traf, noch immer eine durchaus ärgerliche Anonymität.
    Es war möglich, dass sie zu den Bundesbehörden gingen, und er hatte sein beachtliches Netzwerk innerhalb dieser Organisationen, vor allem im FBI, aktiviert. Doch er war überzeugt davon, dass die kleine Susie der Untergang ihrer Eltern sein würde, und auf diese Schwachstelle wollte er die meisten seiner Ressourcen konzentrieren.
    Aus den Lautsprechern seines Computers ertönte ein Klingeln, und er klickte ein Symbol an und öffnete so eine sichere Satellitenverbindung.
    »Ja.«
    »Wir sind die zweitrangigen Kontakte durchgegangen.«
    »Und?«
    »Nichts.«
    Nazarov lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und starrte die Felswand an. Sie hatten mit den direkten Familienangehörigen und engsten Freunden begonnen und sich auf die Menschen konzentriert, die in der Nähe des Hauses der Dramans lebten. Zu den zweitrangigen Kontakten gehörten der erweiterte Familienkreis bis hinunter zu den Cousins und die Arbeitskollegen.
    »Haben wir eine Liste früherer Freunde und Arbeitskollegen?«
    »Keine umfangreiche, aber für den Anfang sollte es reichen«, antwortete die Stimme. »Wenn wir so weit kommen, müssen wir weniger in die Tiefe, sondern vielmehr in die Breite gehen. Die Größe unserer Einheit …«
    »Ist, wie sie ist«, erwiderte Nazarov und schnitt ihm das Wort ab.
    Sie sprachen nun über mehrere Hundert potenzielle Kontakte, die alle persönlich überwacht werden mussten, wenn sie Susie Draman finden wollten. Das war eine Aufgabe für eine Armee aus trainierten Leuten und er hatte gerade mal eine Handvoll zur Verfügung. Das war einer der vielen Nachteile, wenn man dazugezwungen war, aus der Mitte eines schwarzen Lochs heraus zu operieren.
    »Setzen Sie nach Möglichkeit Prioritäten«, ordnete er an, legte dann auf und öffnete eine Forschungsakte über Progerie. Das war eine faszinierende und schreckliche Krankheit, deren Opfer besondere, fast schon einzigartige Bedürfnisse hatten. Und genau das machte sie verwundbar.

23
    Im Norden von Pennsylvania
    27. April
    Die Dramans stiegen aus dem Taxi und gingen den mit Kies bedeckten Standstreifen der ruhigen Straße entlang. Sie blieben erst stehen, als sie der Fahrer nicht mehr hören konnte.
    »Ich weiß nicht so recht, Carly. Ich finde noch immer, dass ich gehen sollte.«
    Sie strich mit einer Hand über seine frisch rasierte Wange. »Du bist erst vor einigen Wochen hier gewesen, und der abrasierte Bart wird niemanden täuschen. Hör auf, dir Sorgen zu machen. Was soll schon schiefgehen?«
    Er stand einige Sekunden mit offenem Mund da und merkte erst, dass sie einen Witz gemacht hatte, als sie grinste. Dass er seine Frau auf diesen speziellen Botengang schicken musste, versetzte seinen Magen in Aufruhr. Trotz all dem, was er in den vergangenen acht Jahren durchgemacht hatte, war sein Magen immer unverwüstlich gewesen. Bis jetzt.
    »Okay. Du hast recht. Ich werde hier auf dich warten. Du hast doch das Handy dabei,

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